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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Lichtjahre durchmessenden Sonnensphäre war ein bizarres Konglomerat aus Streben, Stützen, nur scheinbar deformen Segmenten aus Stahl und Kunststoff, energetischen Tunneln und Verbindungsstegen, Röhren, Kuben, Abstrahlantennen und anderen exotisch geformten Bestandteilen. Die ganze Station durchmaß an der breitesten Stelle knapp dreißig Kilometer. Die nächsten Planeten waren einige Lichtwochen entfernt – matte Glanzpunkte vor den gewölbten Wänden einer fast vollendeten Sonnensphäre. Es herrschte eine rege Kommunikationsverbindung zu Dutzenden von Relaisstationen, über die der Energiehaushalt der Sphäre überwacht und gesteuert wurde. Vom zentralen Kollektor aus wurden all jene Autarken Elektronischen Einheiten gelenkt, denen die klimatische Kontrolle der eingefangenen Planeten oblag. Und die Hunderte von Metern hohen Speicherbänke in den speziell abgesicherten Sektoren des Kollektors zapften über Ergkorridore das Sonnenplasma an, speicherten die Kraft, die bei der nuklearen Umwandlung von Wasserstoff zu Helium freigesetzt wurde, leiteten einen Teil davon an die anderen und wesentlich kleineren Kollektoren weiter und bereiteten auf diese Weise alles für die Initialzündung vor. Umgeben war die Station von einem mehrfach in sich gestaffelten Kordon aus Wachschiffen, in denen besonders vertrauenswürdige Garawanen und Muhadin und Luben ihren Dienst versahen. Zwar hatte die Emigration noch nie versucht, einen Anschlag auf das Herz der Sonnensphäre zu verüben, aber der Sternenfänger ging keine vermeidbaren Risiken ein. Schutzregionen, in denen einige Luben-Garnisonen stationiert waren, schirmten die Speicherbereiche des Kollektors von den Wohnsektoren ab, die sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte immer mehr zu einer Stadt im Weltraum entwickelt hatten. Dort lebten Angehörige aller Rassen – ein Puffer, der eine weitere Absicherungsmaßnahme gegenüber möglichen Aktivitäten der Emigranten darstellte. Dort rekrutierte Chagar die Techniker und Spezialisten, die er für die Arbeit im Innern der komplexen Systeme des Kollektors brauchte. Der Sternenfänger befand sich in einem Bereich, der allein ihm vorbehalten war, umgeben von automatischen Scannern und Abtastern und elektronischen Sonden, die nicht nur auf ungewöhnliche Energieemissionen reagierten und dann Alarm schlugen, sondern auch auf psionische Aktivität, die Körperwärme organischer Lebewesen, die elektrischen Felder von tragbaren Waffen aller Art und Veränderungen der allgemeinen Geräuschkulisse. Chagar war hier so sicher wie im Innern seines solaren Heims. Es flockte in einem speziell für seine fragile Gestalt geformten Sitz und starrte direkt ins Nichts. Dicht vor ihm befand sich eine transparente Barriere, die ihn vor der Kälte und dem Vakuum des Alls schützte. Wenn seine dünnen Finger bestimmte Sensorpunkte der in die Armlehnen integrierten Kontrollfelder berührten, aktivierte er den Zoomeffekt in der durchsichtigen Wand vor ihm, die aus einer besonderen, energetisch verstärkten Kunststoffart bestand. Er konnte so lichtjahrweite Entfernungen überbrücken und das feinmaschige Gespinst der zur Sonnensphäre gehörenden Sterne ganz aus der Nähe betrachten. Hinter ihm summten die Steuerungssysteme.
    Chagar betätigte einen bestimmten Sensor, und daraufhin senkte sich ein haubenartiges Gerät auf seinen Kopf herab. Durch die unter seiner transparenten Haut sichtbaren Adern pulsierte dunkles Blut, und das Pochen seines Herzens wirkte wie eine rhythmische Zusammenkrampfung. Der Sternenfänger fühlte sich frisch genug, die letzte Phase in der Vollendung der Sonnensphäre einzuleiten. An Bord seines solaren Heims hatte er sich einer neuerlichen Übertragung seiner Identitätsmatrix unterzogen, wodurch es natürlich nicht zu organischen Schädigungen gekommen war wie im Falle aller anderen Sonnenarchitekten. Das Gefühl des Triumphes hatte sich seit der Konfrontation mit David terGorden, bei der er endlich den Konnexkristall erbeutet hatte, nicht mehr abgeschwächt. Wenn vorher noch irgendwelche Zweifel am Erfolg seines Unternehmens existiert haben mochten – jetzt ganz gewiß nicht mehr.
    Der Konnexkristall und das andere Spektrum, der Attentäter, der einen Anschlag auf ihn hatte verüben wollen und von ihm aufgenommen worden war … es galt nur noch wenige Sterne in die Sonnensphäre einzufügen, dann konnte die Initialzündung ausgelöst werden. Und anschließend …
    Anschließend begann er mit der Formung der dritten Welt, als

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