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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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und die Medikamente einnehmen, wenn er während des Fluges durch Weltraum II nicht den Rest des Verstandes verlieren will, den er noch hat – falls überhaupt etwas davon übriggeblieben ist …«
    Vangatt preßte kurz die Lippen aufeinander. »Ich habe den Knirps noch nie ausstehen können«, zischte er leise.
    »Knirps?« Elmar sprang auf den Bildschirm zu. »Haben Sie Knirps gesagt?«
    Arold Fost legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hören Sie«, sagte der Navigator, »wir haben die Absicht, dem fremden Schiff zu folgen, in dem sich drei unserer Kameraden befinden, und …«
    »Drei?« Vangatt riß erschrocken die Augen auf. »Dann besteht die Loge also nur noch aus vier Treibern? Vier – und zwei davon sind verdammte Kinder!«
    Elmar kniff die Augen zusammen und spielte mit dem Gedanken, Vangatt einen telekinetischen Schlag mitten in sein häßliches Gesicht zu versetzen. Aber Arold Fost ahnte es offenbar, denn er schob sich zwischen ihn und den Bildschirm, so daß er den Chef der Bordtechniker nicht mehr sehen konnte. »Sie haben es gehört«, sagte der Navigator fest. »Nehmen Sie die Medikamente ein. Wir gehen so schnell wir möglich in den Transfer.«
    »Aber … das können Sie doch nicht. In den Hundertsonnenwirbel! Sie müssen völlig übergeschnappt sein. Mit nur vier Treibern!« Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Nun, wenn Sie trotz einer nicht mehr vollständigen Loge dazu in der Lage sind, die DURCHHALTEN durch den Weltraum II zu steuern, so dürfte wohl kein Problem darin bestehen, Sigma Eins anzufliegen. Und dort warten Sie, bis drei neue Treiber zu Ihnen stoßen, und nehmen anschließend den normalen Frachtverkehr wieder auf. Ihre drei Kollegen – sie können sich bestimmt selbst helfen.« Vangatt schwitzte. Die Übertragungsoptiken vermittelten ihm ein deutliches Bild vom Gleißen des Wirbels.
    »Pah!« machte Elmar und schob das Kinn in einer Art und Weise vor, die er für die Versinnbildlichung von Mut, Tapferkeit und fester Entschlossenheit hielt. »Nichts kann uns davon abhalten, Boris, Tarten und York zu retten.«
    Das Gesicht des Cheftechnikers verzerrte sich erneut.
    »Ich werde Sie alle vor Gericht bringen, jawohl! Und dann geht es Ihnen an den dreimal verfluchten Kragen. Ich habe euch Treiberbrut schon immer verabscheut, aber jetzt …«
    Arold Fosts Züge verhärteten sich. »Bereiten Sie sich für den Transit vor.« Und er unterbrach die Verbindung.
    Elmar eilte rasch auf eine der Ruheliegen zu, die den Kartentank mit der Mistel umgaben, und streckte sich lang darauf aus. Isabelle, Milton und Micca folgten seinem Beispiel. Arold Fost hingegen trat an den Navbehälter heran und konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die Mistel. Elmar schloß die Augen, und die psionischen Präsenzen der anderen Treiber waren wie helle Lichter in der Dunkelheit. Das Potential Miccas strahlte so grell wie eine Sonne; ihre ernstblickenden Augen schienen Elmar aus der Finsternis der beginnenden Trance entgegenzuschweben. Er zwinkerte zuversichtlich, aber sie reagierte nicht.
    Arold Fost fungierte als eine Art Fokus. Vor mehr als zehn Jahren hatten Summacums die Treiberlogen geleitet, aber diese Kaste existierte nicht mehr. Ihre Stelle nahmen nun speziell befähigte Personen ein, Männer und Frauen, die aufgrund ihrer Sonderbegabung die von den Treibern freigesetzten psionischen Energien lenken und konzentrieren konnten. Elmar vernahm die ruhige Stimme Arolds, deren Klang es ihm erleichterte, tiefer in die Trance zu gleiten, und er sperrte alle anderen Geräusche aus.
    Transit.
    Die DURCHHALTEN verschwand aus dem normalen Raum-Zeit-Gefüge und tauchte hinein in das konturlose Grau des zweiten Weltraums. Mit Suprageschwindigkeit raste der Frachter durch das Nichts, verschob Koordinatenpunkte und sauste durch einen Bereich, der sich jenseits der vierdimensionalen Raumkrümmung befand. Immer schneller wurde er und bewegte sich durch Sektoren, die in einem anderen Kosmos von aufgeheiztem Staub, glühendem Plasma und heftigen Strahlenstürmen beansprucht wurden.
    Die Belastung der Treiber war enorm.
    Elmar empfand sie als einen immer stärker werdenden Druck, der auf seinem Bewußtsein lastete, als einen tief in seiner Seele dumpf pochenden Schmerz, den er rasch einkapselte und in einem entlegenen Winkel seines Selbsts einkerkerte. Er war überrascht davon, wie leicht ihm das gelang, und sein Stolz auf sich nahm zu. Er bedauerte nur, daß seine Kameraden nichts von der Bravour wissen konnten, mit der er

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