Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Rechnung, andere tauchen in den Seen und Tümpeln nach Rosensalz. Tja, meine Herren, hier gibt es Leute, die genug Geld verdienen, um sich in Hinsicht auf persönliche Begleitung jeden Wunsch erfüllen können. Sie kaufen die Han’Gannerin direkt in Cuore von Tecin, und sie werden ihnen genau nach Wunsch gefertigt.« Tarten sah, wie Boris und York einen vielsagenden Blick wechselten, und er fragte:
    »In Cuore?«
    »Oh, ich vergesse immer, daß Sie zum erstenmal auf Oberen sind. Die Han’Gannerin sind Kunstwesen, meine Herren – Geschöpfe, die Tecnologia Incantata mit Hilfe der Basismasse herstellt. Sie werden des öfteren auch Bio-Sklaven genannt, weil sie nichts weiter sind als organische Maschinen mit einem notwendigen Mindestmaß an Verstand. Und außerdem … in ihrem Hirnen … die Controller …« Das Gesicht Tanbotts verzerrte sich kurz, aber die Züge glätteten sich rasch wieder. Er beugte sich nahe zu Tarten heran und flüsterte: »Es heißt aber, es gäbe auch einige Han’Gannerin, die wirklich intelligent sind, ja, so wie Sie und ich. Ist natürlich nur ein Gerücht, haha!«
    »Was bedeutet Han’Gannerin?« fragte Tarten. Sie hatten inzwischen den Boden des Trichters erreicht, und rechts und links ragten größere Gebäude in die Höhe. Sie beherbergten die Büros von kleinen Mining-Gesellschaften, Hotelzimmer, die lokale Verwaltung, die Biopolizei und andere Körperschaften und Institutionen der Trichterautorität. Auf der Straße herrschte reger Verkehr. MHD-Transporter und Gleiter sausten in einer Höhe von einigen Metern dahin, und die altertümlichen Fahrzeuge, die sich auf großen Rädern und knirschenden und ächzenden Gleisketten über den Spezialkunststoff bewegten, stellten einen eigentümlichen Kontrast dazu dar. Überall war nahezu hektische Aktivität zu beobachten. Dennoch wurde Tarten in dem Durcheinander auf eine Ansammlung aus Menschen und Han’Gannerin nicht weit voraus aufmerksam, und er sah, wie einige uniformierte Gestalten ausladend gestikulierten. Knurrende Stimmen ertönten. »Es ist ein Wort aus der Sprache der Khir, eine sehr zutreffende Bezeichnung, wenn Sie mich fragen«, erwiderte Genry Tanbott fröhlich. »Wörtlich übersetzt heißt es: ›die Mehrgestaltigen‹.«
    Tarten fielen einige schwarze und gepanzerte Turbogleiter auf, die hier und dort über den Dächern der Stadt schwebten. Einige von ihnen setzten zur Landung an, und Uniformierte sprangen heraus, forderten Passanten zum Stehenbleiben auf und kontrollierten Papiere. Einige der Bewaffneten holten spezielle Meßgeräte hervor und richteten die Sensoren auf die Han’Gannerin in Begleitung der entsprechenden Männer und Frauen.
    »Oh«, machte Genry Tanbott und blieb stehen. »Dort vom findet eine Überprüfung statt.« Er lächelte Tarten heiter an. »Es würde Ihnen vermutlich nicht sonderlich zusagen, sich einer ID-Kontrolle unterziehen zu müssen, wie? Haha! Dachte ich es mir doch. Schließlich können Sie auch keine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen. Kommen Sie. Wir machen besser einen Umweg.«
    Er hielt auf eine kleine Seitengasse zu, und Tarten, Boris und York folgten ihm rasch. Kunststoffwände wuchsen aus einem feuchten Felsboden, und das Leuchten der Straßenlampen verlor sich im Nebeldunst hinter ihnen. Das Kondenswasser hatte sich in Pfützen und Lachen angesammelt, und in einigen Eingangsnischen lagen zerlumpte und betrunkene Gestalten. Zwei kleine Jungen – Tarten mußte dabei unwillkürlich an Elmar denken – wälzten voraus einen Berauschten auf den Rücken, leerten ihm die Taschen und verschwanden rasch im Grau, als sich Gashrik und die anderen ihnen näherten. Genry Tanbott schenkte dem am Boden liegenden Mann keine Beachtung und lief weiter.
    Nach einigen Dutzend Metern erreichten sie eine Ufermauer, und vor ihnen erstreckte sich eine rubinrote Wasserfläche.
    »Einer der Seen von Hundertwasser«, erklärte Tanbott heiter. »Kommen Sie, meine Herren, kommen Sie.«
    Er trat auf einen schwankenden Pontonsteg und blieb vor einem Hoverboot stehen, das an einem Magnetanker festgemacht hatte. Hinter den Kontrollen des deltaförmigen Luftkissenfahrzeugs stand ein Han’Gannerin, der aussah, als habe er mehrere große Bälle verschluckt. Sein graubehaarter und rund drei Meter großer Leib wies vier kugelförmige Verdickungen auf, aus denen dünne Armchen ragten, an deren Gewebe einige Instrumente festklebten. Die Gestalt war völlig nackt und wies keinerlei Geschlechtsmerkmale auf. Sie drehte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher