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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zerstörte den Generator, der die Fluglage stabilisierte und brachte dadurch das ganze Gefährt zum Absturz. Er schlug in das provisorische Dach eines nicht weit entfernten Verkaufsstandes.
    Von einem Augenblick zum andern herrschte Chaos.
    Fest installierte Telemoduln am Rande des Platzes registrierten das Freiwerden psionischer Energie und gaben Alarm. Sirenen schrillten. David packte die Hand Myriams, wirbelte um die eigene Achse und stieß einige Passanten beiseite, die ihm den Weg versperrten. Männer und Frauen schrien, Kinder begannen zu weinen. Nach einigen Metern war das Gedränge in den Wandelgängen zwischen den Verkaufsständen nicht mehr ganz so dicht, und sie kamen schneller voran. Aus den Augenwinkeln sah David Plattformen heransausen, auf denen die schwer bewaffneten Luben eines Einsatzkommandos hockten.
    »Wir müssen den Basar sofort verlassen«, keuchte Myriam. »Er dürfte in einigen wenigen Minuten abgeriegelt sein, und dann haben wir keine Chance mehr.«
    Als sie von dem Ort des Zwischenfalls gut hundert Meter entfernt waren, verlangsamte David seinen Schritt, um nicht den Verdacht der anderen Passanten zu erwecken. Kurz darauf hatten sie den Rand des Platzes erreicht. Die ersten Luben waren hier bereits in Stellung gegangen und begannen mit Kontrollen der Einkäufer. David sah sich nervös um. Das narbige Gesicht Damiros tauchte in dem Zugang einer schmalen Gasse auf. Der Schweigsame winkte, und David und Myriam schlenderten auf ihn zu. Hinter ihnen schnaufte Raol.
    »Halt, stehenbleiben!« dröhnte der Befehl eines Luben, der von einem Stimmverstärker in ein dröhnendes Grollen verwandelt wurde.
    David fluchte, warf sich regelrecht in die Gasse hinein und lief so rasch er konnte an den Hauswänden entlang. Müll hatte sich in den Rinnsteinen angesammelt, und einige rattenähnliche Geschöpfe ergriffen fiepend die Flucht. Dicht hinter ihnen sengten sonnenheiße Funken über das Pflaster und verdampften Kunststoffreste. Die Sirenen schrillten noch immer, und wenn sich inzwischen die verschiedenen Telemoduln auf ihre Psychen einjustiert hatten, gab es keine Versteckmöglichkeit mehr.
    Sie eilten weiter, und hinter ihnen hallten die Schritte der sie verfolgenden Luben von den Wänden wider. Irgendwo voraus war das Heulen der Triebwerkssätze mehrerer Gefechtsplattformen zu vernehmen. Rechts zweigte eine weitere schmale Gasse ab, und sie liefen hinein. Kurz darauf gelangten sie auf einen kleineren Platz mit mehreren Katapulten. Für gewöhnlich wurden damit Transportgüter von einer Ansiedlung zur anderen befördert, aber Myriam streckte sofort den Arm aus und stieß hervor: »Das könnte unsere Rettung sein.«
    David entdeckte eine Bewegung am Rande seines Gesichtsfeldes, und als er sich umdrehte und bereits anschickte, erneut die PSI-Sinne zu öffnen und die vermeintlichen Soldaten auszuschalten, entdeckte er Altac und Schira. Sie trugen einige Pakete und Taschen bei sich und waren völlig außer Atem.
    »Wir haben eure Flucht aus dem Basar gesehen. Beinah hätte uns eine Luben-Streife erwischt. Was ist denn nur geschehen?«
    Während Myriam die Katapulte vorbereitete, unterrichtete David die beiden Muhadin mit knappen Worten. »Die Telemoduln …« sagte Schira leise. Altac zuckte mit den Schultern. »Spielt jetzt keine Rolle mehr.« Er trat rasch an die Seite Myriams und justierte die Katapultkontrollen. »Wir können es immer noch schaffen. Mit ein bißchen Glück.«
    Sie verstauten das, was die beiden mentalen Zwillinge eingekauft hatten, in einem stoßfesten Behälter, und anschießend kletterten sie in die Schalen. Irgendwo ganz in ihrer Nähe erklang eine schrille Stimme: »He, was macht ihr da mit meinen Katapulten?« Es war ein kleiner Garawane, der aus einer Tür trat, empört das runzlige Gesicht verzog und auf sie zustürmte.
    Aus einer der Gassen, die auf den kleinen Platz führten, erklangen die knarrenden Stimmen der Luben. »Sie müssen hier irgendwo sein … PSI-Talente, wahrscheinlich eingedrungene Emigranten …«
    »Und los!« rief Myriam. Sie betätigte eine Schaltung, die alle Katapulte gleichzeitig auslöste. David kniff die Augen zusammen und bereitete sich auf den Andruck vor.
    Er war stärker als befürchtet.
    David hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag zerschmettert zu werden. Von einem Augenblick zum anderen legte sich ein tonnenschweres Gewicht auf seinen Körper, preßte ihm schlagartig die Luft aus den Lungen und machte jede noch so geringe Bewegung unmöglich.

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