Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
starr und unnachgiebig und kalt erwiesen wie Lloyd Shannenberg. Sie brauchten Hilfe: eine neue Mistel, um den Flug mit der DURCHHALTEN fortzusetzen, Unterstützung bei der Suche nach Tarten Gashrik und den anderen beiden Treibern.
    Die Sensorfläche über der Lifttür leuchtete auf und durchlief die einzelnen Farbstadien. Kurz darauf schoben sich die beiden Segmente auseinander, und ein halbes Dutzend Bewaffnete stürmten auf die Logenplattform, die klobigen Laserschleudern im Anschlag. Die hochgewachsene Gestalt Shannenbergs folgte ihnen – und der hämisch grinsende Eshrin Vangatt.
    »Endlich geht es euch Mistkerlen an den Kragen!« rief er schrill. Er war gleichzeitig vor Wut und Begeisterung außer sich.
    »Sie hätten nach Sigma Eins weiterfliegen sollen. Ich habe es Ihnen ja gesagt. Aber Sie bestanden darauf, sich über die Bestimmungen des Frachtvertrages hinwegzusetzen und in den Wirbel zu transferieren. Den Wirbel!« Er trat ganz nahe an Arold heran und ballte die Fäuste. »Zwei meiner Kollegen sind tot. Durch den Ausfall der Stabilisatoren wurden sie quer durch einen Container geschleudert und an die gegenüberliegende Wand geschmettert. Drei weitere trugen mittlere bis schwere Verletzungen davon.«
    »Das … das tut mir leid«, erwiderte Arold.
    Vangatt drehte sich um und breitete die Arme aus. »Haben Sie das gehört? Es tut ihm leid.«
    Ganz plötzlich holte er aus und schlug zu, und Arold hatte keine Möglichkeit, dem Hieb auszuweichen. Er traf ihn auf der linken Wange, ganz dicht neben der Nase, und die Wucht ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Er stolperte, fiel zu Boden und sah, wie Vangatt mit langen Schritten auf ihn zueilte.
    »Verdammter Mistkerl!« grollte der Baß Miltons.
    Und Elmar rief: »Das werden Sie bereuen.«
    Arold wollte die Lippen bewegen, Elmar zurückhalten, ihn warnen, ihm sagen, daß es keinen Sinn hatte, Eshrin Vangatt einen Denkzettel zu verpassen. Aber er kam nicht mehr dazu. Lloyd Shannenberg ließ einen kugelförmigen Gegenstand fallen, den er bis dahin in der einen Hand gehalten hatte. Das Objekt zerplatzte auf dem Boden, und ein jäher Lichtblitz raubte dem Navigator das Bewußtsein.
     
    Als er wieder zu sich kam, befand er sich an einem anderen Ort. Er spürte einen harten, geriffelten Boden unter sich, und er schlug die Augen auf.
    Einige Sekunden lang glaubte er, infolge des grellen Lichtblitzes erblindet zu sein. Um ihn herum war alles dunkel, vollkommen schwarz. Es handelte sich nicht einfach um eine gewöhnliche Finsternis, um einen Mangel an Licht und damit eine zu geringe Reizung seiner Sehnerven. Vielmehr empfand er die Schwärze als eine Absorption aller Strahlungsenergien im sichtbaren Bereich des Spektrums.
    Eine Zeitlang kroch Arold Fost umher und versuchte, sich mit Hilfe seines Tastsinns ein Bild von seiner unmittelbaren Umgebung zu machen. Wenn er sich abrupt bewegte, fühlte er, wie der harte Boden unter ihm leicht schaukelte, und das bedeutete, daß er sich nicht auf einer starren Unterlage befand.
    Nach einigen Metern stieß er mit dem Kopf an ein Hindernis. Er verharrte, richtete sich auf und griff mit den Händen in die dunkle Leere. Seine Finger berührten das kalte Metall dicker Gitterstäbe, zwischen denen sich jeweils ein rund fünfzehn Zentimeter breiter Freiraum befand. Arold stand ganz auf und drehte sich einmal um die eigene Achse, wobei er das Gitter vor sich als Bezugspunkt benutzte. Die Finsternis war absolut – und schien sich nach und nach in ein schweres Gewicht zu verwandeln, das immer mehr auf seinen Schultern zu lasten begann. Er kämpfte gegen die in ihm emporsteigende Furcht an, die ihren Ursprung irgendwo im mentalen Dunkel seines Unterbewußtseins hatte, und er zwang sich dazu, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Vorsichtig schob er beide Hände an den Gitterstangen vor nach draußen – was das auch immer sein mochte – und streckte langsam die Arme aus.
    Er spürte kein Hindernis.
    Aber plötzlich erweckte irgendein trübes Schimmern seine Aufmerksamkeit.
    Arold senkte den Kopf und sah in die Richtung, die er für ›unten‹ hielt. Irgend etwas bewegte sich in der lichtlosen Finsternis – ein noch formloses Wogen, in dem sich nach und nach Konturen herausbildeten, ovale Flächen, die in die dritte Dimension wuchsen, an Tiefe gewannen.
    Und die Arold schließlich erkannte.
    Seine Mutter sah ihn an – eine ehrwürdige alte Dame mit grauem und edelsteingeschmücktem Haar –, und sie flüsterte tadelnd und vorwurfsvoll:

Weitere Kostenlose Bücher