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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Rätsel …
    Später gab es Tarten Gashrik auf, nach Erklärungen für etwas zu suchen, das er noch nicht in vollem Ausmaße verstand. Er fühlte sich müde und erschöpft, versuchte, der Basismasse keine Beachtung zu schenken, und döste langsam ein. Im Schlaf verfolgte ihn das Bild des überdimensionierten Hirns in der Kommandozentrale der FALCON, und der Blick der Frau mit der Brosche bohrte sich in sein Innerstes. Ihre Stimme verhöhnte und verspottete ihn.
    Er fuhr jäh hoch, als ihn etwas an der Schulter berührte.
    »Kommen Sie, kommen Sie«, sagte Genry Tanbott heiter. »Genug geschlafen. Wir sollten den Zug verlassen haben, bevor die Entladearbeiter hier auftauchen, um die Loren zu leeren. Kommen Sie, kommen Sie.«
    Boris und York warteten bereits auf dem Wandsims, der sich als schmaler Gehsteig an den Erggeleisen entlangstreckte. Das Heulen der Elektromotoren und MHD-Generatoren war verstummt, und Tarten empfand die Stille einerseits als wohltuend und andererseits als sonderbar fremdartig. »Jaschper!« machte Helfer und sprang aus dem Wagen.
    Trübes, graugelbes Licht fiel durch ein Tor in der Tunnelwand.
    Als Tarten zusammen mit den anderen nach draußen trat, sah er, daß sie inzwischen einen anderen Trichter Oberons erreicht hatten. Er war wesentlich größer als der, in dem sie mit der Rettungskapsel gelandet waren, und er war eher wie ein gewaltiger Schacht, der den Zugang darstellte in ein riesiges Kavernensystem, in das von oben durch schmalere und breitere Spalten mattes Wirbel-Licht hereinfilterte. Auf dem Trichterboden und an den terrassenförmigen Hängen erhoben sich die Gebäude einer großen Stadt. Turbogleiter und MHD-Plattformen schwebten umher.
    Und Gashrik erblickte eine seltsame Prozession, die sich dem Terminal des Tunnelzuges näherte. Durch den Feuchtigkeitsdunst, der auch hier alles mit einem nebligen Schleier bedeckte, sah er zunächst nur die undeutlichen Konturen der Gestalten. Doch als sie sich ihnen weiter näherten, identifizierte er Wesen, die Katzen und Kreuzungen zwischen Fledermäusen und Ozeloten ähnelte. Hier und dort bewegten sich Geschöpfe in der Menge, für die er keine angemessenen Bezeichnungen finden konnte: Sie bewegten sich auf Dutzenden von borkig aussehenden Stummelbeinen, und tellergroße Augen klebten an hin und her zitternden Gewebestielen.
    »Zu spät«, sagte Genry, und seine Stimme klang noch immer heiter und ausgelassen. »Sie sind schon da.«
    Er hakte einen Codegeber vom Gürtel, öffnete damit eine Tür in der Tunnelwand und betrat rasch den sich daran anschließenden Raum. Pumpen surrten leise, und die kunststoffbeschichteten Rotorblätter von großen Ventilatoren drehten sich. Tarten zog York und Boris in die Wartungskammer und schloß die Tür.
    Es war völlig finster.
    Eine ganze Zeitlang sprach niemand von ihnen ein Wort.
    Dann sagte Gashrik ein wenig heiser: »Solche Geschöpfe habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    »Es sind die Han’Gannerin«, verkündete Genry Tanbott fröhlich. »Die Bio-Sklaven.«

5.
In der schwarzen Kammer und eine Begegnung
    »Seht euch das an!« platzte es aus dem kleinen Elmar heraus. »Ein Kaiserkraft-Schiff!«
    Die Konturen des trichterförmigen Kaiserkreuzers zeichneten sich deutlich vor dem hellen Gleißen des Wirbelplasmas ab. Winzige Lichter glühten: Photonenschübe, mit denen das Kampfschiff die Entfernung zur DURCHHALTEN reduzierte.
    »Arold?« Elmar drehte sich zu dem alten Navigator um. »Ich dachte, es gäbe keine K-Schiffe mehr.«
    »Es gab Hunderte von ihnen, und nicht alle wurden zerstört«, erwiderte Arold Fost ruhig. »Die Bestimmungen der Konvention aus dem Jahre 2509 sahen eine Zerstörung der Kaiserkraft-Aggregate vor, und ich hoffe, daß man sich auch hier im Wirbel daran gehalten hat.« Er erinnerte sich deutlich an die Entropiekatastrophen von vor knapp zehn Jahren, an die drohende Intervention der Entitäten, an die Zonen aus verzerrter Raum-Zeit, an die Apokalypse, die das erste Universum dem Untergang preisgegeben hatte und auch die Welten des Sternenreiches unbewohnbar gemacht hätte – wäre es nicht gerade noch rechtzeitig zur Bildung des Weißen Sterns und damit der Reaktivierung des Interkosmischen Anti-Entropiesystems gekommen. Nein, die Unvernunft der Techno-Welten, die auf ihnen so weit verbreitete Arroganz gegenüber den Treibern und Terranauten und Psychomechanikern und Multimittlern und all den anderen, die die Grüne Umgestaltung repräsentierten, konnte selbst hier im Wirbel

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