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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sie hob den Kopf und sah zur Kuppel empor. »Wenn es so weitergeht, erreichen wir in wenigen Stunden die ersten Ausläufer der Plasmaturbulenzen und Staubwolken, und bei dieser Geschwindigkeit haben sie die Konsistenz einer festen Barriere. Wir werden daran zerschellen. Unsere Deflektoren sind nicht leistungsstark genug.«
    Trotz ihrer warnenden Worte lächelte sie und strich sich mit einer anmutigen und fließenden Bewegung eine Strähne aus der Stirn. Isabelle war sich immer ihrer männlichen Begleitung bewußt. Und sie bot sich ihr dar wie ein Köder einem Fisch. Elmar fragte sich zum wiederholten Male, was die anderen – abgesehen von Arold, der immer ganz ruhig und gelassen war und den anscheinend nichts erschüttern konnte, und Boris, dessen Interesse in erster Linie lukullischen Spezialitäten und seiner Absicht galt, eine Feinschmecker-Enzyklopädie zu verfassen – an ihr fanden. Insbesondere Milton war verrückt nach ihr, hatte aber nicht den Mut, sich ihr zu offenbaren. Wenn er mit ihr zusammen war, konzentrierte er seine ganze Energie statt dessen ausschließlich darauf, sie beim Komplexschach zu schlagen – was ihm bisher noch nicht ein einziges Mal gelungen war.
    (Das große Schachspiel mit den lebenden Figuren hatte sich nach der letzten Partie einmal mehr auf geheimnisvolle Weise komprimiert, und Isabelle trug es, wie immer, als flache und etwa handtellergroße graue Scheibe am Gürtel ihrer viel zu eng sitzenden und sich durch einen sehr sparsamen Umgang mit Stoff auszeichnenden Kombination.) Nein, in dieser Beziehung konnte Elmar seine Kameraden nicht verstehen. Isabelle war immerhin schon vor dreißig Jahren geboren worden und damit ziemlich alt.
    »Wir müssen Boris und den anderen helfen«, sagte er fest. »Ja. Wir schleusen uns aus, fliegen rüber und retten sie vor dem Klabautermann.« Er lachte leise, als er an Tarten dachte.
    »Nein, Elmar. Selbst wenn es uns trotz der inzwischen sehr hohen Geschwindigkeit gelänge, mit dem zweiten Ringo an das fremde Schiff anzulegen … Boris, Tarten und York sind Treiber wie ihr, und wenn sie wirklich in eine Falle geraten sind, können wir wahrscheinlich ohnehin nichts ausrichten.«
    Elmar stampfte mit dem rechten Fuß auf. Aus einem Holobericht wußte er, daß das ein typisches Verhalten Nardas war. »Ich bin viel stärker. Und Micca … ihr PSI-Potential ist sogar noch größer als meins. Nein, es gibt keine Gefahren, mit denen wir nicht fertigwerden würden. Nicht wahr, Micca?«
    Das zwölfjährige Mädchen – es hatte kurzgeschnittenes Haar, das ebenso schwarz war wie das Isabelles, und die großen Augen glänzten in der Farbe von Jade – stand am Rande der Logenplattform und hielt einen kleinen Kristall in den Händen. Auf den geschliffenen Facetten zeigten sich winzige Gesichter, deren Konturen jedoch verschwammen, als Micca das Objekt kurz anhob. »Meine Mutter sagt, es ist zu gefährlich«, erwiderte sie leise und verstaute den Kristall in der Jackentasche.
    »Pah!« machte Elmar. Narda – in diesem Punkt war er ganz sicher – hätte seinen Vorschlag bestimmt nicht abgelehnt. Erst recht nicht mit einem Hinweis auf ihre Mutter.
    »He!« rief Milton brummig von den Kontrollen her. »Ich empfange ein Signal. Es stammt nicht von dem fremden Raumschiff, sondern einer zweiten Bake.«
    Elmar blickte empor, als Arold Fost in die Höhe deutete. Der lodernde Wirbel sah aus wie ein gewaltiger Strudel aus Feuer, und in den bugwärtigen Deflektoren des fremden Schiffes zuckten die ersten Blitze noch vergleichsweise harmloser Strahlungsinterferenzen. Etwas weiter links schwebte ein schwarzer Fleck vor dem Gleißen – die Raumboje, von der Milton gesprochen hatte.
    Über den Konsolen bildete sich ein kugelförmiges Projektionsfeld, und darin zeigte sich die dreidimensionale Darstellung eines etwa fünfzigjährigen und gelangweilt blickenden Mannes. Er trug eine schmucklose graue Uniform.
    »Hier spricht der Kommandant der wissenschaftlichen Forschungsbasis Omikron. Ich rufe den Treiberfrachter mit der Autokennung Sieben Sieben Neun Vierzehn.«
    »Wir empfangen Sie klar und deutlich«, erwiderte Milton mit nach wie vor brummig klingender Stimme.
    »Dies ist eine Warnung«, sagte der Mann gelassen. »Sie fliegen in den Wirbel. Und Ihr Kurs führt Sie in keine der Schneisen hinein.«
    »Wir verfolgen ein fremdes Schiff, und …«
    »Wenn Sie Ihren gegenwärtigen Kurs beibehalten«, unterbrach ihn der Uniformierte gelangweilt, »werden Sie aller

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