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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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habt die Befürchtung geäußert, andere Welten könnten angesteckt werden. Dies ist nicht die eigentliche Gefahr. Das Feld wird spätestens dann instabil werden, wenn es eine kaum noch zu überschauende Größe erreicht hat. Wie eine Seifenblase, die irgendwann platzt. Das Material dafür haben die Kangrahs aus dem Schwarzen Universum mitgebracht. Ihr Raumschiff ist der Katalysator. Vielleicht sogar sie selbst? Nur deshalb kann das Feld existieren.«
    »Vielleicht sogar sie selbst?« echote die Loge.
    Sie wagte gar nicht, den Gedanken zu Ende zu denken, der sich ihnen zwangsläufig anbot.
    Der Riemenmann stand vor ihnen, scheinbar im Nichts. Er nickte ernst. Seine Riemen raschelten dabei leise.
    Es gelang der Loge nicht, die Umgebung des Riemenmannes zu erkennen. Er halb ihnen dabei auch nicht.
    »Ihr habt schon richtig verstanden, Merrin-kläck, Bahrns, Olka, Wera, Cora, Fermens, Macson und Colman:
    Die Kangrahs und ihr Schiff als Katalysatoren. Wenn sie verschwinden, wird das Feld …«
    »Nein, wir haben herausgefunden, daß sie das Feld nicht mitnehmen werden. Sie werden eine PSI-Spur hinterlassen und …«
    Llewellyn 709 ließ sich nicht beirren. »Sie sind und bleiben die Katalysatoren. Das müssen sie selbst erkennen. Der endgültige Bezug zur Wirklichkeit muß hergestellt werden. Sie müssen sich daran beteiligen. Darin habt ihr vollkommen recht. Eine Schwierigkeit an sich. Aber dann müssen die Kangrahs zu einem endgültigen Bestandteil dieser Realität werden. Ihr werdet sie nicht zu töten brauchen, wenn sie euch freiwillig helfen. Nur ihr Schiff muß verschwinden, denn sein Antrieb und seine Energieaggregate zapfen pausenlos W-II-Energie an. Erst wenn das endet, kann die Rettung erfolgen.«
    »Wir haben dich gerufen, Llewellyn, damit du uns hilfst, die Kangrahs zu überzeugen.«
    Um den Riemenmann herum entstand ein Lichtkreis, der sich langsam ausdehnte. Eine Raumschiffkabine entstand. Der Riemenmann wandte sich ab und trat zur Kommunikationsanlage. Kaum hatte er Verbindung mit der Zentrale, als er von der Loge berichtete.
    Kurz drehte er sich herum. Die Loge schwebte unsichtbar im Raum.
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt. Wenn es gelingt, die Kangrahs zu überzeugen, brauchen wir die weite Reise nicht zu unternehmen.«
    Eine Bestätigung kam und dann die Verbindung mit Ultima Thule, dem neuen geistigen Zentrum der Terranautenbewegung, die so entscheidend den gesamten ehemaligen Machtbereich der Erde verändert hatte.
    Die Loge hoffte, über den Riemenmann mit David terGorden verhandeln zu können, aber der Erbe der Macht war nicht auf der Erde: Er war unterwegs im Weltraum.
    Doch das war zu erwarten gewesen.
    Noch einmal sprach der Riemenmann zur Loge: »Versucht, mit den Kangrahs Kontakt aufzunehmen. Es muß eine lockere Verbindung zu mir bleiben. Ich verlasse das Schiff und werde den Kangrahs die Erde zeigen – vom Gleiter aus. Das heißt, wenn es euch gelingt, für die Kangrahs als eine Art Medium zu dienen.«
    Die Loge zog sich zurück. Sofort erlosch das Bild. Doch sie spürten die »Nähe« von Llewellyn 709.
    Es war das zweite Mal, da sie sich direkt an die Kangrahs wandten.
    Die Überlebenden einer kosmischen Katastrophe, die bereits eine Milliarde Jahre zurücklag, schienen darauf gewartet zu haben.
    »Wir spüren eure Aktivitäten, aber sie schaden dem Feld nicht mehr«, sagte Roab stellvertretend für sein Volk.
    Die Loge erklärte ihm die Situation. Daraufhin meldete sich Roab eine Weile nicht mehr. Die Loge drängte nicht, sondern wappnete sich in Geduld.
    Ein kurzer Gedankenimpuls zu Llewellyn: »Bist du bereit?«
    »Natürlich! Das Experiment kann meinethalben beginnen.«
    Und da »kamen« die Kangrahs wieder. Roab: »Wir haben jede Phase beobachtet, sofern es uns möglich war. Es stimmt, daß unsere Energieerzeuger das PSI-Feld nähren, wie ihr es nennt. Es stimmt, daß die Sphäre existiert. Dafür gibt es nur eine einzige Erklärung: Das vom Triebwerk erzeugte Transportfeld – um einmal bei einer so einfachen Bezeichnung zu bleiben – eskaliert. Wir haben es ausprobiert: Innerhalb einer gewissen Sphäre erscheinen die Gesetzesmäßigkeiten normal. Außerhalb scheinen sie zu differieren. Wir zählen dies als Beweis dafür, daß uns der Realitätsbezug keineswegs fehlt, wie von euch vorgeworfen.«
    »Vielleicht durch uns?« vermutete die Loge. »Oder wärt ihr vor eurem Kontakt mit uns zu diesem Schluß gelangt?«
    »Vertagen wir diesen Punkt«, erklärte Roab ungerührt.

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