Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
möchtest mit deinem eigenen Ende spielen, Fürst?« fragte das Weise Mosaik, und einmal mehr vermeinte Djunath, so etwas wie Spott in den Worten zu vernehmen.
    »Vielleicht.«
    »Das ist töricht.«
    »Du bist eine Ratgebende Stimme«, donnerte der Schwarze Fürst. »Es steht dir nicht an, über mich zu urteilen.«
    »Finde den Kristall«, sagte das Weise Mosaik gelassen, und aus den Bildern wurden wieder die beiden von Feuerkränzen umgebenen Augen. »Er verkörpert uraltes Wissen und große Macht.« Es hörte sich fast drängend an.
    »Oh«, lachte Djunath. »Ich werde ihn finden. Und ich werde den Frevler bestrafen, so wie er es verdient.«
    Und dann kostete er wieder die Träume, die ihm das Mosaik schenkte, den Geschmack ferner Welten, die noch unberührt waren von seinem Einfluß.
    Ich bin der Schwarze Fürst. Ich bin der Herr des Schattenlandes und der Dunklen Armeen. Nichts kann dem Ansturm meiner Horden standhalten.
    Nichts.
     
    Als David und Narda die Stadt erreichten, schwebten wieder die Lichtlosen Wolken am Himmel. Das Suchboot lag vertäut an einem Trockensteg, der einige hundert Meter weit in die Staubsandwüste hinausreichte. Die Rantranen und Märmale und Yrisith machten sich sofort auf und davon, einerseits dem Barden dankbar für die Beschwörung des Windes, der sie alle gerettet hatte, andererseits aber voller Furcht angesichts der Lästerung der Mächte des Schwarzen Fürsten. Sie tauchten ein in die Ströme aus Leibern, die die Straßen und Gassen von Heißer Sand durchzogen.
    »Kommt«, sagte der alte Mann und winkte Narda und David zu. »Ich sagte doch: Ich kenne hier jemanden, der euch vielleicht helfen kann.«
    Narda warf David einen raschen Blick zu und wisperte: »Können wir ihm trauen?«
    David zuckte mit den Achseln. »Bleibt uns etwas anderes übrig?«
    Tausende von Stimmen brüllten und schrien und sangen und fluchten. Zugwagen quälten sich durch die Massen der Neugierigen und Feiernden. Der alte Mann bahnte sich mit forschen Schritten und spitzen Ellenbogen eine Gasse durch das Durcheinander. Hier und dort wuchsen Magische Flammen knisternd in die Höhe, untermalt von dem staunenden Stöhnen der Kinder. Wandernde Händler boten verschiedene Waren an; in Mauernischen hockten die Entrücker und sogen an den Pfeifen, aus deren bauchigen Köpfen dunstige und berauschende Aromen drangen. An Straßenkreuzungen standen männliche und weibliche Vertreter der verschiedenen Völker auf provisorischen Podesten und priesen ihre Dienste als sexuelle Genußbereiter.
    »Ich habe die erotischen Schulen Feuerlands besucht!« rief eine junge Rantranen. Ihr Gesicht war das eines Kindes. Mehrere Passanten blieben stehen. »Ich kenne alle Freuden, die der Leib bereiten kann. Nur einen Corint, nur einen Corint, und ich zeige euch meine Künste. Nur einen Corint!«
    Jemand aus der Menge winkte; die Freudendame verließ ihr Podest und verschwand mit dem Freier in irgendeiner Seitengasse.
    »Verlieren wir nicht unnötige Zeit«, brummte der alte Mann. »Kommt.«
    Desinfektoren versprachen mit heiseren Schreien Heilung von allen Übeln. In ihren Kräuterschalen brannten Schwelfeuer, und so manche besorgte Mutter erhoffte sich hier Hilfe für ihr Kind. Spinnenreiter stießen schrille Pfiffe aus und lenkten ihre Renntaranteln über die Pflaster. Die Giftkiefer der streitbaren Tiere mahlten knirschend aufeinander, und die Rantranen duckten sich unter den Peitschenhieben der Reiter, mit denen sie sich Platz schufen. Orgalla waren nirgends zu sehen.
    »Morgen werden ihre Schwingen den Himmel verdüstern«, sagte der alte Mann. »Wenn sie zum Paarungsflug aufbrechen. Und vielleicht wird das Fest des Eis diesmal von einem Hauch des Kummers begleitet werden angesichts des Untergangs eines großen Pilgerseglers.« Er deutete in eine dunkle Seitengasse. »Hier entlang.«
    Bald lag der Lärm der Feiernden hinter ihnen. Ihre Schritte auf dem kühlen Pflaster klangen hohl von den schiefen Mauern der Hütten wider. Der Barde kicherte, und Narda flüsterte David zu:
    »Der Kerl ist doch übergeschnappt. Und von so einem Typ erwarten wir Hilfe.«
    »Hast du den Stein vergessen?« gab David ebenso leise zurück. »Er hat damit PSI-ähnliche Kräfte freigesetzt. Narda, wir wissen einfach noch zu wenig von dieser Welt. Wo sollen wir den Dieb suchen, der den Konnexkristall gestohlen hat? Es gibt tausende Fragen, und wir müssen zumindest einige Antworten finden.«
    Die verschlissenen Sandabweiser strichen raschelnd über die

Weitere Kostenlose Bücher