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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Martyn kannte, sie ihm anderenorts schon einmal begegnet war. Und doch …
    Sie erinnerte sich daran, wie sie auf Moon reagiert hatte. Irgend etwas an ihr war ihr vertraut erschienen, und wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um die Vergangenheit des Treiber-Mädchens. Ähnlich war es mit Martyn. In seinem Wesen verbarg sich etwas, das die Terranautin kannte, mit dem sie vertraut war, obwohl sie es nicht zu lokalisieren vermochte.
    Seine mentale Aura? Vielleicht. Es gelang ihr nicht, seine Gedanken zu erfassen. Vor dem Kern seiner Seele schien es eine Art psychischen Irrgarten zu geben, in dessen Tunneln und Gewölben sich die Sonden Nardas verloren. Aber sie konnte sein inneres Licht sehen – sie fand keinen besseren Ausdruck dafür –, jene Art von Strahlen, das jedes intelligente und fühlende Wesen erfüllte. Es war ein sanfter Glanz, ein zartes Schimmern, das Vertrauen in ihr weckte. Und die Bewegungen Martyns, seine Gestensprache … Narda hatte einmal einen Mann gekannt, dessen Gebaren mit dem Martyns nahezu identisch war, irgendwann, vor vielen Jahren …
    Hinter ihr öffnete sich eine Tür, und die Terranautin drehte sich um. Benjamin rieb sich die Augen und kam auf sie zu, unsicher und nervös, ein wenig zögernd.
    »Narda, ich …« Er hob den Kopf. »Könnten Sie versuchen, mit Moon zu sprechen? Sie …ich meine, ich weiß nicht, was mit ihr los ist. Ich glaube, sie hat überhaupt nicht geschlafen. Sie hockt einfach nur da und legt immer wieder ihre Karten. Ich habe versucht, mit ihr zu reden … Sie wissen schon. Über die Sache in Tamboro und den … den Jacca.« Rote Flecken entstanden auf den Wangen des jungen Treibers. »Ich meine, wir haben noch viel vor uns, und wir brauchen ihre Hilfe, nicht wahr?«
    Narda nickte langsam. Sie hatte auch darüber nachgedacht. Zwei Treiber, eine Terranautin – und ein Libertist namens Martyn Vier Personen, um Omikron die Freiheit zu bringen. Eine geradezu lächerliche Streitmacht. Und Moon weigerte sich zu kämpfen, war nicht einmal dazu bereit, sich zu verteidigen, wenn sie angegriffen wurde. Damit wurde sie zu einer Belastung der Gruppe, zu einem weiteren Gefahrenfaktor für Narda und ihre Gefährten.
    Sie stand auf. »Ist sie dort drin?«
    Benjamin nickte hastig.
    Moon saß in einer der kleinen Kammern im rückwärtigen Bereich der Hütte, im Schein einer winzigen, von einer Batterie gespeisten elektrischen Lampe. Ihr Bett erweckte tatsächlich den Eindruck, als sei es gar nicht benutzt worden. Im Schneidersitz hockte das Mädchen vor einem wackeligen Tisch und starrte auf das Kihar. Narda zögerte kurz und ließ sich auf der anderen Seite nieder. Moon sah kurz auf und konzentrierte sich dann wieder auf die Karten.
    »Du hättest schlafen sollen«, sagte sie vorsichtig und suchte nach den richtigen Worten. »Wir brechen auf, wenn Martyn zurückkehrt. Bestimmt steht uns noch eine Menge bevor. Und auch du brauchst Kraft.«
    Moon gab keine Antwort.
    »Wir hätten sterben können in Tamboro!« platzte es aus Benjamin heraus. »Narda und ich haben gegen den Jacca gekämpft, während du die Hände in den Schoß gelegt hast, und …« Er verstummte, als Narda ihn mit einem scharfen Blick bedachte.
    Es geht ihm nicht in erster Linie um Moon, dachte sie. Er will mich beeindrucken. Und eine Erkenntnis schloß sich daran an. Er möchte so werden wie ich. Er verehrt mich als Heldin, und … Bei Yggdrasil, ja, wieso bemerke ich das erst jetzt? Er hat sich in mich verliebt! Ein Junge von ungefähr siebzehn Jahren. Und ich bin inzwischen dreißig!
    Moon hob erneut den Kopf und sah Benjamin an. In ihren smaragdgrünen Augen funkelte etwas. Es war kein Zorn, auch keine Mißbilligung, sondern … Schmerz.
    Und Narda verstand langsam.
    »Manchmal«, sagte sie behutsam, »hat man keine andere Wahl. Manchmal muß man kämpfen, um sich selbst und diejenigen zu schützen, an denen einem etwas liegt.«
    »Nein«, sagte Moon. »Der Kampf ist falsch.« Sie formulierte diese Worte mit einer Sicherheit, die jeden Zweifel ausschloß, und sie berührte kurz das Medaillon an ihrer Halskette.
    »Wenn der Kampf an sich falsch wäre«, argumentierte Narda sanft, während Benjamin hinter ihr ein abfälliges Schnaufen von sich gab, »so existierte das Konzil der Konzerne noch heute, so würden nach wie vor die Manags herrschen. Und du weißt, was das bedeutete – eine sternenweite Tyrannei. Außerdem: Du hast die Männer, Frauen und Kinder in den Stasistanks gesehen. Sie

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