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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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nicht so weit gehen, daß man nach wie vor Kaiserkraftschiffe für interstellare Flüge benutzte. Selbst die stursten Technokraten mußten inzwischen eingesehen haben, welche Gefahren sie damit heraufbeschworen.
    Es knisterte leise im Lautsprecher der externen Kommunikation, und vor dem Kartentank mit der verblühten Mistel bildete sich ein Hologramm. Ein dunkelhaariger Mann mit stahlgrauen Augen und eiserner Miene sah sie an, und seine Stimme war so kalt wie Gletschereis. »Hier spricht Generalskapitän Lloyd Shannenberg.« Ein ehemaliger Graugardist? dachte Arold Fost. War das möglich? Er hatte – nicht nur auf Sommernachtstraum, sondern auch auf anderen Techno-Planeten – Gerüchte gehört, nach denen es an der Peripherie des ehemaligen Sternenreiches angeblich mehrere Exilwelten gab, auf die sich einige Kontingente der Konzilsgarde zurückgezogen haben sollten; im Gespräch war sogar die ganze 4. Flotte der Dritten Stellaren Provinz. Doch Graugardisten hier … im Wirbel? Arold schüttelte unmerklich den Kopf. Aber das Erscheinungsbild Shannenbergs war wie eine fleischgewordene Erinnerung.
    »Führen Sie kein Ausweichmanöver durch. Das müßten wir als einen feindlichen Akt betrachten. Ich erwarte, daß Sie sich meinem Einschleusungskommando stellen. Jeder Widerstand wird strengstens bestraft. Sie haben sich als Gefangene zu betrachten.«
    Damit schaltete er wieder ab.
    »Arroganter Kerl«, zischte Elmar. »Wir werden es ihm und den anderen zeigen. Jawohl! Wenn sie sich unbedingt mit Treibern anlegen wollen …«
    »Nein«, sagte Arold Fost. Er beobachtete noch eine Zeitlang, wie das Kaiserkraftschiff längsseits ging und einige MHD-Ringos ausschleuste, die wie exotische Leuchtkäfer der DURCHHALTEN entgegenschwebten, dann drehte er sich um. Elmar hatte die Arme in die schmalen Hüften gestemmt. »Nein, wir härten keine Chance. Ich zweifle nicht daran, daß der Generalskapitän sofort das Feuer auf uns eröffnen würde, wenn wir uns zur Wehr setzten. Und gegen einen Kampfkreuzer können wir nichts ausrichten. Es bleibt uns keine andere Wahl, als uns zu ergeben. Es gibt ein Abkommen zwischen den Bio- und Techno-Planeten, und sicher …«
    »Ein Abkommen, das die Konföderation des Siebten Außensektors nicht ratifiziert hat«, warf Milton Hassinger brummend ein. »Haben Sie die Warnung von Omikron vergessen?«
    »Da hörst du es!« platzte es aufgebracht aus Elmar heraus.
    »Wir müssen irgend etwas tun.« Er stampfte mit dem rechten Fuß auf.
    Arold musterte die Treiber. Milton sah so aus, als könne er jeden Augenblick explodieren, und Isabelles Gesicht war aschfahl. Beide hatten drei Jahre in einem Gefängnis auf Santa Serenissima zugebracht, und nur dem Eingreifen einer Terranauten-Loge war es zu verdanken, daß man sie, zusammen mit anderen, schließlich freigelassen hatte. Sicher befürchteten sie nun, daß man sie erneut in irgendeinem PSI-abgeschirmten Kerker einsperrte. Sie sprachen nur sehr selten von den Schrecken, die sie in den drei Jahren ihrer Haft erlebt hatten, aber Arold konnte sich gut vorstellen, was ihnen dort zugestoßen war. Er erinnerte sich kurz an Evelyn, verdrängte diesen Gedanken aber rasch. Micca saß in einer Ecke, hatte den Kristall hervorgeholt und sprach leise mit ihrer Mutter.
    Meine Familie, dachte Arold niedergeschlagen.
    Die Anzeigen auf den Konsolen bestätigten, daß die ersten Ringos inzwischen an den Treiberfrachter angelegt hatten.
    »Vielleicht stoßen wir auf Verständnis bei den lokalen Behörden, wenn wir ihnen unsere Lage erklären. Und außerdem: Wenn wir jetzt fliehen – und damit das Risiko eingehen, alle umgebracht zu werden –, dürfte es schwer sein, Tarten, Boris und York zu finden.«
    »Wenn sie noch leben«, sagte Micca Aranye ernst. »Nachdem die Raumrakete explodierte, war von der Rettungskapsel nichts mehr zu sehen.« Das zwölfjährige Mädchen stand auf. »Aber du hast trotzdem recht, Arold. Es hat keinen Sinn, jetzt Widerstand zu leisten. Es wäre Selbstmord.«
    Und so warteten sie.
    Elmar schritt zornig auf und ab und murmelte immer wieder, was es für eine Schande sei, sich einfach zu ergeben. Arold beobachtete ihn besorgt. Elmar neigte dazu, sich zu unüberlegten Aktionen hinreißen zu lassen, und angesichts ihrer gegenwärtigen Lage mochte sich das als fatal erweisen. Andererseits teilte er seine Befürchtungen zumindest in einem gewissen Umfang. Er klammerte sich an die Hoffnung, daß sich nicht alle Repräsentanten der Wirbel-Welten als so

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