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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sammelten; er fühlte mit den Blättern der Pflanzen, die den Wegesrand säumten und in den Fugen der gepflasterten Straßen wuchsen. Er trank das Elixier der Macht, das ihm die Spiegel gewährten. Er sprach mit den Kobolden und Gnomen, den Irrlichtern und Schatten seiner Dunklen Horden, die über Ohne Grenzen verstreut waren.
    Die Frau auf der breiten Liege im Zentrum des Gemachs keuchte. Der Schwarze Fürst drehte sich abrupt um, und sein Umhang wehte einem finsteren Schemen gleich. Sie starrte ihn an, und in ihren Augen schwammen Begierde und Lust und intensives Verlangen.
    »Komm«, sagte sie rauh. »Komm, Djunath, mein Herr. Ich erwarte dich.«
    »Du bist eine Hure«, sagte er kalt. »Das ist das einzige, wozu man dich gebrauchen kann, Abschaum. Du bist nichts weiter als eine Hure.«
    »Ja.« Heiser. »Ja. Komm, bitte, mein Herr. Komm …«
    Ihre Augenlider zitterten.
    Eine Rantranen, dachte der Schwarze Fürst. Eine aus dem Volk der Niederen und Unwichtigen. Eine aus dem Volk, das die meisten Bastarde stellt.
    »Erinnerst du dich, als ich dich gerufen habe?« fragte er, und der Hohn in seinen Worten war ein Hauch von Kälte, der die Wärme der Ewigen Flammen verdrängte. »Du trugst einen Gabenstein, Rantranen. Meine Meherin glaubten, du könntest einer der ihren werden. Es war ein Irrtum. Nur der Stein gab dir die Kraft zum Gedankensprechen, zum Formulieren der Alten Worte, der Beschwörungen, die die Winde unter deinen Willen befehlen. Ohne diesen Stein bist du nur ein Nichts, eine Unwürdige, nicht den Staub wert, aus dem du einst erschaffen wurdest.«
    »Ja, Herr«, sagte die Hure, und auf ihren Wangen zeigten sich die roten Flecken der Erregung. Ihre Augen waren groß, die Lippen geöffnet. Ihre großen Brüste bebten.
    »Du bist nur noch dazu gut, kurze Freude zu bereiten«, fuhr Djunath fort. »Nichts weiter. Und wenn ich deiner eines Tages überdrüssig werde, wirst du sterben.«
    »Ja, Herr. Komm. Komm, bitte, Herr …«
    Der Schwarze Fürst ließ den Mantel fallen. Sein Körper war finster wie die Nacht, dunkler noch als die Schatten, die seinem Willen gehorchten. Sein Gesicht war formlos, die Züge hinter einer Magischen Maske verborgen.
    Er spürte das heftige Verlangen in ihr, die Liebe, die kein Schmerz zu tilgen vermochte. Seine Hände glitten über ihren Körper, umfaßten die Brüste, kneteten. Und die Hure stöhnte. Ihr Blick wurde trüb, die Lippen zu einem erwartungsvollen Kegel der Lust vorgestülpt.
    Wie formbar doch die Gefühle der Niederen sind, dachte der Schwarze Fürst. Ein Wort der Macht genügt, und aus Haß wird Liebe, aus Abscheu Verlangen, aus Kampfeslust Freundschaft.
    Er fuhr in sie hinein, und ihr Körper bäumte sich ihm entgegen. Sie schrie, und die Schreie hallten von den Spiegeln wider. Djunath arbeitete mit heftigen Stößen und genoß den Schmerz, den er ihr dadurch schenkte. Ja, Schmerz war ein Geschenk. Er reinigte die Gedanken und machte sie frei von Trotz.
    »Du haßt mich, Hure«, sagte er und blickte in ihr Gesicht, das nun eine Grimasse aus Pein und Lust war.
    »Nein, Herr, ich …«
    »Doch«, sagte Djunath düster. »Du haßt mich. Horche in dich hinein. Hasse. Hasse!«
    Und sie haßte.
    Die Liebe, die ihr aufgezwungen war, verschwand. Ihre Augen wurden zu zwei funkelnden Perlen, und Tränen der Ohnmacht seinem Willen gegenüber flossen über ihre heißen Wangen.
    »Ja, ich hasse dich, Fürst. Ich hasse dich mit einem Feuer, das mich innerlich verbrennt. Du hast Ohne Grenzen mit einem Netz des Unheils und des Untergangs überzogen. Du bist eine Ausgeburt der Hölle. Aber eines Tages, Fürst, wird jemand kommen und dich vernichten. Und dann wirst du derjenige sein, der vor Angst zittert, der sich vor dem neuen Herrn in den Staub wirft, der jammert und winselt um ein jämmerliches Leben, der um Gnade fleht und einen raschen Tod herbeisehnt. Vielleicht werde ich diesen Tag nicht mehr erleben, Fürst der Nacht, aber er wird kommen.«
    Djunath lachte dröhnend. Er ergoß sich in ihr und umfaßte die Brüste der Hure so fest, daß sie schrie. Er murmelte ein Wort, und aus dem Haß wurde wieder Liebe. Das Verlangen nach ihm, das er ihr aufzwang, war unstillbar. Sie stellte ein fleischliches Werkzeug dar, mehr nicht.
    Er rollte sich von ihr. Sein Umhang wehte vom Boden empor und hüllte ihn wieder ein.
    Ihrima, Weltenerkunder, dachte er. Du warst ein interessanter Gegner, jemand, der mich herausforderte. Ich habe dich geschlagen, Ihrima. Natürlich habe ich dich

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