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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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husten, als er die verschmutzte Luft außerhalb des Wagens und seiner Klimaanlage atmete. Offenbar ließ die Wirkung der Dekontaminierungspille allmählich nach. Shag Mangir wedelte fahrig mit den Armen und hatte es eilig, den mißtrauischen Blicken der uniformierten Wächter zu entkommen. In der Eingangshalle der Bibliothek beruhigte er sich langsam wieder. Luwics Blick fiel auf alte Protopwände. Die Wandmalereien, die einige tausend Jahre alt und zur Zeit der Besiedelung Tschitschiris angefertigt worden waren, hatten einen großen Teil ihres einstigen farbenprächtigen Glanzes eingebüßt, und das Protoplasma selbst machte einen instabilen und brüchigen Eindruck. Der Gesichtsausdruck des alten Historikers verhärtete sich. Die Bibliothek hätte schon vor Hunderten von Jahren renoviert werden müssen. Aber ganz offensichtlich stellten die herrschenden Technoratoren keine finanziellen Mittel dafür zur Verfügung.
    Shag Mangir führte ihn schnaufend durch Säle, in denen ausgewählte Studenten aus allen Regionen Tschitschiris vor Datenterminals hockten und alte Aufzeichnungen studierten, und so manches Gesicht drückte großen Respekt aus, als man Haddar Luwic erkannte. Schließlich verließen sie die für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereiche der Bibliothek und gelangten in die Kammern und Gewölbe, in denen Originalschriften lagerten. Die ganze Zeit über hatten sie geschwiegen, aber dem Historiker war die wachsende Neugier des Informationsverwalters nicht entgangen. Und als sie allein waren, platzte es aus Mangir heraus: »Waren Sie wirklich dort?«
    »Wo?«
    »Auf Altsarym.«
    Luwic musterte den dicken und in einen schmucklosen Umhang gekleideten Mann und nickte langsam. Auch er selbst war neugierig. Wenn die Nachricht, die er auf Arcant erhalten hatte, auch nur die Hälfte von dem hielt, was sie versprach …
    »Dann kennen Sie die ganze alte Geschichte?«
    Wieder nickte Luwic. »Altsarym wurde zu Beginn des Zweiten Kosmischen Zeitalters aufgegeben. Der Angriff des vom falschen Spektrum beauftragten Vielgestalters, die erst danach sichtbar gewordenen Schäden … den Treibern, Terranauten und Mittlern blieb keine andere Wahl …«
    Der Erste Informationsverwalter trank jede einzelne Silbe des alten Historikers. »Sie … Sie müssen mir davon erzählen«, schnaufte er aufgeregt. »Wissen Sie, ich kenne nur einen Teil Ihrer Berichte über die Biowelten der Galaxis. Es gibt Lücken in den Beständen der Bibliothek. Entweder waren meine Vorgänger besonders schlampig, oder die Technoratoren …« Der dicke Mann unterbrach sich und sah sich rasch um. Sie waren allein. Aber das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. »Ich habe mit großem Interesse Ihren Historischen Katalog der Variökologien in den Zentralsektoren gelesen. Darin gab es immer wieder Querverweise zu Ihren Büchern Das Rätsel der Uralten – Betrachtung des Werdens und Vergehens und David terGorden: Nur eine Legende?«
    »Zeigen Sie mir zuerst das Schriftstück, das Sie in der Nachricht an mich erwähnten. Anschließend beantworte ich Ihnen alle Fragen, die Sie auf dem Herzen haben.«
    Der Informationsverwalter führte ihn weiter, und schließlich betraten sie eine große Halle. In Aluminiumregalen an den Wänden lagerten Tausende und Abertausende von gedruckten und in manchen Fällen sogar handgeschriebenen Büchern. An der Decke leuchteten drei Ergsonnen, und ihr Glanz flackerte unstet. In der Mitte des Saals waren mehrere Datenterminals installiert. Shag Mangir steuerte auf einen niedrigen Tisch zu, auf dem ein altes Buch lag. Wie zärtlich strich er mit den Fingerkuppen über die mit altertümlicher Tinte beschriebenen Seiten. »Das ist es«, sagte er stolz. »Ich habe es nur durch einen Zufall gefunden. Offenbar wurde es von denjenigen übersehen, die die Bestände der Bibliothek …« Er unterbrach sich rasch. Luwic nickte verstehend, nahm in dem Protopsessel Platz und überflog die ersten Zeilen. Buchstaben reihten sich aneinander, geschrieben in einer überdeutlichen und schnörkellosen Handschrift. Der Name des Verfassers elektrisierte den alten Historiker: Claude Farrell. Und nachdem Haddar Luwic die erste Seite gelesen hatte, wußte er, daß er nicht umsonst nach Tschitschiri gekommen war. Dieses Buch war ein kostbarer Schatz, das fehlende Glied in einer Kette, mit deren Vollendung er sich schon seit seiner Jugend beschäftigte. Luwics Stimme klang rauh vor Aufregung, als er sagte: »Kennen Sie die Geschichte vom Übergang des

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