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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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dachte Corboran. Das ist es!
    Er beugte sich vor. »Boicen, hören Sie jetzt gut zu. Holen Sie die Waffe aus dem Schiff, mit allem, was dazugehört. Montieren Sie sie auf eine MHD-Plattform. Ich gebe Ihnen eine Woche Zeit, um sie einsatzfertig zu machen. Nein, warten Sie: fünf Tage. Mehr nicht. Das muß genügen.«
    Der Inspektionsleiter starrte verständnislos vom Schirm. »Die Waffe?«
    »Natürlich, Boicen. Ihr RRZD ist eine Waffe, nichts anderes. Haben Sie mich verstanden? Fünf Tage!«
    Bald, dachte er und betrachtete vor seinem inneren Auge ein Abbild Alessas, werde ich dir deinen kaltschnäuzigen Hochmut austreiben. Dir und den anderen Gehirnamputierten.
    »Da wäre noch etwas«, sagte der junge Wissenschaftler nervös.
    »Ja?«
    »Die Fachleute, die uns der Partner schickte …«
    Corboran fühlte, wie Frost in ihm entstand. »Was ist damit?«
    »Ich habe mich an Ihre Anweisungen gehalten, Regent«, erklärte Boicen und winkte mit beiden Armen. »Meine Mitarbeiter gaben sich große Mühe, die fremden Experten von den Gewölben und den Teilen des Schiffes abzulenken, die wir für besonders wichtig halten. Aber das war gar nicht nötig. Sie interessieren sich überhaupt nicht dafür, Regent.«
    »Für was dann?«
    »Den Energiekokon mit dem Mann darin.«
    Corboran ließ den angehaltenen Atem entweichen. Er hatte befürchtet, daß es Alessa irgendwie gelungen war herauszufinden, was er beabsichtigte, aber das schien ganz und gar nicht der Fall zu sein. Der Kokon – und der Schläfer darin. Eine humanoide Gestalt, die sich seit einem Jahr nicht gerührt hatte. Und außerdem ließ sich der energetische Stasisbehälter mit keinen bekannten Mitteln öffnen.
    »Sollen sie ihre Analysen fortsetzen«, sagte er gelassen. »In diesem Zusammenhang brauchen wir uns sicher keine Sorgen zu machen. Fünf Tage, Boicen.«
    Corboran schaltete ab und lehnte sich zufrieden zurück. Die Dinge entwickelten sich prächtig, genau so, wie er es sich gewünscht und erhofft hatte. Er war nun der Regent von ganz Omikron, und in fünf Tagen stellten auch Alessa und ihre Streitmacht keine Gefahr mehr dar.
    Wie würde es dir gefallen, Alessa, wenn ich dich innerhalb einiger weniger Minuten um Jahrzehnte altern lasse, hm? Er stellte es sich vor und lachte leise. Und deine Kampfschiffe – der Fokus des Deformators wird sie in Staub verwandeln, wenn du dich zu einem Angriff entschließt.
    Die Queen wußte es noch nicht – aber ihr Schicksal war bereits besiegelt. Daran zweifelte Corboran nun nicht mehr.
    Draußen ertönte ein seltsames Rumoren, dann das dumpfe Krachen einer Explosion.
    Corboran runzelte die Stirn, stand auf und trat ans Fenster. Die schwarzen Wolken des Sturms waren inzwischen herangezogen, und die ersten Böen heulten an den Windschilden entlang. Das Tageslicht hatte sich verdunkelt – und in der schwefligen Graue konnte der Regent deutlich die Flammen erkennen, die dort am Rande des Camps in die Höhe leckten, wo die Vigilanten Geschützstellungen eingerichtet hatten.
    Ein Überraschungsangriff der versprengten Streitkräfte Eschnas?
    Corboran hob den Kopf. Vor dem Hintergrund des finsteren Himmels zeichneten sich ovale Flecke ab – klobige Truppentransporter, kleine und wendige Kampfshuttles, größere Ringo-Raumschiffe.
    Und aus den Wolken schob sich die stählerne Masse eines gewaltigen Trichterschiffes. Energieblitze zuckten nach unten und verbrannten die Lafetten der im Ausgrabungslager stationierten Miliz. Graugardisten in Kampfanzügen landeten und gingen sofort gegen die Vigilanten vor.
    Corboran hatte das Gefühl, als setze sein Herzschlag für einige Sekunden aus, und er drehte sich ruckartig um, als er Stimmen vom Gang her vernahm. Er eilte an den Schreibtisch zurück, holte aus einer der Schubladen ein flaches Gerät hervor und schob es sich so in die Jacke, daß ein leichter Druck auf die Tasche genügte, um es zu aktivieren. Dann trat er an die Tür heran und öffnete sie.
    Vor ihm stand Alessa, und hinter ihr hielten Graugardisten die Waffen im Anschlag.
    »Was … was hat das zu bedeuten?« brachte Corboran krächzend hervor.
    Ein älterer Mann trat neben die Queen, drahtig und düster.
    »Es bedeutet, es ist aus mit Ihnen, Corboran«, sagte Mikkail Kremgar. »Cosmoral Alessa hat mich gerade zum neuen Regenten ganz Omikrons ernannt.«
    Etwas weiter entfernt standen zwei Gestalten, von denen Corboran eine wiedererkannte: Narda del Drago, die Terranautin, mit der er in der Sporthalle gesprochen hatte. Sie

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