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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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bekannt vorkommt …« Er kicherte. »Irgendwann werde ich mich wieder an alles erinnern. Ganz bestimmt. Der Tod ist jedem gewiß. Und der Schwarze Fürst ahnt nicht, daß ich …« Er unterbrach sich, zupfte an seinem Instrument und warf einen raschen Blick in die Runde.
    »Seid still«, grollte es von einer Liege. »Legt euch schlafen. Morgen werden wir hinausgeschickt, um weitere Gasknollen zu sammeln. Vielleicht stirbst du eher, als du glaubst, alter Mann. Dann, wenn dich einer dieser Gnome packen kann, weil du nicht ausgeschlafen und deshalb unachtsam bist.«
    Der Barde wob eine Melodie mit seinen dünnen, hornigen Fingern, und das dumpfe Grollen verstummte.
    »Wer ist der Schwarze Fürst?« fragte Narda flüsternd.
    Der alte Mann kicherte erneut und breitete die Arme aus. »Der Herrscher über Ohne Grenzen. Der Magier, der über die Armeen des Zwischenreichs gebietet und alle Länder mit Unheil und Verderben überzogen hat. Eine Ausgeburt der Hölle, die das Gute in dieser Welt längst weit zurückgedrängt hat. Nun siechen die Völker dahin unter der Geißel seiner finsteren Heerscharen und beklagen den Verlust der Lauteren Gabenspender, die einst Krankheiten von ihren Kindern fernhielten und Gefahren abwendeten. Djunath hat sie alle unterjocht. Seine Schergen durchziehen die Weiten von Ohne Grenzen, auf der Suche nach Gabentalenten, die er versklaven und seinen Armeen einreihen kann, auf daß seine Macht weiter wächst. Es gibt nur noch wenige, die sich ihm widersetzen, und die meisten seiner alten Gegner sind längst tot oder siechen in seiner Vulkanfeste dahin.« Er gab ein gurgelndes Lachen von sich. David und Narda wechselten einen raschen, vielsagenden Blick.
    »Stopft dem Kerl endlich das Maul!« knurrte jemand.
    »Schon gut, schon gut«, sagte der alte Mann rasch, und wieder spielte er eine rasche Melodie. Eine eigenartig beruhigende Wirkung ging von den Klängen des Instruments aus.
    »Oh ja«, fuhr er dann fort. »Aber nicht alle seine alten Gegner sind besiegt oder tot. Die letzten Lauteren haben sich in die Sieben Grotten zurückgezogen, in eine Enklave, die abseits aller üblichen Transitschleifen-Verbindungen liegt. Dort hüten sie die letzten siebzehn Malachittränen, die Djunath noch zur Vollendung seines Mosaiks fehlen und ihm ultimate Macht verleihen könnten. Oh, er ist wütend, er ist zornig, und er sucht die Sieben Grotten. Aber er wird sie nicht finden.« Wieder sah er sich rasch um.
    »Er bringt uns noch alle um Kopf und Kragen«, murmelte eine Frau in der Nähe. »Er spricht aus, was man nicht einmal denken sollte. Sieh dich vor, alter Mann. Eines Tages werden sich die Meherin um dich kümmern.«
    »Ha, ihr alle zittert vor Angst. Aber der Schwarze Fürst kann nicht überall sein. Nicht einmal seine Schergen.« Er wandte sich wieder David und Narda zu.
    »Ich hörte«, sagte er, »daß euch etwas gestohlen wurde …«
    Narda sah David an. Sein Gesicht wirkte ruhig und nachdenklich. Er hat sich verändert, dachte sie. Er ist nicht mehr der, der vor Jahren aufbrach, um nach den acht anderen Spektren zu suchen. Und erst recht nicht der, der damals als Stardust-Dave nach Syrta kam.
    »Ja«, sagte David langsam. Er hatte nicht einmal die Hälfte von dem gerade Gehörten verstanden, aber irgendwo in ihm begann sich eine grundlegende Bedeutung abzuzeichnen. »Ein Kristall. Ein roter Kristall. Als, wir … hierher kamen, wurde er mir gestohlen.«
    Der alte Mann mit den Kohleaugen beugte sich vor.
    »Wie sah der Dieb aus?«
    David beschrieb ihn, so gut er konnte. »Ich folgte ihm, aber er war schneller und floh mit einem …«
    »Geflügelten Freund«, vervollständigte der Barde. »Aha, ich verstehe.«
    »Du weißt, wen ich meine?«
    »Natürlich. Es war ein Sharin, jemand aus dem Clan der Diebe.« Er schüttelte sich. »Nichts ist vor ihnen sicher. Ich glaube, sie wären sogar so dreist zu versuchen, den Schwarzen Fürsten zu bestehlen.« Er kicherte.
    »Der Kristall«, sagte David, und die Unruhe in seiner Stimme war unüberhörbar, »ist sehr wichtig für mich. Ich muß ihn unbedingt wiederfinden.«
    »Du willst einen Dieb bestehlen. Fremder?« antwortete der Barde und zupfte einige kurze Akkorde. »Ho, ein schwieriges Unterfangen.«
    »Weißt du, wo ich ihn finden kann?«
    »Nun, es gibt hier im weiten Umkreis keine Transitschleife. Und wenn ein Sharin-Dieb in diesen Regionen tätig wird, so bedeutet das, daß er einen Malachitsplitter besitzen muß. Mit dem Geflügelten Freund jedenfalls

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