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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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unsere Verluste wären dennoch kolossal. Wahrscheinlich erlitten wir sogar eine vernichtende Niederlage.« Der Henschi wandte sich an die anderen versammelten Gruppenführer und Clanoberhäupter der Emigration. »Ich bin dafür, eine genaue Überprüfung der gegenwärtigen Lage durchzuführen, bevor wir irgendeinen Beschluß fassen.«
    David seufzte. Genau diese Reaktion hatte er befürchtet. Myriam sprang auf die Beine und rief: »Seht ihm in die Gedanken, wenn ihr ihm nicht glaubt! Er ist kein Agent der Sonnenarchitekten. Sein Bericht entspricht der Wahrheit. Das kann ich bestätigen.«
    David spürte plötzlich, wie der Boden unter ihm erzitterte, und von der Decke rieselte feiner Staub. Einige der Anwesenden sahen sich verwirrt um. Andere schienen gar nichts zu bemerken.
    »Darum geht es nicht, Myriam«, erwiderte der alte Mann mit dem weißen Haar. »Wir müssen in erster Linie an unsere Sicherheit denken. Wir tragen eine große Verantwortung, das darfst du nicht vergessen. Wir sind die einzige Chance für Hunderte von Völkern, die in der Sphäre gefangen sind. Wenn es dem Sternenfänger gelänge, uns zu schlagen, wäre seine Macht wirklich unumschränkt. Dann müssen alle Freiheitshoffnungen begraben werden. Eine Offensive ohne gründliche Vorbereitung wäre tatsächlich ein großer Fehler.«
    Eine zweite Erschütterung, stärker diesmal. David kam halb in die Höhe. Draußen fauchte noch immer der Wind, und das Schneegestöber beschränkte die Sichtweite auf wenige Dutzend Meter. Unruhe breitete sich unter den Versammelten aus. David räusperte sich und wollte zu einer Erwiderung ansetzen.
    Etwas Rotes und Grelles leuchtete jenseits der breiten Fensterfront auf. Unmittelbar darauf krachte und donnerte es, und die weite stabilisierte Kristall- und Eisfläche zerbarst zu Myriaden Splittern, die wie winzige Geschosse durch die Versammlungshalle rasten. In den Wänden und der Decke knirschte es bedrohlich, und eine Sturmbö aus Hitze heulte über die Köpfe hinweg. Irgendwo hinter David wurde eine Tür aufgerissen, und ein junger Muhadin schrie: »Fresco wird angegriffen.«
    David reagierte sofort. Er packte die Hand Myriams und zog die junge Frau mit sich. Altac, Schira, Raol und Damiro folgten ihnen. Sie setzten über umgestürzte Sitze und zerfetzte Tische hinweg. Schnee- und Eisquader lösten sich aus der Decke und stürzten nieder. Paray ergriffen mit hektischen Fließbewegungen die Flucht; Henschi knurrten, und Luben bahnten sich mit wedelnden Armen einen Weg.
    Auf dem angrenzenden Korridor herrschte das Chaos. David ergriff einen der aus Schneewolfpelzen gefertigten Mäntel, die an langen Gestellen hingen. Myriam folgte seinem Beispiel. Sirenen heulten, und aus den Lautsprechern drang eine vibrierende Stimme: »Der Angriff geht von einem Suchschiff des Sternenfängers aus. Der Feind setzt Planetenbomben und Erggeschütze ein. Es muß innerhalb von kurzer Zeit mit der Landung einzelner Invasionsmoduln gerechnet werden. Evakuierung! Evakuierung!« Es folgten Hinweise auf die Orbitaldaten des angreifenden Raumschiffes und Anweisungen für die Piloten der in unmittelbarer Nähe des Kongreßzentrums der Emigration stationierten Abfangjäger.
    »Der Fremde war es!« ertönte die schrille Stimme einer Frau. »Er hat den Sucher hierhergelockt. Hört ihr? Es ist die Schuld David terGordens!«
    Mit seiner enormen Körpermasse bahnte Raol ihnen einen Weg durch das Gedränge. Die Wucht der Detonationen hatte einige Wände einstürzen lassen. Geräteblöcke waren auseinandergeplatzt und hatten einige Emigranten unter sich begraben. Sowohl die Klimaanlage als auch die Eisstabilisierer waren ausgefallen. Eiskalte Windböen fauchten von draußen herein. David sah überall Gesichter, in denen sich Angst und Schrecken widerspiegelten. Kurz darauf hatten sie den getarnten Gebäudekomplex verlassen und stakten durch hohe Schneewehen.
    »Wohin jetzt?« rief David, um das Tosen des Windes zu übertönen. Myriam wickelte sich enger in den Schneewolf pelz und deutete nach Westen. Die anderen Flüchtlinge waren in dem Weiß um sie herum nur als undeutliche graue Konturen zu erkennen. Hohe Flammenzungen leckten aus den Bauten hinter ihnen.
    »Zum Landeplatz. Wir müssen so schnell wie möglich weg von hier. Bestimmt haben die Sonden des Suchers alle Ausgangspunkte energetischer Emissionen angemessen. Die unterirdischen Anlagen sind vorerst noch sicher. Aber wenn die Planetenbomben ihre volle Wirkung entfalten …«
    Die beiden

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