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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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mißtrauisch an. Doch der Sharin schritt an ihm vorbei, ohne ein Wort von sich zu geben. Kühle erwartete ihn draußen auf der Straße, und er atmete einige Male tief durch.
    »Ich muß fort von hier«, murmelte er. »Schnell. Bald werden sie nach mir suchen, die Dunklen Horden. Und bis dahin muß ich in Sicherheit sein.« Und in Gedanken fügte er hinzu: Du bist mein, Kristall. Für immer. Ich gebe dich nicht mehr her. Ich kann es nicht – und ich will es auch nicht.
    Dann machte sich der Dieb auf den Weg zur Transitschleife.
    Hinter ihm, aus der Herberge Im Zeichen der Stumpfen Lanze, ertönten Schreckensschreie.

VI
    Es gibt nur noch wenige Orte, die dem Dunklen widerstehen, an denen die Gnome und Kobolde und Dämonen des Schwarzen Fürsten noch keine Nester gebaut haben. Die Sieben Grotten sind unser aller Hoffnung. Dort warten die letzten lauteren Gabenspender auf den Tag, an dem der Verheißene kommen wird. Und dieser Tag ist der Beginn eines neuen Zeitalters.
    Sieben-Grotten-Legende
     
    Was ist der Tag, wenn er doch immer wieder von der Nacht abgelöst wird? Was ist die Nacht – nur Mangel an Licht. Was ist das Böse – die Umkehrung des Guten. Was ist das Gute – die andere Seite des Bösen.
    Das eine gehört zum anderen. Wir können nichts nehmen, ohne alles zu zerstören.
    Ein Schüristi-Philosoph
     
    Der große Ebenensegler war ein aufragendes Gebirge inmitten des Graubrauns des Staubsandozeans. Seine Traggasbalken glichen stelzenartigen Beinen, die nun zur Ruhe gekommen waren. Die Segel hingen schlaff an den riesigen Masten, und weit oben, an der Reling, eilten Orgalla hin und her. Ihre Rufe und zwitschernden Schreie hallten weit über die zähe, hier und dort fast schlickähnliche Masse des Sumpfsandlandes. Der Wind wehte nur mit lauen Böen, und die Krüppelbäume wirkten wie steinerne Monumente. Es gluckerte.
    »Schlaft nicht!« trillerte der Orgalla im Bug des Suchbootes. Seine Knopfaugen spähten über die Treibsandlachen hinweg und starrten dann wieder die nun in verschlissene Abweiser gehüllten Rantranen und Yrisith und Märmale an. »Hinaus mit euch. Sucht Gasknollen. Wir wollen hier nicht ewig verweilen, ihr Nichtswürdigen und Ausgestoßenen, ihr Elenden und Ehrlosen!«
    »Wenn er noch lange so weiterschreit«, zischte Narda David zu, »dann werde ich ihm seinen verdammten Hals umdrehen.«
    »Und das«, gab David leise zurück, während er sich die Laufgeflechte umschnallte, »würde ihm wahrscheinlich gar nicht gefallen.« Die Geißel des Orgalla knallte. »Nein, Narda, es hat keinen Sinn. Es sind zu viele, und ohne unsere psionischen Sinne … warten wir, bis wir in Heißer Sand sind.«
    »Hoffentlich hat dieser verrückte alte Kerl recht«, knurrte Narda und wandte sich kurz um. Der Barde musterte sie und lächelte schief, als er ihren Blick bemerkte. »Guten Fang!« rief er und kletterte dann hinaus. Die Geißel knallte. David und Narda erhoben sich und folgten den anderen unfeiwilligen Passagieren hinaus in den Staubsand.
    Die Laufgeflechte an den Füßen ähnelten Schneeschuhen, und sie verhinderten, daß man in der zähen Masse einsank. Der Orgalla rief und fluchte und schrie, und David und Narda versenkten die ersten Reizkapseln in den Morasttümpeln, so wie es ihnen der Orgalla gezeigt hatte. Die Kapseln sanken infolge der Beschwerung rasch. Einige Minuten warten, und tief in den Eingeweiden des Staubsands rumorte es wie von einer Explosion. Kurz darauf trieben die ersten Gasknollen an die Oberfläche empor. Die Rantranen und Märmale sammelten sie ein, und die Yrisith verstauten die Netze mit den Knollen dann im Suchboot.
    Der alte Mann stakte an die Seite Davids und Nardas. »Spürt ihr das auch?« Seine Knopfaugen schimmerten matt, als er in die Runde deutete. Irgendwo war ein düsteres Grollen.
    »Was denn?« fragte Narda spitz.
    »Düsternis kriecht heran«, orakelte der Barde. »Ich will nur hoffen …« Er unterbrach sich und warf David einen undefinierbaren Blick zu. »Du bist anders als viele, Fremder. Und du …«
    Es krachte. Es donnerte. Holz barst dröhnend, und vom Ebenensegler her wehten die zwitschernden Schreie furchtsamer Orgalla heran. Bewegung kam in den Staubsand; hohe Wogen bildeten sich und rollten dem Pilgerschiff entgegen. Kolossale Mäuler schoben sich aus den trägen und zähen Fluten heraus und gruben lange Zähne in das Holz des Seglers; schuppige Flossen zerteilten die Wogen und Zwielicht senkte sich auf sie herab.
    »Schlucker«, sagte der alte

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