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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Konflikt mit den Außerirdischen rechneten.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit.
    Der Gleiter umflog eine einsame, schroffe Felsnadel und steuerte mit hochgefahrenen Bremstriebwerken eine makellos erscheinende Felswand an.
    Schließlich verstummten die Strahltriebwerke. Der Diskus schwebte auf dem unsichtbaren Netzwerk des planetaren Elektromagnetfeldes. Nach einigen Sekunden bildete sich ein Spalt in der Steinwand. Der Spalt wurde breiter und zu einer quadratischen Öffnung.
    Die Außenbasis.
    Langsam glitt der Diskus in die kunststoffverkleidete Felskaverne. Das Schott schloß sich wieder. Die Maschinen verstummten.
    Calinca und Sin Hay verließen den Gleiter und wurden von einer kleinen, schmalen Frau empfangen.
    »Queen Chesan – Kontrolleuse Queen Calinca«, stellte Sin Hay knapp vor.
    Calinca neigte leicht den Kopf, während Chesan salutierte.
    »Bitte, folgen Sie mir«, sagte Chesan.
    Ihre Stimme war ein helles Zwitschern. Ihr Gesicht war blaß, und die Brüste unter ihrer grauen Uniform waren nicht mehr als kleine Rundungen.
    Chesan war noch jung, fast ein Mädchen, doch ihre Bewegungen waren selbstbewußt und energisch wie die einer jeden Queen.
    Die Queen führte die beiden Frauen durch einen engen Korridor, der an einer Liftröhre endete. Die Fahrt mit der Kabine dauerte nur kurz. Dann schritten sie durch einen zweiten Korridor, der sich in nichts von dem ersten unterschied, und betraten dann einen hell erleuchteten, ganz in weiß gehaltenen Raum.
    Das Weiß stach nach dem milden Licht der Fluoreszenzplatten in den Augen, und Calinca mußte mehrmals blinzeln, ehe sie sich an die veränderte Beleuchtung gewöhnt hatte.
    Im Hintergrund, neben dem unscheinbaren Block des Computers, stand der Sessel, der aussah wie alle Sessel in den Verhörzentren der Garden.
    Schwarzes Leder. Breite Armlehnen. Gurte, die den Gefangenen festhielten. Das Rund der Psycho-Haube.
    Zwei Gardisten und ein Techno im grünen Kittel seines Standes hatten sich neben dem Gefangenen postiert.
    Der Gefangene war ein kraushaariger, hagerer Mann mit einem ernsten Gesicht und dunklen, ausdrucksstarken Augen. Sein Blick wanderte von Chesan zu Sin Hay und blieb dann auf Calinca haften.
    Als hätte er erkannt, daß Calinca die wichtigste Person in diesem Raum war.
    Er ist intelligent, dachte die Kontrolleuse. Und er ist ein Treiber.
    Sin Hay sah sie fragend an. Calinca nickte, und auf einen Wink der Kommandeuse hin schaltete der Techno an dem Verhörcomputer. Die Psycho-Haube senkte sich.
    Das Antlitz des Gefangenen verzerrte sich kurz, dann war es wieder glatt und unbewegt.
    »Sie können beginnen«, erklärte der Techno.
    Calinca verschränkte die Arme und hörte zu, während Sin Hay ihre Fragen stellte und der Gefangene sie beantwortete.
    »Ihr Name?« begann Sin Hay.
    »Claude Farrell.«
    »Woher kommen Sie?«
    »Von Shondyke«, sagte Farrell.
    Calinca fuhr zusammen. Sie war eine Graue, aber kein Grauer konnte ruhig bleiben, wenn jemand von Shondyke sprach – vor allem dann nicht, wenn dieser Jemand unzweifelhaft kein Mitglied der Garden war.
    »Er … er spricht die Wahrheit«, murmelte der Techno. Auch er war verwirrt.
    »Shondyke«, sagte Sin Hay scharf, »ist die Zentralwelt der Grauen Garden.«
    Der Gefangene lächelte nicht. Er verriet keine Erregung, keine Angst. »Shondyke ist ein Teil des Weltraumstraßensystems. Seit der Rebellion der Clon-Queens im Jahr 2503 gehört Shondyke nicht mehr den Garden. Es gibt keine Garden mehr.«
    Keine Garden mehr, echote es in Calinca.
    Es war unglaublich, es war lächerlich, absurd – aber es bestand kein Zweifel, daß der Gefangene unter dem Einfluß der Psycho-Haube die Wahrheit sprach.
    »Rebellion der Clon-Queens?« Sin Hays dunkle Stimme vibrierte. Nur leicht, kaum merklich, aber für Calincas scharfe Ohren deutlich genug. »Wie konnte das geschehen? Ich …«
    »Frage widerrufen«, unterbrach Calinca.
    Matter, diffuser Ärger durchbrach die Barriere ihrer Konditionierung. Es wurde Zeit, daß sie die Kontrolle über das Verhör übernahm.
    Mit festen Schritten näherte sie sich dem Gefangenen und blieb dicht vor ihm stehen.
    »Was wissen Sie von der Bruchstelle, Claude Farrell?« fragte sie eindringlich.
    »Die Bruchstelle«, antwortete der Gefangene gehorsam, »ist ein Tor zu einer alternativen Wirklichkeit. In dieser Wirklichkeit existiert ein Sternenreich, das unter der Herrschaft der Grauen Garden steht. Die Bruchstelle ist nicht natürlich entstanden. Sie ist ein Produkt des

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