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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Haare bekannt. In den allgemeinen Bereichen ist das Risiko nicht ganz so groß. Dort halten sich Angehörige Dutzender von Rassen aus der Sonnensphäre auf.«
    Schira nickte bestätigend. »Mit Raol und Damiro ist es nicht weiter schwierig. Der Schweigsame ähnelt einem Garawanen, und Raol …« Sie kicherte leise. »Es gibt auch Muhadinstämme, bei denen körperliche Fülle geschätzt wird.«
    »Das«, schnaufte der fette Raol, »höre ich gem. Es zeigt mir, daß nicht die ganze Welt von Ignoranten bevölkert ist. Eine massige Erscheinung …«
    »Bitte erspare uns einen Vortrag«, sagte Myriam. »Dies ist weder der geeignete Ort noch der richtige Zeitpunkt dazu.«
    »Viele der in den Enklaven lebenden Muhadin«, fuhr Altac nachdenklich fort, »stehen in Diensten der Sonnenarchitekten und des Sternenfängers: als Lauscher, Spitzel und bezahlte Verräter.« Er verzog das Gesicht. »Sie haben die Erinnerung an die alte Heimat verdrängt, David. Sie hielten es für besser, sich mit den neuen Herren zur arrangieren. Viele von ihnen haben sogar die Fähigkeit zur Partnersymbiose eingebüßt.« Er warf der zarten Schira einen Blick zu, und sie lächelte. David beobachtete die beiden Muhadin. Rein äußerlich waren sie kaum von Menschen zu unterscheiden. Sowohl Altac als auch Schira hatten rötlichbraunes Haar, und sie trugen jeweils eine Kombination aus grüner Jacke und schwarzer Hose. Er erinnerte sich: Myriam hatte ihm erzählt, das seien die Farben, die allen anderen Muhadin eine andauernde Partnerschaft der Betreffenden offenbarten. Die dunklen Augen aber … in den Pupillen leuchteten diffuse Bilder, die zu keinem Menschen paßten. Altacs Gesicht war glatt und schmal, das eines Jungen, nicht unbedingt eines Mannes. Schira sah aus wie ein Mädchen, das ihr Elternhaus zum erstenmal für längere Zeit verlassen hatte. Und dennoch: Irgend etwas an den beiden Muhadin verriet David, daß er sich voll und ganz auf sie verlassen konnte. Sie waren keine pubertären Jugendlichen, und während langer Jahre hatten sie viele Erfahrungen im Kampf gegen die Sonnenarchitekten und den Sternenfänger sammeln können. »Diese Renegaten haben den Auftrag, alle ihnen sonderbar erscheinenden Vorgänge an die Luben der Elitegarnisonen und den Kollektorkommandanten zu melden. Sie, David, würden den Verrätern bestimmt auffallen.«
    David breitete die Arme aus. »Also?«
    »Also müssen wir Ihr Aussehen verändern«, warf Schira ein und lachte leise. »Nicht wahr, Altac?«
    Er erwiderte ihr Lächeln. »In der Tat. Wir machen Sie zu einem echten Muhadin, David – zu einem Ehrenwerten Clanmann, der auf Partnersuche ist.«
     
    Im Innern der Habitate erwartete sie eine seltsame Welt. Es gab keinen Horizont im eigentlichen Sinne. Die vor ihnen liegenden Bereiche wölbten sich nach einigen Kilometern langsam nach oben, und wenn sie den Kopf in den Nacken legten und den »Himmel« betrachteten, sahen sie dort die glitzernden Flächen kleiner Seen, die farbigen Türme von Städten und Dörfern und die breiten Bänder von halbautomatischen Beförderungswegen und Straßen. Autarke Elektronische Einheiten schwebten im Schwerkraftzentrum und steuerten die einzelnen voneinander separierten Klimata.
    Sie ließen die Wartungssektion rasch hinter sich zurück und kamen an einigen leeren Lagerhäusern vorbei. Hier hielten sich keine Bewohner der Weltraumstadt auf. Niemand sah sie. Niemand stellte ihnen die Frage, warum sie ausgerechnet aus dieser Richtung kamen. Als sie den Rand der Stadt erreichten, betraten sie ein pastellfarbenes Förderband und ließen sich davon weitertragen. Der Verkehr wurde schnell dichter: große und aus einzelnen Segmenten zusammengesetzte Transporter, die auf leuchtenden und manchmal funkenstiebenden Ergfeldern dicht über den Kunststoffbelag der Straße hinwegschwebten, andere Gefährte, die aussahen wie große Schüsseln, über die man eine transparente Glocke gestülpt hatte, unter der sich Hunderte von Passagieren drängten. Bodengleiter, Transportplattformen mit darauf gestapelten Containern, Busse, die sich wie die Leiber überdimensionaler Schlangen durch verwinkelte Gassen wanden. Rechts und links von ihnen dichtmaschige Netze, und an den einzelnen Strängen krochen spinnenartige Wesen mit borkigen und haarigen Leibern entlang. Aus Drüsen quollen glänzende Fäden hervor, die von Dutzenden von Extremitäten in kokonähnliche Gebilde verwandelt wurden.
    »Das sind Schläfer«, erklärte Myriam. »Ihre Wachzeit beläuft

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