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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Kangrahs gegen alle biologischen Angriffe von außen verteidigen. Es hatte sich millionenfach bewährt und war schon lange vor der Abreise der Werlin-Soft von den Kangrahs praktiziert worden.
    Das Ergebnis von gezielter Genforschung auf einem der spezialisierten Planeten mitten im Kangrahreich.
    Wenn ein Kangrah daran dachte, entstanden in ihm nostalgische Gefühle: Wehmut, Heimweh, Sehnsucht nach dem Reich, das unendlich hatte werden sollen.
    Die Impfung war nur eine der Großartigkeiten, von den Kangrahs geschaffen. Es hatte damit begonnen, daß man die bekannten Krankheiten endgültig besiegte: durch speziell gezüchtete Mikroorganismen. Sie waren so programmiert, daß sie schon wieder intelligent wirkten. Im Gegensatz zu den üblichen Keimen, die einen befallenen Körper auszehrten, bis dieser Körper verendete, vermehrten sie sich nur so lange, wie es relativ unschädlich für den befallenen Körper blieb. Als würden diese gezüchteten Erreger genau wissen, daß sie nicht zu weit gehen durften. Denn wenn der Erkrankte starb, mußten zwangsläufig auch die Krankheitserreger sterben: Weil sie keine Nahrung mehr fanden. Abgesehen von den Erregern, die den Übergang zu einem anderen Wirtskörper fanden, setzte ein Massensterben ein.
    Ergo war die Vernichtung des Wirtskörpers eine besondere Art von Selbstmord.
    Die neuen Keime machten genauso krank wie die natürlichen. Todkrank. Nur stoppten sie den Raubbau rechtzeitig und begannen sogar, den Wirtskörper gegen andere Keime eifersüchtig zu verteidigen.
    Das war das Ende aller Krankheiten. Die Kangrahs wurden durch ihre Symbionten, die sich überhaupt nicht mehr negativ auswirkten, immun.
    Eine Immunität allerdings, die auf fremden Planeten nicht mehr half, denn als es keine natürlichen Krankheitserreger mehr gab, degenerierten die Symbionten. Das ging innerhalb weniger Jahre. Beim nächsten Ansturm von Erregern unterlagen die gezüchteten Mikroorganismen.
    Die Kangrahs beschritten den zweiten Weg. Eine neue Generation von künstlich programmierten Erregern wurde gezüchtet. Jedes Raumschiff wurde damit zusätzlich ausgerüstet. Bevor ein neuer Planet angeflogen wurde, impfte die Medoautomatik die Bordatmosphäre mit Bakterien aus der mitgeführten Kultur. Die Kangrahs wurden immun.
    Daß sie damit auf jedem fremden Planeten ganze Rassen von Mikroorganismen ausrotteten, interessierte die Kangrahs wenig: Sie fühlten sich im Recht und kamen nicht auf den Gedanken, unheilvoll in bestehende Ökologien einzugreifen.
    Für die Kangrahs war das denkende Wesen Mittelpunkt aller Natur. Ergo mußte sich die gesamte physikalische, chemische und biologische Natur dem denkenden Wesen unterordnen – oder vergehen.
    Diese Ideologie hatte gereicht, das Schwarze Universum entstehen zu lassen. Die Kangrahs waren an sich selbst gescheitert.
    Doch die Kangrahs an Bord der Werlin-Soft wußten nichts davon. Sie lebten in der Illusion, verschollen zu sein und nach ihrer Heimat suchen zu müssen. Eine Aufgabe, die sie seit undenklichen Zeiten wahrnahmen.
    Nur ein Teil der vorhandenen Bakterienkulturen wurde verwendet. Später, wenn die mikroskopisch kleinen Symbionten mangels weiterer Angreifer degenerierten, waren die Kangrahs bereit für die nächste Infizierung. Dann, wenn noch einmal ein fremder Planet angeflogen wurde.
    Bei der nächsten Infizierung unterlagen die degenerierten Mikroorganismen zwangsläufig.
    Ein Spiel, das sich ewig fortsetzen ließ. Ein System, das niemals versagt hatte.
    Kein Kangrah machte sich deshalb Gedanken darüber, daß es diesmal anders kommen könnte.
    Die Werlin-Soft näherte sich der Bahnen der äußeren Planeten. Die gelbe Sonne wurde noch einmal der Fernuntersuchung unterworfen. Die Daten waren positiv. Ein gesunder Stern, wie es schien. Ein Stern, der noch mindestens sieben Milliarden Jahre zu existieren hatte.
    Dachte die Besatzung der Werlin-Soft.
    Es war kurz vor der grauenvollen Katastrophe, als die gelbe Sonne ohne Vorwarnung detonierte.
    Eine gewaltige Supernova.
    Es spottete allen physikalischen Gesetzen.
    Die äußere Hülle des Sterns platzte ab. Gigantische Energiemengen schossen mit Lichtgeschwindigkeit ins All. Die Masse des Sterns expandierte.
    Nicht alle physikalischen Gesetze waren außer Kraft gesetzt, denn der Kern der Sonne wurde beim Absprengen der äußeren Schale komprimiert, als würde ihn eine Riesenfaust zu zerquetschen trachten. Die gelbe Sonne, die ihre gewaltigen Energiemengen seit Jahrmilliarden verstrahlte –

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