Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth
Konnexkristall warnte mich auf Tausendfeuerwelt vor dem Transfer durch das Raum-Zeit-Stroboskop. Er sagte, ein Teil des Weltenbaums dort sei … degeneriert. Er sprach von einer Falle. Daraus kann man nur schließen, daß ich hierher verschlagen werden sollte.«
Der alte Mann nickte. »Das denke ich auch. Und ich bin darüber hinaus davon überzeugt, daß es auch der Schwarze Fürst auf diesen Kristall abgesehen hat, der dir gestohlen wurde. Wenn es stimmt, was du während der Starre gesagt hast – und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln –, dann kann der Schwarze Fürst damit die Sieben Grotten ausfindig machen und die letzte Oase des Widerstandes gegen ihn ausmerzen. Und er kann dich vernichten. Seine Macht ist schon jetzt gewaltig. Mit deinem Kristall aber ist er unüberwindlich.«
»David«, sagte Narda leise, »wer ist in der Lage, Weltenbäume zu manipulieren, sie sich zu unterwerfen und eine Falle für dich zu schaffen? Wer könnte überhaupt Interesse haben an dem Konnexkristall? Nur jemand wie du vermag sein ganzes Potential auszunutzen …«
Ihre Worte verklangen.
Nur jemand wie du, hallte es in David wider.
»Es gibt nicht viele«, antwortete er rauh. »Ein Lenker käme in Frage. Oder …« Er zögerte.
»Oder ein anderer Erbe der Macht«, sprach Narda weiter. »Ein anderes Spektrum wie du.«
»Es ist unmöglich.« David schüttelte den Kopf.
»Ich habe dir von den Anschlägen des Grünen Phönix erzählt. Von den Aktionen des Vielgestalters auf Sarym. Wir wissen nicht, wer oder was der Vielgestalter war. Aber bei dem Grünen Phönix handelte es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Lenker.«
»Es ist unmöglich«, wiederholte David. »Welches Interesse sollte ein Lenker daran haben, den pflanzlichen Lebensstrang zu schädigen, meinen Kristall zu erbeuten und mich zu eliminieren?«
Hatte alles hier seinen Ursprung, in der Welt der Magie? Ging das alles von dem Schwarzen Fürsten aus?
Der alte Mann erhob sich, trat an das nun wieder höher flackernde Feuer des Kamins, rieb sich die Hände und drehte sich dann um.
»Du bist ein Bote des Lichts, David terGorden«, sagte er rauh. »Aber dein Erscheinen hier in unserer Welt kann auch das Unheil vervollständigen. Wenn der Schwarze Fürst deinen Kristall tatsächlich in die Hand bekommt, wird all die Arbeit der letzten Lauteren vergebens gewesen sein.«
»Ja«, murmelte Narda. Sie sah David an und legte ihm die Hand auf den Arm. »Und wenn dieser Schwarze Fürst auch hinter den Anschlägen auf die Erde und Sarym steckt, dann sehe ich im wahrsten Sinne des Wortes schwarz, wenn seine Macht von dem Konnexkristall vervielfältigt wird. David, das könnte das Ende der Grünen Revolution bedeuten.« Die Konsequenzen zeichneten sich vor ihren inneren Augen ganz deutlich ab. Ohne den Kristall konnte David keine weiteren Spektren ausfindig machen und in sich aufnehmen. Und das wiederum bedeutete, daß die Lange Reihe destabil blieb.
»Vielleicht«, sagte der alte Mann, »glaubt Djunath nach der Vernichtung des Ebenenseglers, du seist umgekommen. Das bedeutet, daß du vorerst einigermaßen sicher bist. Aber es wird dem Schwarzen Fürsten ganz bestimmt nicht lange verborgen bleiben, daß du noch lebst. Du sagtest, der Kristall sei besonders auf dich abgestimmt. Das ist auch bei den Malachittränen der Fall. Werden sie aktiv, dann kann ein talentierter Gabenspender sofort den ursprünglichen Träger der Steine ausfindig machen. Wenn der Dieb also aus irgendeinem Grund deinen Kristall einsetzt, dann könnte Djunath dadurch deinen Aufenthaltsort erfahren. Ich weiß es nicht.« Er schüttelte den Kopf und starrte wieder in die Flammen. »Es wäre immerhin denkbar. Er wird dann seine Horden in Marsch setzen, und ohne den Kristall bist du ihm wehrlos ausgeliefert.«
»Kannst du mir helfen, ihn zu finden?« fragte David.
»Ich denke schon.« Der Barde nickte. »Ja. Aber wir haben nicht viel Zeit, das ist das Problem. Wir müssen den Meherin Djunaths zuvorkommen. Und selbst wenn uns das gelingt: Wir sind erst sicher, wenn wir die Sieben Grotten erreicht haben.« Er lachte humorlos. »Doch ich habe vergessen, wo sie liegen. Ich habe es einfach vergessen.«
»Vergessen?« wiederholte Narda. Und sie fügte hinzu: »Du warst also einmal dort? Wer bist du überhaupt?«
»Ich besitze viele Namen«, antwortete der alte Mann, und Tronen knarrte mit seinen Gelenken. »Aber ich bin doch nur Ihrima, der Weltenerkunder. Genauer gesagt: Ich bin die Siebte
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