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Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen

Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen

Titel: Die Terranauten TB 06 - Monument der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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erbebte, neigte sich zur Seite und verbreitete sich, so daß sie auch andere Netzstränge berührte, von denen sie bisher isoliert worden war.
    Und der Erschließer zerplatzte.
    Seine schemenhaften Bruchstücke segelten davon, und seine Stimme verhallte: Es ist stark, so stark, so … stark …
    Es gelang dem Schwarzen Fürsten gerade noch rechtzeitig, sich von dem Zwischenreichgeschöpf zu lösen, bevor die induzierte Auflösung auch auf ihn übergriff. Der Kontakt mit dieser Kreatur aus dem separierten Bereich von Ohne Grenzen … die Ausstrahlung ähnelt der des Rantranen, der das rote Kleinod wieder hatte an sich bringen können …
    Djunath schlug die Augen auf.
    Direkt vor ihm schwebten die beiden Feuerkränze des Weisen Mosaiks.
    »Der Schläfer ist erwacht«, sagte die Ratgebende Stimme, und wie so oft in letzter Zeit, haftete ihr ein Hauch von Spott an. Wut entstand in Djunath, aber er hielt sie zurück. »Ich weiß jetzt, wo wir die Sieben Grotten zu finden haben. Schwarzer Fürst. Und die restlichen siebzehn Malachittränen.«
    Djunath stand auf. Die Magischen Flammen waren in sich zusammengefallen. Nur der Schein der beiden Feuerkränze erhellte sein Gemach. Der Traumdiener wimmerte leise.
    »Auch der Prophezeite befindet sich dort. Er hat noch immer das Kleinod bei sich, das dir entging.«
    »Ich werde meine Meherin ausschwärmen lassen«, versprach Djunath dumpf.
    »Das ist gut«, sagte die Ratgebende Stimme spöttisch. »Du weißt, wie wichtig die restlichen Malachittränen sind. Und der rote Kristall des Fremden. Verliere keine Zeit, Fürst.«
    Das letzte Wort klang sonderbar, und Djunath ballte unwillkürlich die Fäuste. »Ich selbst werde die Sieben Grotten aufsuchen. Damit fällt die letzte Enklave des Widerstands gegen meine Macht.«
    »Ja«, erwiderte die Ratgebende Stimme, dann erloschen die beiden Feuerkränze. Djunath zögerte, umgeben von finsterer Nacht.
    »Du wirst deinen Spott noch bereuen«, flüsterte er heiser und dachte an den verschollenen Weltentunnel, den sein Erschließer wiederentdeckt hatte.
     
    David! Du mußt etwas unternehmen David! Setz den Konnexkristall ein …!
    Doch als Nardas Augen in Davids Gesicht blickten, begriff sie, daß es aussichtslos war. Er stand unter dem gleichen Bann, der auch sie gefangenhielt. Er war ebensowenig Herr seines Körpers.
    »Kommt«, sagte Gil-Coron Tschiad, die Dunkle Tochter des Vielgestalters, die in ihm erwacht war. »Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren.«
    Er hob die Malachitträne. Einer der Lauteren Gabenspender, der nach seinem Gabenstein greifen wollte, wurde von einem Funken getroffen und sank still zu Boden. Draußen im Höhlengang ertönten furchtsame Schreie. Narda konnte Ihrimas Stimme vernehmen:
    »Wir müssen die andere Transitschleife benutzen. Rasch. Rasch! Bald werden die Meherin hier sein …«
    Und:
    »Die Tränen. Die siebzehn Malachittränen. Djunath darf sie nicht in die Hand bekommen.«
    Vor Narda lauerte die Schwärze des von den beiden Marmorsäulen eingerahmten Tors. Die Hände des Vielgestalter-Keimling tasteten behutsam über die Zeichen und Symbole, und in das Dunkel kam Bewegung. Wallende Muster begannen sich dort abzuweichen; die Sperre löste sich auf.
    David!
    »Gib auf, Narda«, lachten die Lippen des Psychomechanikers, dessen Geist nur noch eine chemische Erinnerung war – und vielleicht nicht einmal mehr das. »Er kann dich nicht hören. Und er kann auch den Kristall nicht einsetzen. Er will es nicht, verstehst du?«
    Nardas Gedanken kämpften gegen den mentalen Kerker an, den der Vielgestalter in ihrem Bewußtsein errichtet hatte. Die Mauern waren fest und solide und massiv. Es gab keine Lücke.
    Die Malachitträne in seiner Hand sprühte lindgrüne Funken. Das Schwarz der Transitschleife verschluckte sie. Im Eingang der Kammer ertönte ein leises Knirschen.
    Gil-Coron Tschiad drehte sich um, und Narda erblickte mit seinen Augen den Steinernen Wächter. Das Felsgeschöpf hatte die marmorne Lanze zum Wurf erhoben.
    Der Vielgestalter in Gilco rief ein unverständliches Wort – und der Wächter zerplatzte in Hunderte von kleinen Splittern.
    Die beiden Säulen des Tors knirschten. In dem Schwarz bildeten sich Knäuel, und einige dieser Knotenpunkte machten sich selbständig und trieben aus dem Rechteck hervor. Gil-Coron trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Narda spürte seine plötzliche Unsicherheit, als empfände sie sie selbst.
    Der Boden zu ihren Füßen hob und senkte sich. Gil-Coron

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