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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Zugang in ein Höhlensystem handelte. Die Scheinwerferkegel der Maschine glitten über den glattgeschliffenen Granit, und als das Licht kurz in die Räumlichkeit fiel, die Tarten für eine Kaverne hielt, machte er die weißlichen Konturen von Mauern und Türmen und zinnenartigen Vorsprüngen aus.
    In der Höhle befand sich eine Stadt.
    Eine Stadt, die nicht von Menschen erbaut worden war.
    Genry Tanbott winkte ab. »Kommen Sie, kommen Sie, meine Herren. Die Stadt dort drüben wurde bereits vor fünfzig Jahren entdeckt, damals, als Kulturaimport noch die Kontrolle über Oberon hatte. Alle Relikte und Artefakte der Khir wurden in die Innensektoren des Sternenreiches transportiert, insbesondere nach der Erde. Kommen Sie. Dort gibt es nichts Interessantes für Sie. Ich habe Ihnen einige spezielle Artefakte versprochen, und ich werde Ihre Erwartungen nicht enttäuschen, haha! Kommen Sie, kommen Sie. Bis nach Hundertwasser ist es noch weit, und Ihr Freund dort …« – er deutete auf den schnaufenden Boris Garlog –, »… sieht aus, als könne er vor Hunger jeden Augenblick einen Schwächeanfall erleiden und zusammenbrechen, haha!«
    Tarten folgte dem jungen Mann in den Tunnelzugang hinein, und das Flüstern und Raunen aus der Ferne verstärkte sich: Es war der Wind, der durch einen Schacht wehte, der sich offenbar viele Kilometer lang durch den Fels erstreckte. Einige Meter entfernt sah Gashrik die parallel verlaufenden Energiebahnen von Erggeleisen. Ihr Schimmern zog sich schnurgerade durch den ansonsten völlig dunklen Tunnel.
    »Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Zug kommt«, sagte Genry fröhlich und zwinkerte ihm vertraulich zu. »Da Sie keine Spione von Kulturaimport oder Tecin sind – das sind Sie doch nicht, oder? – kann ich es Ihnen ja sagen: Ich habe den Registrator so manipuliert, daß er dem Zug an dieser Stelle einen Defekt der Leiterstränge meldet. Das gibt uns Zeit genug aufzusteigen.«
    Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis sich das Flüstern und Raunen veränderte und aus der Ferne ein durchdringendes und rasch lauter werdendes Zirpen an ihre Ohren drang. Es verwandelte sich kurz darauf in ein schier ohrenbetäubendes Heulen, das die mit einem glatten Kunststoffmaterial verkleideten Wände des Tunnels erzittern ließ, und aus der Finsternis raste die Masse eines Zuges heran. Ganz offensichtlich war er nicht für den Passagierverkehr gedacht, denn an die mit leistungsstarken Elektromotoren ausgestattete Zugmaschine waren lorenartige Behälter angekoppelt. Wie Genry prophezeit hatte, hielt der Tunnelzug direkt vor ihnen an, und ein kleiner Servomechanismus stakte auf stählernen Teleskopbeinen davon und setzte wiederholt einen Sensorprüfer an die leuchtenden Erggeleise. Genry Tanbott winkte, eilte auf eine der Loren zu, griff nach einer Leitersprosse und zog sich in die Höhe. Tarten folgte ihm, und anschließend halfen York und er dem schwergewichtigen Boris ins Innere des oben offenen Transportwagens.
    Als Gashrik sich umdrehte, sah er, woraus die Ladung bestand.
    Aus einer grauschwarzen und amorphen Masse.
    Dem organischen Material, das im Hibernationsbereich der FALCON die Schutzanzüge gefüllt hatte.
    »Basismasse«, sagte Genry nur, lehnte sich an die eine Innenwand der Lore und erstarrte.
     
    Die Fahrt dauerte einige Stunden, und das verstärkt von den Wänden widerhallende Heulen der MHD-Generatoren wirkte auf Tarten wie eine akustische Anästhesie. Ein Gespräch bei diesem Lärm war völlig unmöglich, und nach einigen vergeblichen Versuchen, sich Gashrik verständlich zu machen, rückte Boris Garlog wieder von ihm fort.
    Tarten beobachtete den Mann – das Wesen – namens Genry Tanbott. Er rührte sich nicht von der Stelle, und der Blick seiner geöffneten Augen hatte sich auf etwas gerichtet, das nur er wahrnehmen konnte. Während der ersten halben Stunde dachte Gashrik angestrengt nach. Fragen über Fragen formulierten seine Gedanken, aber er fand nicht eine einzige Antwort. Es mußte einen Zusammenhang zwischen dem geben, was sich an Bord der FALCON zugetragen hatte, und der Masse in den Loren des Tunnelzuges. Tarten erinnerte sich daran, daß Genry an die mit dem grauen und amorphen Gewebe gefüllten Schutzanzüge herangetreten war und den Tod seiner ›Kameraden‹ beklagt hatte. Tecin. Die Registratoren, die insbesondere auf PSI reagierten. Die Warnungen Genrys, als er sich für einige wenige Augeblicke im Zustand des ›realen Selbst‹ befunden hatte.
    Ein einziges

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