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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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gleichmäßig, geordnet, Leben auf bestimmten Planeten ermöglichend, strahlte auf einmal eine Million mal so hell wie jemals zuvor. Ein Großteil des Kerns wurde in Energie verwandelt, die gegen die davonfliegenden Außenschalen brandete, sie zerfetzte und eine ultraheiße kosmische Staubwolke erzeugte. Sie vergrößerte sich immer noch mit Lichtgeschwindigkeit, schluckte die Planelen wie ein gefräßiges, nimmersattes Ungeheuer und raste auf die Werlin-Soft zu.
    Die Werlin-Soft wollte dem Untergang entgehen und beschleunigte. Sie wollte mit ihrem Spezialantrieb in Weltraum II eintauchen.
    Aber es funktionierte nicht.
    Die gelbe Sonne war nicht aus eigenem Antrieb detoniert. Die Ursache blieb unerkannt, aber sie veränderte den gesamten Raum. Das wurde klar. Der Antrieb konnte nicht mehr funktionieren. Deshalb wurde die Werlin-Soft von der ultraheißen Staubwolke eingeholt, umhüllt und …
    Das Raumschiff wurde nicht vernichtet. Der Weltraum öffnete sich. Die Naturgesetze waren völlig auf den Kopf gestellt. Verdankte man die in letzter Sekunde erfolgte Rettung dem Antrieb, der letztlich doch noch funktionierte? Jedenfalls entstand ein Tor zu einer anderen Welt.
    Es war die Welt, in der die Werlin-Soft Clarks-Planet fand.
    Scheinbar ein anderes Universum, das zunächst chaotisch, also ungeordnet, erschien und allmählich erst konkrete Formen annahm.
    Die Sternkonstellationen blieben unbekannt, aber die Besatzung der Werlin-Soft wußte, daß sie nur räumlich versetzt worden waren, denn hier herrschten die gleichen Naturgesetze.
    Das scheinbare Chaos war geboren in dem strahlenden Umfeld, das die Werlin-Soft noch eine Weile gefangenhielt und nur langsam abklang.
    Die Werlin-Soft nahm Fahrt auf, um den Ort zu verlassen, wo sie materialisiert war.
    Kaum war das geschehen, kam die Bewußtlosigkeit. Der ungeheure Schock machte sich bemerkbar.
    Selbst der quasiintelligente Bordcomputer war davon getroffen: Ausfall sämtlicher Systeme.
     
    »Als wir wieder zu uns kamen, dauerte es Wochen, bis wir uns einigermaßen erholt hatten«, berichtete Rochenhaut weiter. »Wir haben das Phänomen, dem wir das Weltraumtor zu verdanken haben, immer noch nicht gänzlich gelöst. Die Fragen nach den Ursachen bleiben ungeklärt. Wir suchten nach einem geeigneten Sonnensystem und fanden Clarks-Planet.«
    Bahrns hakte an dieser Stelle ein: »Die Siedler benahmen sich seltsam, nicht wahr?«
    Rochenhaut antwortete nicht sofort. Dann: »Es gab zunächst überhaupt keine Siedler, sondern eine kahle, unbewohnte Welt, sehr dürftig mit Leben gesät.«
    »Eine Welt, wie ihr sie möglicherweise im System der Gelben Sonne angetroffen hättet!« sagten die Gedanken von Bahrns, und es klang zynisch. »Bis die Siedler scheinbar aus dem Nichts auftauchten. Ihre Anpassung an das PSI-Feld dauerte natürlich nicht so lange wie unsere Anpassung. Denn die Siedler sind normale Menschen, ohne PSI-Fähigkeiten. Sie sind allesamt keine Treiber.«
    »Treiber?«
    »Du kannst nichts mit diesem Begriff anfangen, nicht wahr? Treiber – das, ist etwas, womit die Kangrahs noch nie zuvor konfrontiert worden sind. Nehmen sie wenigstens an. Vielleicht gab es ähnlich begabte Wesen bei irgendwelchen Hilfsvölkern in eurer ehemaligen Milchstraße, aber auch das habt ihr nicht bemerkt. Waren ja auch nur Hilfsvölker.
    Seht ihr, die Kangrahs und die Menschen haben eine Kleinigkeit gemeinsam, bei aller sonstigen Verschiedenheit: Sie fühlen sich als die Herren der Schöpfung. Bei den Kangrahs kann man es verstehen. Es liegt in ihrer Ideologie verankert. Aber entstehen Ideologien nicht aus als natürlich empfundenen Bedürfnissen heraus? Die berüchtigte Kaiserkraft wäre niemals ein ernstzunehmendes Thema gewesen, hätte man darüber sachlich verhandelt. Aber das war niemals geschehen. Es hat sich herausgestellt, daß die Kaiserkraft-Gegner, wir also, hundertprozentig im Recht waren. Fast wäre ich geneigt zu sagen: gottlob! Denn so sicher war das vorher gar nicht. Gegner und Fürsprecher waren ideologisch in ihrer Urteilsgestaltung so abhängig gewesen, daß eine sachliche Beurteilung niemals hat stattfinden können. Fürsprecher wollten die Unabhängigkeit von den Treibern und gleichzeitig die technologische Grundlage für eine zweite Expansionsbewegung hinaus ins All – grenzenlos. Gegner von Kaiserkraft sahen sich selbst gefährdet (schließlich waren sie Treiber) und waren sozusagen ideologisch verpflichtet, dagegen zu kämpfen: Denn Kaiserkraft war offensichtlich

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