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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ein Instrument der Mächtigen! Wie jede technische Neuerung bestand die Möglichkeit, daß man die Gefahren unterschätzte. Das erzeugte Ängste, die bei anderen, bereits praktizierten Technologien nicht mehr bestanden: Man hatte sich bereits zu sehr daran gewöhnt. Die Gegner mußten Gegner sein, um mit ihrer Gegnerschaft ihre Angst auszudrücken! Sie behielten letztlich recht. Aber das war in der Geschichte nicht immer so. Diesmal hat die Natur entschieden, was richtig war und was nicht. Auch das geschieht selten so deutlich.
    Begreifst du, warum ich dieses Beispiel wähle. Rochenhaut? Durch deine Verbindung mit Cora-lon kennst du die Geschichte der Kaiserkraft, die einhergeht mit der Geschichte der Terranauten. Es ist gleichzeitig die Geschichte ideologischer Auseinandersetzungen, wie sie von den Kangrahs niemals geführt wurden – wenigstens nicht, so weit eure Geschichtskenntnisse zurückreichen. Denn die Kangrahs waren stets stärker als ihre Gegner. Wenn jemand ihre an Kaiserkraft erinnernde Technologie als unsauber und gefährlich qualifizierte, konnte man seine Argumentation getrost überhören. Man war ihm überlegen, und wenn er sich mit Gewalt durchzusetzen versuchte, wurde er sehr schnell in seine Grenzen verwiesen.
    Siehst du. Rochenhaut, du bist kein KANGRAH! Vielleicht kannst du deshalb begreifen, worauf ich hinaus will?
    Du brauchst einen Beweis für das Vorhandensein eines Illusionsfeldes, das ihr vom Schwanen Universum mitgebracht habt? Es gibt zunächst einen ideologischen Beweis, Rochenhaut. Es ist der Beweis der sogenannten Vernunft. Gehe einmal die einzelnen Punkte durch. Vielleicht fällt es dir dann leichter, mir rechtzugeben. Denke an die vergebliche Suche – eine Suche, die nur in der Phantasie stattgefunden hat. Denke an das seltsame Gebaren der gelben Sonne. Wie konnte sie es wagen, ganz entgegen aller Vernunft zu detonieren? Rochenhaut, das war eine Störung der Illusion, hervorgerufen durch den Schock, als die Werlin-Soft erneut entstand, denn im Schwarzen Universum war sie nichtexistent. Energien des Schwarzen Universums haben sie hier, in unserer Milchstraße, zwei Milliarden Lichtjahre weit vom Ursprung entfernt, entstehen lassen. Warum? Es war nur einer der unberechenbaren Zwischenfälle, wenn die Nachwirkungen der Kaiserkraft Störungen verursachen. Das kann überall und jederzeit geschehen, und die Verwandtschaft von Kaiserkraft und eurer ehemaligen Technologie schafft Verbindungen zum Schwarzen Universum. Ihr seid nicht die ersten, die plötzlich, nach immerhin einer Milliarde Jahren, rematerialisieren.
    Ich sprach von der gewissen Ähnlichkeit zwischen Kangrahs und Menschen. Wir sind anderer Meinung als ihr, und wir sind Menschen. Als solche sind wir es gewohnt, um unser Recht zu kämpfen. Wie die Kangrahs auch. Diesmal habt ihr einen Widersacher, an dem ihr euch die Zähne ausbeißen werdet. Aber ich bin zuversichtlich, daß wir dennoch zu einer Einigung kommen werden. Denn ihr seid nicht ganz ohne Vernunft, sonst wäre da keine Neugierde. Diese Neugierde allein ermöglicht den Dialog zwischen uns.«
    Als Rochenhaut auf diese lange Rede von Bahrns einging, tat er es kurz und schmerzlos: »Ein ideologischer Beweis? Das genügt nicht!«
    Bahrns sah Fermens an. Ein Blick, in dem Fermens Verzweiflung zu lesen glaubte.
    Rochenhaut fügte hinzu: »Ihr seid keine direkte Gefahr für die Werlin-Soft. Eure Waffen reichen nicht aus. Sie sind sehr primitiv gefertigt. Eure Störfelder, die ihr mit uns unbekannten Mitteln erzeugt, sind ebenfalls nicht besonders gefährlich. Wir können sie abschirmen. Es scheint, als hättet ihr euch an die Ebene der Wahrheit angepaßt.«
    So nennt ihr das also: Ebene der Wahrheit? Es ist eure Wahrnehmungsebene. Ebene der Wahrheit!
    Verächtliche Gedanken, die Fermens hegte.
    Da ließ Rochenhaut Cora-lon niederschweben und befreite sie. Cora-lon erwachte wie aus tiefer Trance, als Rochenhaut zu seinem Gleiter zurückkehrte.
    Mißtrauisch beobachteten die fünf Treiber. Die Gleiter schwebten empor, kaum da Rochenhaut verschwunden war. Auch Roab hatte seinen Beobachtungsposten verlassen.
    Fermens ahnte etwas, aber er wußte gleichzeitig, daß er nichts gegen die Absicht der Kangrahs tun konnte.
    Die Gleiter schwebten über ihren Köpfen. Ein bläuliches Flimmern ging von ihnen aus, übergoß die Terranauten und ließ sie von einer Sekunde zur anderen in tiefe Bewußtlosigkeit versinken.
    Was danach geschah, konnten sie nicht mehr wahrnehmen.
    Es sah ganz

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