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Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Titel: Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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klang.
    »Wir bilden in dieser Separation Lenker und Liktoren aus«, fuhr sie in ihren Erläuterungen fort. Ihre Worte verbanden sich mit dem von ihr ausgehenden Duft. Claude Farrell versuchte gar nicht mehr, sich aus dieser Aura zu befreien. Er hatte gelernt, die Nähe Lyras zu genießen. »Wenn die Ausbildung abgeschlossen ist, machen sich die Lenker auf ihre weite Reise. Sie suchen die einzelnen Moduln der Langen Reihe auf und versuchen, sie zu reintegrieren.«
    Farrell dachte an Straightwire. »Die Aufgaben von Lenkern sind mir bekannt. Aber die Liktoren …«
    »Sie werden geschult, um zu töten«, sagte Lyra. Kurzes Schweigen schloß sich an. »Wir setzen sie gegen Entropieverbrecher ein.«
    Sie winkte, und die Darstellungen im Projektionstrichter verblaßten. Als sich Claude Farrell umdrehte, bemerkte er, daß die Schüler Lyras inzwischen gegangen waren. Die Leere in dem Raum bedrückte ihn aus irgendeinem Grund.
    »Die Urbäume«, flüsterte Lyra, »haben nicht nur eine Funktion als Komponenten des IAES. Gewissermaßen handelt es sich bei ihnen um direkte Nachfahren der Uralten. Als sich dieser zweite Kosmos entwickelte, versuchten sie, ihr Erbe unmittelbar umzusetzen. Aber Sie wissen wahrscheinlich, daß es beim Transfer der Sporen der Uralten zu unvorhergesehenen genetischen Schädigungen kam. In diesem Universum entstand eine Art von Leben, die bis dahin völlig unbekannt war. Leben wie Sie, Claude. Carnivores Leben, das keine Erinnerungen an den Kosmos der Uralten besaß. Nun, die Urbäume bemühten sich, die Entwicklung dieses evolutionären Stranges in die von ihnen gewünschte Richtung zu steuern.«
    Claude Farrell dachte an Yggdrasil auf der Erde, an die Misteln, die dieser Urbaum den Treibern zur Verfügung gestellt hatte. Dadurch waren überlichtschnelle Raumreisen ermöglicht worden. Bis Lordoberst Max von Valdec die Kaiserkraft-Raumfahrt eingeführt hatte. Vor rund vierzehn Jahren. Damals hatte alles begonnen.
    Nein, verbesserte er sich. Nicht vor vierzehn, sondern vor rund zehn Milliarden Jahren hat es angefangen. Mit dem Urknall. Mit den strukturellen Schädigungen der atomaren Sporen der Uralten. Wenn kein carnivores Leben entstanden wäre, bahnte sich heute auch keine zweite kosmosweite Entropiekatastrophe an …
    »Manchmal aber«, fuhr Lyra leise fort, »kam es auch in dieser Hinsicht zu Fehlschlägen. Es entwickelten sich … nun, man könnte sie vielleicht fehlgeleitete PSI-Talente nennen. Und wenn die Betreffenden die Struktur der Raum-Zeit stören und beeinträchtigen, bezeichnen wir sie als Entropie Verbrecher. Dann müssen wir einen Liktor ausschicken, um die entsprechenden Gefahrenherde zu beseitigen.«
    Claude Farrell fühlte etwas Weiches unter sich und stellte fest, daß er neben der Instruktorin am Boden lag. Eine Blätterdecke hatte sich gebildet, die leise unter ihnen raschelte. Irgendwo sang eine sanfte und ein wenig melancholisch klingende Summe.
    Laß dich gehen, Claude. Ist Freude denn etwas Frevelhaftes?
    »Ich …«
    Ihre Fingerspitzen berührten seine Lippen und brachten ihn zum Schweigen.
    »Manchmal«, sagte sie, »manchmal sind Liktoren ebenso verschlossen wie du, Claude. Einige von ihnen stellen sich ihre Arbeit als Schüler anders vor. Es liegt an uns Instruktoren und Unterweisern, ihnen ihre Aufgabe bewußt zu machen.« Während sie diese Worte sprach, wanderten ihre Finger über den Körper des Treibers. Die Verschlüsse seiner Kombination schienen sich von ganz allein zu öffnen. Von irgendwoher sickerte Wärme heran und legte sich wie eine Patina aus Wohlbehagen auf seine Haut. »Liktoren müssen töten. Und das steht eigentlich im Widerspruch zu den ehernen Prinzipien der Uralten. Aber wir haben keine andere Wahl, wenn wir die Zweite Welt vor dem Untergang schützen wollen. Verstehst du das, Claude?«
    Sie liebkoste ihn. Seine Hände setzten sich nun ebenfalls in Bewegung, und die Leidenschaft nährte die heiße Glut der Lenden. Lyras Brüste waren klein und fest, und die Warzen hatten sich steil aufgerichtet. Er sah ihr in die mandelfarbenen Augen, und irgendwo in ihren Pupillen glitzerte etwas, das ihn trotz der Erregung ganz ruhig werden ließ. Er verspürte plötzlich eine innere Gelassenheit, die er ein ganzes Leben lang angestrebt hatte.
    Mit einer anmutigen Bewegung war sie über ihm, und als sie sich auf ihn setzte und ihn eingleiten ließ, explodierte er beinah sofort. Lyra streichelte ihn, und während sie ihn streichelte, flüsterten ihre Gedanken

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