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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Isolierkombination.
    »Wir müssen hier irgendwie raus«, brachte er gepreßt hervor. »Wenn ich den Konnexkristall nicht wiederfinde …«
    Er sah Narda an, und ihr Gesicht war ein Schatten der Wärme und Zuneigung. »Vielleicht war das die Falle, vor der mich Indigo warnte. Vielleicht sollte ich deshalb nicht das RZS durchschreiten. Die Stimme des Kristalls sagte, die mentale Struktur des Weltenbaums auf Tausendfeuerwelt sei teilweise verzerrt und degeneriert.« Er runzelte die Stirn. »Aber wer ist schon in der Lage, einen Weltenbaum zu manipulieren, so daß das von ihm geschaffene RZS zu einer Falle wird?«
    Kurzes Schweigen schloß sich an.
    »Narda«, fügte er dann leise hinzu und strich mit einer Hand durch ihr langes braunes Haar.
    »Wenn ich den Konnexkristall nicht wiederfinde, habe ich nicht mehr die Möglichkeit, die restlichen Spektren in mich aufzunehmen. Ich kann sie nicht einmal finden und erkennen. Und vielleicht verliere ich dabei sogar die Inkarnationen meiner selbst, die ich bereits absorbiert habe.«
    Narda preßte die Lippen aufeinander. Sie wußte, was die Worte Davids bedeuteten. Und sie spürte die Verzweiflung in ihm. »Du hast deine PSI-Fähigkeiten ebenfalls verloren, nicht wahr?«
    Er nickte. »Irgend etwas blockiert mich … eine … Kraft … die …« Er zögerte. »Ich kann es nicht genau beschreiben.«
    »Ich verstehe, was du meinst. Mir geht es ähnlich.«
    »Ich weiß nicht, was dies für eine Welt ist. Vielleicht handelt es sich um eine weitere Kosmische Parallele.«
    »Wie das Universum der Grauen Garden.«
    »Claude Farrell hat euch darüber berichtet?« Er nickte wieder. »Ja, das meine ich. Aber etwas paßt nicht ins Bild: die Falle, von der Indigo sprach. Und der Diebstahl des Konnexkristalls. Dann dieses … Dunkle, das unsere psionischen Sinne blockiert. Es hat fast den Anschein, als hätte man mich hier erwartet. Und das ist völlig unmöglich.«
    Er sah auf.
    »Ohne meine PSI-Fähigkeiten kann ich den Kristall nicht mehr lokalisieren. Der Dieb ist mit einem Flugtier auf und davon. Das heißt, er kann weite Strecken innerhalb recht kurzer Zeit zurücklegen. Jede Minute, die wir uns in diesem … Segler befinden, vergrößert die Entfernung. Ich muß ihn finden.« Es klang entschlossen.
    Und wenn es stimmt, was du sagst, dachte Narda düster, dann gibt es gar keine andere Wahl für dich. Und die Menschheit. Der Weiße Stern muß gebildet und damit die Lange Reihe der Uralten wieder aktiviert werden. War dies vielleicht die Gefahr, von der Gil-Coron in seinen Visionen gesprochen hatte? War dies die Bedrohung – und nicht die tektonische Katatonie von Tausendfeuerwelt, das Erwachen der Mimikrinten, wie sie alle angenommen hatten?
    »Verzeiht mir.« Narda blickte zur Seite und bemerkte erst jetzt, daß der Barde an ihre Seite gekrochen war. »Ich habe ein Teil eures Gesprächs vernommen«, sagte der Mann Sofort hob er abwehrend die Hand. »Nein, habt keim Angst, ich bin kein Spion und auch kein neugieriger Lauscher. Ich bin nur ein Gefangener wie ihr.«
    Es war ein alter Mann mit Augen wie Kohlen. Die Haut seines knochigen Gesichts war von Wind und Wetter gegerbt und von vielen Falten durchzogen. Die Lippen waren zwei spröde Striche, hornig fast. Er musterte sie im matten Licht der beiden Glühsteine.
    »Aus dem, was ihr gesagt habt, geht hervor, daß ihr von weither kommt«, sagte er langsam. Er runzelte die Stirn und zupfte wie gedankenverloren an seinem Instrument. »Ihr seid keine Rantranen. Man sieht es euren Augen an. Und doch … die Statur stimmt überein … sonderbar …«
    David und Narda antworteten nicht.
    »Ihr wollt fliehen?« Wieder ein dahinwehender Klang, melancholisch fast. »Wollen wir das nicht alle? Sind wir nicht alle auf der Flucht? Die einen vor den Verfluchern, die anderen vor den Schergen des Schwarzen Fürsten, und wieder andere vor sich selbst …«
    »Verflucher?« sagte Narda leise. Von den Liegen murrten Stimmen; altes Holz knarrte, als sich Leiber herumwälzten. »Schwarzer Fürst?«
    Der Barde nickte langsam, als sähe er eine Vermutung bestätigt.
    »Nein, ihr seid tatsächlich keine Rantranen. Ihr wißt nichts. Ihr ahnt nichts. Ihr seid unschuldig wie neugeborene Kinder. Aber …« Der alte Mann sah David an, und ein kurzes Funkeln stahl sich in seine Augen. »Mir ist, als …« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern. Etwas fehlt in meinem Kopf. Aber … ja, ich glaube fast, ich kenne dich. Es haftet dir etwas an, das mir

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