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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Mann. »Es sind Schlucker.«
    Die Rantranen ließen ihre Reizkapseln fallen und eilten mit langen Schritten zum Suchboot zurück. Die Geißel des Orgalla knallte. Narda duckte sich unter einem Hieb hinweg, packte dann den Sandabweiser des Vogelwesens und zerrte heftig daran. Der Orgalla verlor den Halt, stürzte über den Bug hinaus und fiel in den Schlick hinein.
    »Zurück ins Boot! Zurück ins Boot!«
    Lichtsäulen flackerten über den Treibsandlachen auf, dunkle Schatten tanzten knisternd und knarrend, und wenn sie einen der Fliehenden berührten, so zerfiel der Betreffende zu Staub.
    »Es sind die Geister und Dämonen des Ebenenlandes«, brachte der alte Mann knurrend hervor. »Sie greifen den Ebenensegler an. Der Schwarze Fürst hat sie geschickt, um Unheil und Zerstörung zu säen.« Und wieder warf er David einen sonderbaren Blick zu.
    Die Rantranen und Märmale zogen sich ins Suchboot. Der Wind lebte nun auf, heulte mit zorniger Stimme und fuhr mit seinen Armen in das Segel hinein. Ächzend setzte sich das Boot wieder in Bewegung.
    »Nimm das Ruder!« rief der Barde einem Märmale zu. »Los, nimm das Ruder, Furchtsamer.« Er kicherte. »Oder willst du, daß wir direkt im Maul eines Schluckers landen?«
    Einige der Lichtsäulen glitten näher, und es war nun so finster, daß der versinkende und auseinanderbrechende Ebenensegler nur noch als konturloses Schemen zu erkennen war. Narda schmiegte sich an die Seite Davids.
    Die Schreie der Sterbenden krochen über das wasserlose Meer.
    »Der Wind bläst uns direkt ins Zentrum des Dunklen!« jammerte ein zusammengekauerter Märmale. Das Segel war aufgebläht wie ein dicker Bauch. »Djunath, Hoher Herr, Schwarzer Fürst«, begann eine Rantranen zu beten, und andere Stimmen fielen kurz darauf mit ein. »Bewahre uns vor dem Unheil. Wir flehen dich an, Djunath, Schwarzer Fürst, gebiete deinen Finsteren Horden, auf daß sie sich zurückziehen und uns das Leben schenken …«
    Seufzend ließ sich der alte Mann neben David und Narda auf den gewölbten hölzernen Planken nieder. Um sie herum ertönte das donnernde Grollen der Schlucker. »Ja«, sagte der Barde. »Es ist der Fluch des Schwarzen Fürsten.« Er kicherte. »Die Furchtsamen beten und ahnen nicht, daß Djunath sie längst zum Tode verurteilt hat. Der Herr des Schattenlandes kennt keine Gnade. Nein«, er schüttelte den Kopf, und sein Blick klebte unverwandt an den durch den Kapuzenschlitz des Sandabweisers schimmernden Augen Davids, »dies ist kein Zufall. Der Schwarze Fürst hat die Vernichtung des Pilgerseglers befohlen. Aber warum? Warum nur?«
    »Wir treiben direkt hinein, direkt hinein!«
    Der Barde hob den Kopf, betrachtete prüfend das flatternde Segel. Dann nickte er und griff mit einer faltigen Hand unter seinen Sandabweiser. Kurz darauf kamen seine Finger mit einem grünen Stein wieder zum Vorschein.
    »Ein Malachit!« seufzte es um sie herum. »Er hat einen Malachit.«
    Der alte Mann kicherte. »Wir können doch nicht zulassen, daß uns der Schwarze Fürst einfach so den Tod schickt, nicht wahr? Ich bin zwar alt, aber ich hänge noch immer am Leben.«
    Er warf beide Arme empor, und der Glanz des Malachits verstärkte sich. Seine Lippen formulierten tonlose Worte, und die Böen der Winde heulten noch zorniger und wütender. Rote Augen schimmerten in den Schattenkörpern der herantreibenden Gnome.
    Das Suchboot kam langsam zum Stehen, setzte sich dann wieder in Bewegung und trieb nun genau in die entgegengesetzte Richtung, von dem Zentrum der Finsternis fort.
    »Ich befehle euch unter meinen Willen«, wisperte der alte Mann. »Ihr Geister des Windes, gehorcht meinen Worten, gehorcht der Kraft meines Gabensteins. Bläht die Segel auf, ihr Böen. Bringt uns fort von hier. Heult, ihr Böen, heult!«
    Und die Böen heulten.
    Der dünne Mast des Suchbootes knirschte bedrohlich, und das hölzerne Gefährt jagte einem Pfeil gleich auf den Rücken der Wogen dahin.
    Narda sah David groß an. »David? David, ich …«
    Er nickte bedeutungsvoll. »Ja, ich habe es ebenfalls gespürt, Narda.« Er fühlte ihre Wärme an seiner Seite und nahm sie in die Arme. Sie seufzte leise. »Es ist nicht PSI, aber eine ähnliche Kraft.«
    »Der Schwarze Fürst, Gnome, Kobolde, Geister des Windes …« Sie sah auf und schauderte. »Es ist eine Welt der Magie, David.«
    Der alte Mann lachte schallend, als die Zone der Düsternis hinter ihnen zurückblieb. Die Rantranen und Märmale und Yrisith neigten ehrerbietig die

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