Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Eindringlingen Widerstand zu leisten. Der Organsegler hatte noch keinerlei Erfahrungen mit derartig brutalen Menschen gesammelt und gab nach, sobald er psionisch Gewaltabsichten wahrnahm. Auf diese Weise war es den Techno-Treibern möglich, sich Zutritt – wenn auch mit Verzögerungen – zu den für Unbefugte gewöhnlich unzugänglichen Leibeshöhlen zu erzwingen.
Ehe der Techno-Treiber den Daumen auf den Sensortrigger des Lasergewehrs legen konnte, erreichte ihn eine semipsionische Sonde, und die Waffe fing an zu glühen. Mit einem Aufheulen schleuderte der Treiber das verformte Metall beiseite. Die Schmelzmasse löste sich in er Luft in ihre Moleküle auf, so daß Astletsat keinen Schaden nahm.
Die Techno-Treiber wirbelten herum. Eine zweite semipsionische Sonde vernichtete den Stunner in der Faust eines Treibers, aber die anderen Sonden kamen zu spät. Telekinetisch riß Llewellyn dem dritten Mann die Laserpistole aus der Hand und beförderte sie in Farrells Reichweite, konzentrierte sich mit aller Willensanstrengung und attackierte die Techno-Treiber mit einem heftigen PSI-Schub, der die PSI-Abschirmung der Fassungslosen durchbrach. Betäubt sackten sie zusammen.
Mit einem Sprung war der Riemenmann an der Seite der hingestreckten Psychomechanikerin. Erleichtert stellte er fest, daß sie lediglich bewußtlos war, anscheinend eine Ladung aus einem Stunner abbekommen hatte.
Aus dem Gewebegang tönten Schreie und wüste Flüche. Semipsionische Sonden mußten Farrells und Llewellyns Verfolger entwaffnet haben. Doch es waren zu wenig Sonden gewesen. Als Llewellyn durch die Hautöffnung in den Gang lugte, fegte eine Strahlbahn wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbei, verschmorte Astletsats fleischiges Pflanzengewebe.
Ach-ach-ach, o Schmerz, o Pein! Ach-ach-ach, o weh, oh-oh-oh …!
Laß das Gejammer! Der Terranautenführer erwiderte das Feuer. Er hatte das Zielen nicht verlernt. Der Laserstrahl aus seiner Pistole traf einen Techno-Treiber in die Waffenhand. Wehre dich! Verstehst du, Astletsat? Es sind zu viele, wir können nicht allein mit ihnen fertigwerden. Du mußt dich wehren!
Der Lenker-Adept schickte weitere semipsionische Sonden in den Gefäßgang, schoß gleichzeitig mit der Laserpistole, um die Angreifer fernzuhalten, bis die Sonden sie ihrer Waffen entledigten. Ein Laserstrahl tötete einen Gegner mit einem Treffer in die Brust. Ein vehementer PSI-Schub verlief sich an der überlegenen psionischen Abschirmung Farrells und des Terranautenführers.
Weitere Waffen verglühten. Die Verwirrung unter den Gegnern gab den beiden Bedrängten eine Atempause. Llewellyn konzentrierte sich erneut, schickte den Techno-Treibern einen PSI-Schub entgegen und setzte sie außer Gefecht.
Aber es hielten sich weitere Eindringlinge in den weitverzweigten Hohlräumen von Astletsats Riesenleib auf, viel mehr, als Llewellyns erste Eindrücke ihm vermittelt hatten.
Du mußt dich wehren, Freund, drängte der Riemenmann den Organsegler nochmals. Besinne dich auf deine Möglichkeiten und Mittel. Wehre dich! Töte nicht, wenn es sich vermeiden läßt, aber wehre dich!
O Meister Llewellyn, ja-ja-ja, ich will es versuchen, ich will es versuchen, ja-ja-ja! Oh-oh-oh, ja-ja-ja, ach-ach-ach, ich werde es versuchen, Meister Llewellyn. Oh-oh-oh …!
Vorsichtig wagten sich der Terranautenführer und Claude Farrell tiefer ins Innere Astletsats vor, ertasteten mit ihren PSI-Sinnen die Umgebung, benachbarte Kapillargänge und Kavernen. Ein paar Gänge weiter fanden sie die bewußtlose Alyne, eine von Chantal Maikowins Studentinnen; sie war gleichfalls mit einem Stunner geschockt worden.
Da endlich, während Llewellyn und der Lenker-Adept noch auf psionischer Ebene die gegnerischen Egosphären beobachteten, ihre Zahl und Aufteilung zu ermitteln versuchten, ging der Organsegler zur Gegenwehr über, streifte seine Furcht ab, überwand das Eingeschüchtertsein. Der Riemenmann und Farrell bekamen das Geschehen im psionischen Bereich mit, als Astletsat mit plötzlicher, staunenswerter Effektivität und Schnelligkeit zu handeln begann.
Flexible Gewebelappen umfaßten Techno-Treiber, zogen sie bis an den Hals in die borkigen Wände. Pollenstaub sprühte aus Blütenkelchen, blendete die Augen von Eindringlingen, reizte ihre Schleimhäute, verschlug ihnen den Atem. Zähe Gewebetentakel und Wurzelstränge umschlangen Treiber, entwaffneten sie, behielten sie in unüberwindlichem Griff. Andere Angreifer versanken bis unters Kinn im dunklen
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