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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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raschelten leise, als er fahrige Gebärden der Beunruhigung vollführte. »Könnten wir Verstärkung seitens der Lenker-Gilde erhalten?«
    Farrell seufzte. »Du weißt, wir sind wenige und überall im Kosmos verstreut, und es gibt zahlreiche dringende Probleme, die kaum alle zur gleichen Zeit im nötigen Umfang bewältigt werden können.« Er hob die Schultern. »Aber wir sollten darüber mit Krotzer sprechen. Oder mit Cloud. Erst möchte ich allerdings noch eine Vorsichtsmaßnahme treffen. Wir müssen die Treiber in den Techno-Raumern von nun an observieren. Einen Moment.« Der Lenker-Adept lehnte sich zurück, schloß die Lider. Die von Astletsat zur Verfügung gestellte Sitzschale aus borkigem Gewebe paßte sich seiner veränderten Körperhaltung an. Einige Minuten lang verharrte Farrell in tiefer Konzentration, die einer. Trance nahekam, und der Zigarillo verglomm in seiner Hand zur Hälfte. Llewellyn nahm an, daß er psionisch anhand der Treiber-Egosphären die Positionen der um Technologos im Parkorbit befindlichen Raumschiffe auszumachen versuchte. Schließlich öffnete Farrell die Augen wieder. »Ich habe sie lokalisiert«, sagte er, bestätigte damit die Vermutung des Riemenmanns. »Ich glaube, mir ist keins entgangen.« Er hob die freie Hand, und semipsionische Sonden erschienen, mehr als zwanzig, entmaterialisierten eine um die andere, als ob grünliche Seifenblasen platzten. »Ich placiere sie außerhalb der Raumschiffe, damit sie nicht auffallen.« Die letzte Sonde verschwand, und Farrell grinste zufrieden, steckte sich den inzwischen fast abgebrannten Zigarillo zwischen die Lippen. »Jetzt werden wir rechtzeitig gewarnt, falls sie sich irgendwelche Frechheiten ausdenken.«
    »Ausgezeichnet. Das ist immerhin etwas.« Llewellyn beneidete den Lenker-Adepten ein wenig um seine besonderen Möglichkeiten, obwohl er keineswegs über Mangel an PSI-Gaben klagen konnte. »Was treibt dieser Krotzer überhaupt?« fügte er hinzu, erneut von Argwohn gegen den Ex-Grauen gepackt. »Hat er Ranigard ausfindig gemacht?«
     
    Hege Krotzer hatte Gershavo Ranigard in der Tat gefunden – inmitten von mehreren Hundert durch Energy, Narkodämpfe und rituelles Brimborium nachgerade zur Raserei angestachelten und bewaffneten Fanatikern.
    Am pompösen Tor des Tempels hatten Zeloten, die von Waffen strotzten – Lasergewehren und -pistolen, Stunnern, Gasgranaten, Ultra Infra-Werfern, Schulterraketen und ähnlichen Scherzartikeln –, Krotzer und Nanuk den Zutritt zu verwehren versucht. Ein schwacher PSI-Schub hatte genügt, um den Großmäulern die Besinnung zu rauben und ihr anmaßendes, höhnisches Geschwätz zum Verstummen zu bringen.
    Während der Neue Lenker und sein Hund in die Korridore des Tempels vorstießen, sich parapsychisch orientierten, begegneten sie nur wenigen weiteren Zeloten. Offenbar hatte sich ein Großteil der von Paranoia besessenen Gemeinde, wie sich an einer Ballung von Egosphären ersehen ließ, in einer riesigen Halle versammelt. Gesang durchdrang die Wände, verklang etwas später, um vom dunklen, dumpfen Raunen irgendeiner Liturgie abgelöst zu werden.
    Krotzer und Nanuk hielten sich in der Richtung zur Egosphären-Ballung, erklommen eine gewundene Treppenflucht, die sich über mehrere Etagen erstreckte. Einzelne Zeloten oder kleine Grüppchen hasteten an ihnen vorbei, überholten sie, schenkten ihnen in ihrem Eifer und ihrer geistigen Abseitigkeit keine Beachtung.
    Als das Paar zu guter Letzt den Eingang zur Halle erreichte, prallte Krotzer regelrecht zurück vor dem Gestank nach Schweiß und Narkostoffen, der psychischen Konzentration wilder Extase und aggressiver Emanationen, die ihm entgegenschlug wie das wütende, wüste Brodeln eines durch launige Walten der Natur mit PSI-Kräften begnadeten Vulkans. Unter dem chaotischen Gewimmel der Versammlung erkannte Krotzer eine stabilisierte energetische Ladung, deren Leuchten aus einer Bodenöffnung in die Halle heraufgloste. Krotzer sah das Getümmel am Rande der Öffnung, erspähte dort eine auffällig, weil fast ganz in silberweißes Metall gehüllte Gestalt, hörte – selbst durch das allgemeine Johlen und Geschrei vernehmlich – ein schrilles Miauen, spürte in der Mitte des Handgemenges doppelte Panik, ebenso Entsetzen von der metallischen Person emanieren. Das war der Moment, in dem er mit einem mit aller Lungenkraft gebrüllten Ruf dem viehischen Treiben Einhalt gebot.
    Die Zeloten duckten sich – die Mehrzahl kauerte ohnehin auf den Knien

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