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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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würde sich der Navigator alle Knochen im Leib brechen. Elmar schüttelte die Benommenheit ab und bereitete sich darauf vor, Arold telekinetisch abzufangen.
    »Die Bugdeflektoren sind überlastet und werden instabil«, ächzte Arold Fost. »Wenn sie in sich zusammenfallen, verdampft das Schiff in dem glühenden Plasma wie ein Tropfen Wasser auf einem heißen Stein. Ein Kurztransit … nur einige AE, an die Peripherie der Turbulenz …«
    Elmar sah sich nach Micca um. Das Mädchen hockte unweit von ihm an der Kuppelwand und rieb sich die Schläfen. Es nickte ihm ernst zu.
    Er konzentrierte sich und schloß die Augen. Doch das Lodern des Wirbelplasmas verfolgte ihn in die Trance und schien seine Gedanken geradezu aufzusaugen und anschließend zu verbrennen. Miccas starke Präsenz war wie ein kühler Hauch inmitten der Hitze, und er klammerte sich mental daran fest. Die psionischen Potentiale Miltons und Isabelles boten sich ihm nur noch als kleine und matte Flecken in der jähen Finsternis dar.
    Transfer.
    Jenseits der Kuppel verschwand das Wabern und Wogen und Gleißen und wich ein weiteres Mal dem Grau des zweiten Weltraums. Die Belastung war schier unerträglich, und Elmar wand sich hin und her, um sie von sich abzustreifen. Aber Micca hielt ihn fest und ließ ihn nicht los. Sie beschleunigten die DURCHHALTEN – und kurz darauf sah Elmar wieder das fremde Schiff. Nur für einen Sekundenbruchteil konnte er es erkennen, dann verschwand es übergangslos.
    Ich kenne die Koordinaten, übermittelte ihm das Mädchen. Halte noch ein wenig aus, Elmar, nur ein wenig.
    Es ist so … so schwer, antwortete er.
    Ein wenig. Nur ein wenig …
    Doch nach dem Empfinden Elmars dauerte es tausend Ewigkeiten. Als der Rücksturz in den Normalraum erfolgte, sackte er in sich zusammen, und wie aus weiter Ferne hörte er, daß die Stabilisatoren wieder summten und den Frachter in die ursprüngliche Lage zurückbrachten.
    »Die Mistel«, ächzte Milton zehntausend Kilometer entfernt. »Sie ist verblüht …«
    Elmar öffnete die Augen. Er lag nun wieder auf dem Boden der Logenplattform, und das durch die Kuppel hereinströmende grelle Licht des Wirbels hatte sich auf ein erträgliches Maß reduziert. Sie befanden sich jetzt mehrere Millionen Kilometer jenseits der Turbulenz, die die DURCHHALTEN fast hätte auseinanderbrechen lassen, und in den Staubschlieren vor dem Frachter schwebte ein Planet im Raum. Davor zeichnete sich im Zoomsektor der kantige Schatten des fremden Schiffes ab. Deutlich war zu sehen, wie sich ein wesentlich kleineres Objekt von der großen Masse löste und in Richtung des Planeten davonsauste.
    »Elmar?« fragte Arold Fost, der nun wieder festen Halt gefunden hatte. »Sind sie es?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. Er fühlte sich wie ausgebrannt und viel zu schwach, um zu versuchen, telepathische Verbindung mit Boris, Tarten und York aufzunehmen.
    »Ja«, hörte er die Antwort Miccas. »Ich glaube … ja, sie sind es. Jetzt bin ich ganz sicher.«
    Irgendwo blitzte etwas auf.
    Elmar dachte zunächst, er hätte sich getäuscht und es handele sich um nichts weiter als eine optische Täuschung, verursacht vielleicht von dem Irrlichtem des Wirbels. Aber Arold Fost hatte es offenbar ebenfalls gesehen, denn er nahm rasch einige Schaltungen vor und wies den Bordcomputer an, in der Protopkuppel eine zweite Teleskopfläche zu bilden. Der Planet schien ihnen geradezu entgegenzufallen, und Elmar machte einen zweiten Schatten aus, der noch weitaus größer war als der Scheinen des fremden Raumschiffes: eine gewaltige Plattform, mit Hunderten von verschiedenen Aufbauten, kleinen MHD-Satelliten, die wie winzige Insekten aussahen, die den Körper ihres Wirts umschwirrten, Startrampen, energetischen Katapulten, matt leuchtenden Deflektorschirmen, Antennenkörben, Anlegezapfen – und Dutzenden von Abschußports für Raumraketen. Zu dem jähen Lichtschein, so erinnerte sich Elmar nun, war es in einer dieser dunklen Röhren gekommen.
    Einige Sekunden lang herrschte völlige Stille auf der Logenplattform. Dann richtete sich Elmar rasch auf und eilte an die Kontrollen heran.
    »Ist es eine …?«
    Arold Fost nickte ernst.
    Eine plötzlich gleißende Sonne aus nuklearer Vernichtungskraft vereinnahmte den kantigen Schemen des fremden Schiffes, und als sie nach und nach verblaßte, war von dem kleineren Objekt weit und breit nichts mehr zu sehen.
    Kurz darauf knackte es in den Empfängern der externen Kommunikation, und eine befehlsgewohnte

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