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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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flüsterten Boris und York miteinander.
    Nach einer knappen halben Stunde stießen sie auf eine stählerne Rampe, die in eine dunkle Tunnelöffnung hineinführte. Ein gedämpftes Seufzen drang aus dem schwarzen Rund hervor, und es klang, als wispere irgendwo in der Ferne die Stimme eines Riesen. Genry trat ganz dicht an Tarten heran und hauchte so leise, daß der Treiber Mühe hatte, die Worte zu verstehen: »Seien Sie jetzt ganz vorsichtig. Ich bin sicher, daß es hier in der Nähe irgendwo einen Registrator gibt, einen elektronischen Spion, wenn Sie so wollen.« Der junge Mann zwinkerte, und so etwas wie Verwirrung zeichnete sich kurz in seinem Gesicht ab. Dann lächelte er wieder.
    »Die Archesini sind neugierig, ja, das sind sie. Aber bisher haben sie noch nicht gemerkt, daß man sich ihre Registraturen auch zunutze machen kann, haha!«
    Hink und leise eilte Genry Tanbott die Rampe empor, und Tarten wollte ihm gerade folgen, als sich ihm eine breite und fleischige Hand auf die Schulter legte. Er drehte sich halb um und sah in das aufgeschwemmte Gesicht Boris’.
    »Wir müssen mit dir reden, Tarten«, schnaufte er.
    »Jetzt nicht.«
    »Hör mal«, keuchte Garlog, und York unterstrich jedes Wort des dicken Treibers mit einem hastigen und nervösen Nicken, »der Kerl ist doch nicht recht bei Verstand. Wir können ihm nicht vertrauen.«
    »Jetzt nicht«, erwiderte Tarten und schlich ebenfalls die Rampe hoch. Genry hockte dicht neben der Tunnelöffnung, aus der nach wie vor das ferne Stöhnen und Ächzen drang, und er streckte den rechten Arm aus und winkte. Gashrik verstand, legte sich flach auf den Boden und bedeutete Boris und York, seinem Beispiel zu folgen. Der Untergrund war heiß, und vorsichtig rutschte er ein wenig zur Seite, bis er eine kühlere Stelle fand. Helfer preßte sich sanft an ihn. Genry hakte ein zweites Instrument von seinem Gürtel los, und als er es einschaltete, erklang ein gedämpftes Summen. Der junge Mann schob sich ein wenig zur Seite, und Tartens Blick fiel auf ein graues und konusförmiges Objekt, das dicht vor der Wand zwischen den Steinen hervorragte und sich in seiner Farbe kaum von der Umgebung unterschied. Er erkannte es sofort und gab Boris und York ein hastiges Warnzeichen.
    Es handelte sich tatsächlich um einen elektronischen Spion, von der Art, wie sie auf vielen Techno-Welten Verwendung fand. Während des Zwischenaufenthaltes auf Sommernachtstraum waren sie diesen Mechanismen auf Schritt und Tritt begegnet, und nur zu deutlich erinnerte sich Gashrik an die PSI-Falle, in die er bei seiner Suche nach Prozessorelementen für die Vollendung Helfers geraten war. Die Elektronik der Registratoren reagierte nicht nur auf akustische und funktechnische Signale, sondern auch auf Strahlungen aller Art – und auf die Freisetzung psionischer Energien. Die Sensoren in der Außenfläche des Spions glühten wie Augen, deren geduldige Aufmerksamkeit nie nachließ.
    Genry Tanbott setzte das Gerät rasch an den Konus an, und es klickte und knisterte einige Male. Das matte Leuchten der Sensoren ließ kurz nach.
    Anschließend erhob sich der junge Mann, drehte sich um und sah die Treiber lächelnd an. »Alles klar, meine Herren. Ich habe die Datenspeicher des Registrators gelöscht und in der Elektronik den Befehl verankert, für den Zeitraum von einer halben Stunde – von jetzt an – allen an sie übermittelten Informationen keine Beachtung zu schenken. Wir sind sicher. Zwar hat der Spion bestimmt unsere Annäherung bemerkt und die entsprechenden Daten weitergeleitet, aber ich bin davon überzeugt, er konnte keine Wahrscheinlichkeitsanalyse mehr durchrühren und unseren Aufenthalt hier damit als unbefugt einstufen. Die reinen Bildinformationen aber spielen keine Rolle. Auf Oberon gibt es mehr als zehntausend Registratoren, und die Wahrscheinlichkeit, daß irgendein Tecin-Techniker ausgerechnet diesen Spion kontrolliert, dabei auf die Bildsignale stößt und sie auch noch in einem Zusammenhang mit der gelandeten Kapsel bringt, ist verschwindend gering. Ja, meine Herren, jetzt brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen. Die Maus hat die Katze überlistet, haha! Kommen Sie, kommen Sie.«
    Als Tarten aufstand, ließ er den Blick durch den Trichter schweifen. Der Nebel hatte sich weiter gelichtet, und der Magmabohrer glitt dumpf grollend auf seinen Gleisketten umher. Etwas weiter entfernt sah Gashrik eine einige hundert Meter große Öffnung in der Felswand, bei der es sich vielleicht um den

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