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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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befand, wich die Schwäche aus ihren Gliedern und die Benommenheit aus ihren Gedanken.
    Sie war wieder ganz sie selbst: energisch, intelligent, zielbewußt.
    Über das Intercom versuchte sie, Kontakt mit der Mistelplattform aufzunehmen, auf der sich die siebenköpfige Treiber-Loge befand, wenn sie das Raumschiff mit ihren psionischen Kräften durch den Weltraum II steuerten.
    Keine Antwort.
    Niemand reagierte auf ihren Anruf.
    Calinca runzelte die Stirn. Waren die Treiber tot? Oder dem Wahnsinn verfallen? Es hieß, daß viele Schiffe im Lauf der Jahrhunderte verschollen waren, weil die Treiber die Kontrolle über sich verloren hatten.
    Der Weltraum II war kein friedlicher Ort.
    Er war ein Raum neben dem Raum, und in ihm existierten Dinge, über die man nur flüsternd und mit klopfendem Herzen sprach. Dinge, die zu fremd waren, als daß ein Mensch sie verstehen konnte.
    Calinca schob einen Riegel Proteine und mehrere Tabletten Energetika in die Seitentasche ihres Overalls und machte sich auf den Weg in die Zentrale.
    Stille erfüllte das Schiff.
    Nur die Lebenserhaltungssysteme arbeiteten. Die Triebwerke schwiegen.
    Wie eine Vision tauchte kurz das Bild der COSMORAL FAY GRAY vor Calincas geistigem Auge auf.
    Eine dreihundert Meter durchmessende Kugel aus Stahl und Panzerprotop, die zu dem sechshundert Meter langen Dorn auslief. An dem Dorn – im Griff der mächtigen Klammern aus ›halbintelligenten‹ Werkstoffen, für deren Steuerung nicht ein einziger Mikroprozessor erforderlich war, da man das Schaltprogramm dem Material selbst eingeprägt hatte – an dem Dorn hafteten die Container mit dem Nachschub für die Basis auf CC-298.
    In ihrer weißen Makellosigkeit erinnerten die Container an die Eier eines riesenhaften Weltrauminsektes, das Lichtjahrtausende zurücklegte, um einen geeigneten Brutplatz zu finden.
    Das Ende des Dorn bildete das trichterförmige Strahltriebwerk, der mächtige Photonenbrenner, der so hell wie eine Sonne glühte, wenn er seine Arbeit aufnahm.
    Die COSMORAL FAY GRAY war nicht das größte Schiff der Gardenflotte, aber dennoch war sie ein Riese.
    Doch was hatte diesen Riesen in ein Wrack verwandelt?
    Calinca wußte, daß die COSMORAL FAY GRAY nicht mehr als ein Wrack war. Die Korridore waren zwar sauber und unbeschädigt wie immer, doch die Fluoreszenzplatten an den Decken verbreiteten nur matte Helligkeit, und viele der Kontrolldioden an den Wandterminals und Intercomkästen leuchteten rot.
    Energiemangel.
    Die miniaturisierten Speicherelemente des Schiffes mußten so gut wie leer sein.
    Ein Wunder, daß die Luftumwälzpumpen und die Klimaanlage noch funktionierten.
    Die Queen Calinca schleppte sich weiter.
    Die Wirkung des Amphetamins ließ bereits nach, und besorgt fragte sich die zierliche Frau, ob sie körperliche Schädigungen davongetragen hatte.
    Vermutlich war der rätselhafte Energiemangel auch für die Fehlfunktion der kryogenischen Betten verantwortlich – und damit für den Tod von fast vierhundert Soldaten der Grauen Garden.
    Calinca verzichtete darauf, einen der Pneumolifte zu benutzen, die zweifellos ebenfalls nicht mehr funktionierten, und erstieg die Stahlspirale der Nottreppe.
    Sie atmete schwer.
    Ihr Herz hämmerte, als wollte es aus ihrer Brust herausspringen, und das Blut rauschte wie ein Wasserfall in ihren Ohren.
    Auf halber Höhe machte Calinca Halt, schluckte zwei Energetika und schöpfte Luft.
    Weiter! sagte sie sich. Zur Zentrale, zur Mistelplattform!
    Schließlich erreichte sie das Zentraldeck, entriegelte mit zitternden Fingern das Notschott und trat hinaus auf den breiten Korridor.
    Direkt vor ihren Füßen lag eine Frau.
    Die Frau war groß und starkknochig und besaß hellweißes Bürstenhaar. Sie trug die blaue Uniform des Treiberkorps.
    Calinca kannte die Frau.
    Sie war die Mater der COSMORAL FAY GRAY; die Meisterin der Grauen Loge, und wie alle Treiber im Dienst der Garden besaß sie keinen Namen, sondern nur eine Nummer.
    Die Mater war tot.
    Verkrümmt lag sie auf dem Kunststoffboden, die Hände wie bittend dem Schott entgegengestreckt, und ihr Antlitz war eine Grimasse kreatürlicher Qual.
    Calinca bückte sich und berührte ihre Haut.
    Die Haut war kalt wie die Tiefkühlpackung eines kryogenischen Bettes.
    Was hatte die Mater getötet? fragte sich die Queen stirnrunzelnd. Sie wies keine sichtbaren Verletzungen auf. Da war nur diese Angst auf dem im Tod gefrorenen Gesicht. Und diese unerklärliche Kälte …
    Calinca zog den Laser und entsicherte

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