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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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hochgewachsene und schlanke Frau folgte ihnen, gekleidet in eine schlichte graue Uniform; darüber trug sie einen Thermomantel. Narda sah ihr in die Augen, und sie spürte die kühle Aura der Fremden. Sie hatte sie schon einmal wahrgenommen, in der Sporthalle des Bunkers, während der Unterredung mit Regent Corboran.
    Queen Alessa.
    »Ich bin froh«, sagte die Gardistin, »daß wir noch rechtzeitig eingetroffen sind. Es stand zu befürchten, daß es dem Jacca tatsächlich gelingen würde, seinen Auftrag durchzuführen, aber wie ich sehe, haben Sie überlebt. Zum Glück, wie ich hinzurügen möchte.« Sie lächelte hintergründig und humorlos.
    Martyn ließ die Kombiwaffe fallen. Sein Gesicht war eine Maske, die nichts von dem offenbarte, was in ihm vor sich ging. Narda deutete müde auf Benjamin und Moon.
    »Unsere beiden Gefährten sind verletzt. Sie brauchen dringend ärztliche Hilfe.«
    Alessa winkte, und zwei Soldaten eilten mit MHD-Bahren herbei.
    Und als Narda in einen der Gleiter stieg, bewacht von mehreren Gardisten, als sie konzentriert überlegte und nach einem Ausweg aus der verfahrenen Situation suchte – obwohl sie wußte, daß es keinen gab –, flüsterte ihr Martyn fast lautlos zu: »Warte ab, Narda. Wir haben noch einen Trumpf, von dem Alessa nichts ahnt. Warte ab und hab Geduld.«
    Erst später, als sie die Ausgrabungsstätte in der Nähe Jymlaths erreichten, fiel der Terranautin auf, daß Martyn sie geduzt hatte.

Hinter den Kulissen 7
    4. Mai 2517
     
    Edmond Hannibal Corboran blickte aus dem breiten Fenster des Büros, das man für ihn reserviert hatte, und beobachtete die einzelnen Arbeitsgruppen, die damit beschäftigt waren, neue Windschilde und Gebäude zu errichten. In einigen der Fertigbauten wurden bereits teure Laborgeräte installiert; in anderen führten Wissenschaftler in den Diensten des Regenten von Mell Tests und Experimente durch. Die ersten konkreten Ergebnisse lagen schon vor, und Corboran nickte zufrieden. Der neue Inspektionsleiter, der vor einigen Wochen mit der Arbeit begonnen hatte, war als Mensch zwar unausstehlich, als Experte jedoch ein wahres Genie, trotz seiner Jugend. Er brachte ein Gespür dafür mit, wie man bestimmte Sachen anfassen mußte, und er war kein Träumer und potentieller Verräter wie ein gewisser Piter Dyke-Clonner.
    Corboran ließ den Blick in die Ferne schweifen und fragte sich müßig, was aus dem ehemaligen Geningenieur geworden war. Die Ermordung des Gesandten und die Flucht Clonners lagen inzwischen mehr als ein Jahr zurück, und dennoch hatte die Fahndung keine Ergebnisse erbracht. Vielleicht, dachte der Regent, ist er längst tot, verdurstet in der Wüste Eschnas.
    Im Augenblick war es draußen fast windstill, aber im Norden ballten sich bereits wieder dunkle Wolken zusammen, und es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis ein weiterer verheerender Sturm losbrach. Corboran machte sich in diesem Zusammenhang keine Sorgen: Die Windschilde waren leistungsfähig genug, um das Camp zu schützen.
    Er wandte sich von dem Fenster ab, justierte die Klimaanlage auf eine höhere Wärmestufe und nahm hinter dem breiten Schreibtisch Platz, auf dem die Fax-Folien einiger Berichte lagen. Corboran griff nach dem ersten Dokument, das die Nachschublieferungen an neuem Biomaterial vom Partner betraf.
    Gerade das war ein Punkt, der die Wissenschaftler Omikrons noch immer sehr beschäftigte. Bisher hatten die Untersuchungen der Makromoleküle noch nichts ergeben. Offenbar benutzte der Partner eine völlig neue Technik, um aus organischen Grundsubstanzen eine Masse herzustellen, die nicht nur lebte, sondern sich auch ganz nach Belieben prägen ließ, der man die Gestalt geben konnte, die man sich wünschte: Androiden, leistungsfähige Arbeiter, Biokomponenten für noch komplexere Computer. Und die vielen möglichen Anwendungen in der modernen Medizin! Corboran argwöhnte, daß der Partner diese Technik auch dazu einsetzte, um noch bessere Kämpfer heranzuzüchten, Soldaten, deren Vernichtungspotential an das eines Jaccas heranreichen mochte. Aber für diese Annahme gab es bisher keine Beweise.
    Im nächsten Bericht ging es um die Experimente in den verschiedenen Zentren für Rekonvaleszenz, und auch in dieser Hinsicht konnte bisher noch keine positive Bilanz gezogen werden.
    Die vielen Positiv-Personen, die bei den angeblichen Vorbeugeuntersuchungen mit rezessiven PSI-Talenten auffielen, hatte Corboran natürlich nicht alle dem Partner zur Verfügung gestellt.

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