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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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erinnerte sich daran, dieses Wort auf der Brosche der Frau in dem Hologramm gelesen zu haben, und seine Unruhe verstärkte sich. York Tamada warf ihm einen warnenden Blick zu, und Boris preßte sich schnaufend an die eine Wand – so als rechne er jeden Augenblick mit einem Angriff des Fremden.
    »Hesgherit«, machte Helfer, und Tarten sagte: »Nein. Wir sind keine Spione.«
    Der Mann seufzte erleichtert. »Da bin ich aber wirklich froh.« Er lächelte wieder.
    »Orbitalfestung Oberon Neun an Rettungskapsel. Wir haben eine Raumrakete auf Sie abgefeuert. Ihnen bleiben noch zehn Sekunden, sich zu identifizieren. Danach ist ein Rückruf des Geschosses nicht mehr möglich.«
    »Bei allen galaktischen Teufeln!« platzte es aus Boris Garlog heraus. »Tarten, wir müssen irgend etwas tun!«
    Der Fremde hatte inzwischen wieder vor den Pulten der Steuersysteme Platz genommen und rührte sich nicht. Gashrik erhob sich und folgte Helfer, der auf seinen unteren Metalltentakeln flink in die Pilotenkanzel stakte und in einen der Sitze hüpfte. Der Treiber trat an den Fremden heran und legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. »Hören Sie …«
    Das Gesicht des Mannes war wächsern und völlig ausdruckslos. Der starre Blick hatte sich auf die Konsolen gerichtet, nahm aber nicht die Anzeichen wahr. Sensoren blinzelten, und Dioden glühten kirschfarben. Auf einem Bildschirm zeigte sich die Meldung: OBJEKT AUF KOLLISIONSKURS. Und darunter die Angabe der Zeit: Noch knapp zwei Minuten blieben ihnen, bis die Rakete heran war.
    Tarten fluchte und rüttelte ohne Erfolg an den Schultern des Fremden.
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte er dann rasch. »Wir müssen versuchen, das Geschoß telekinetisch an uns vorbeizulenken oder vorzeitig zur Explosion zu bringen.«
    Sie nahmen in den Sitzen Platz und konzentrierten sich. Gemeinsam glitten ihre Gedanken in den Raum hinaus und tasteten nach der Raumrakete, die wie ein stahlgewordener Todesengel heranraste.
    »Nein …« stöhnte der Mann vor ihnen. »Ge … fahr …«
    Tarten schlug die Augen auf.
    Erneut hatten sich eitrige Geschwulste in dem zuvor so glatten Gesicht des Fremden gebildet, und sein Blick war unstet. Die Lippen zitterten und versuchten einige Sekunden lang vergeblich, verständliche Worte zu formulieren. Dann:
    »Setzen … Sie keine psi … psionische Kraft frei. Kann … kann angemessen werden. Und dann … wissen sie Bescheid. Wissen Bescheid und identi … fizieren Sie als Treiber … viele Fallen … immer auf der Hut sein …« Er stöhnte.
    Gashrik beugte sich vor. »Können wir Ihnen irgendwie helfen?« Er war sich sehr deutlich der Gefahr bewußt, in der sie alle schwebten. Die Zeit blieb nicht stehen, und die Rakete kam immer näher. Aber andererseits bot sich ihm jetzt die Möglichkeit, Informationen von dem Fremden zu erhalten: Hinweise auf das, was an Bord der FALCON geschehen war, auf das, was sie auf dem Planeten Oberon erwartet. »Wer sind Sie? Und was …«
    Der Mann hustete. »Kann nicht … das Verweilen im … im realen Selbst kostet mich zu viel Kraft … muß zurück … so rasch wie möglich zurück …« Er riß die Augen auf und starrte Gashrik groß an. »Sehen Sie sich vor … Treiber … sind unsere einzige Hoffnung … Fallen … die Archesini sind sehr … sehr mißtrauisch. Unterschätzen Sie … sie nicht … Tecin …«
    »Tarten«, schnaufte Boris. »Die Rakete …«
    »Verdammt, ich weiß!« erwiderte Gashrik schärfer als notwendig. Er fröstelte, als sich das Gesicht des Fremden ein weiteresmal veränderte: Die Geschwulste bildeten sich rasch zurück, und der Schweiß trocknete; es dauerte nur wenige Sekunden, und der Mann sah wieder genauso aus wie vorher. Und er lächelte jovial. »Und ganz im Ernst: Sie sind wirklich keine Spione von Kulturaimport oder Tecin? Nein? Wäre vermutlich mein Ende. Es war schon immer mein Fehler, daß ich anderen Menschen zu rasch vertraue, ja, haha. Nun, Spaß beiseite …«
    »Die Rakete, Tarten!« keuchte Boris Garlog. »Wir haben nur noch eine halbe Minute …«
    »… Tecin hat Kulturaimport auf Oberon ausgebootet. Ja, Myranna ist nicht auf den Kopf gefallen. Das ist ja gerade das Problem. Ihre Denunzianten sind einfach überall, auch im Getto. Ja, Sie haben richtig gehört, meine Herren. Selbst im Getto und den Asylen. Und natürlich in den anderen Trichtern, bei den Selbstständigen. Die liebe, gute Myranna hofft immer noch darauf, daß sie bei den Relikten irgendeine Art Schlüssel findet,

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