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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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und ihr Begleiter waren mit leuchtenden Ergbändern gefesselt.
    »Ich verstehe nicht …«
    »Das war schon immer Ihr großer Fehler, Corboran«, sagte Alessa kühl. »Sie glaubten nur, zu verstehen, aber Sie begriffen nicht annähernd genug. Meinen Sie etwa, ich hätte nicht gewußt, was Sie planen?«
    »Ich … ich …«
    Die dunklen Augen Kremgars blitzten, und Alessa fuhr fort: »Seit mehr als einem Jahr untersuchen Ihre Wissenschaftler das alte Raumschiff und die Gewölbe darunter. Und noch immer wissen Sie nicht, um was es sich dabei eigentlich handelt. Ihre Leute haben versucht, den Kokon zu öffnen, doch als ihnen das nicht gelang, beschränkten sie sich auf den Abbau der Misteln. Meine Spezialisten brauchten nur wenige Tage, um in Erfahrung zu bringen, wie wichtig das ist, was Ihre Archäologen im Januar des vergangenen Jahres entdeckten. Die humanoide Gestalt in der Stasis – es handelt sich um einen Menschen, um jemanden, dessen Name auch Ihnen bekannt sein dürfte: David terGorden.«
    Corboran sah, wie die gefesselte Narda ruckartig den Kopf drehte und ihren Begleiter ansah.
    »David t-terGorden?«
    Alessa nickte. »Als damals einer Ihrer Techniker ein Schaltelement des Raumschiffes berührte, wurde terGorden gefangen. Er befindet sich nicht etwa in einem Stasisbehälter, sondern einer Dimensionsfalle. Er ist der Erbe der Macht, der Terranaut, der das IAES kontrollieren kann, die Waffe jener uralten Pflanzenzivilisation, von der es Komponenten überall im Kosmos gibt. Und wer terGorden kontrolliert, beherrscht diese Waffe. Für die Garde ist damit die Zeit des Exils zu Ende. Wir brauchen nun nicht mehr die Kosmischen Sporen der Grünen Welten zu fürchten. Wir können endlich zurückkehren zur Erde und sie zu einem Planeten machen, der das Zentrum eines neuen Sternenreiches wird, des Imperiums der Garde.«
    »Aber der Kokon … er ist verschlossen … Er … er läßt sich nicht öffnen!«
    »Sie sind ein Narr, Corboran«, erwiderte Alessa scharf und abfällig. »Die Dimensionsfalle ist natürlich psionischer Natur, denn sonst könnte sie den Terranauten nicht festhalten. Wir haben versucht, von Grauen Treibern eine Strukturlücke darin schaffen zu lassen, aber das funktionierte nicht. Das Bewußtsein terGordens ruht zwar, vermag sich aber trotzdem zur Wehr zu setzen. Wir brauchen den Geist eines anderen Terranauten, um das zu öffnen, was Sie als Kokon bezeichneten.« Sie deutete auf Narda. »Sie ist der Schlüssel. Und nun, Corboran …« Alessa winkte. »Hauptmann!«
    Einer der Graugardisten trat vor und hob die Waffe. Edmond Hannibal Corboran drückte die rechte Hand auf eine bestimmte Tasche der Jacke. Das darin enthaltende Instrument hüllte ihn innerhalb eines Sekundenbruchteils in einen Individualschild, und der Strahlblitz zerstob an der unsichtbaren Barriere. Der ehemalige Regent wirbelte um die eigene Achse, schlug die Tür hinter sich zu und verriegelte sie.
    Er verlor keine Zeit, riß eine zweite Tür auf und lief durch einen schmalen Flur.
    Draußen heulte der Sturm und wehte Sandwolken dahin.
    In den Schlieren sah Corboran undeutlich die Konturen seines Gleiters vor sich, mit dem er vor einer knappen Stunde im Camp eingetroffen war. Er hielt darauf zu, stemmte sich den fauchenden Böen entgegen, verfluchte den Sand, verdammte Kremgar und Alessa – vor allen Dingen Alessa! Sie hatte ihn hereingelegt, ihn verraten, ihn auf schändlichste Weise hintergangen, wie er meinte. Und er begriff gleichzeitig, daß er die größte Chance seines Lebens verspielt hatte.
    David terGorden! Nicht nur Piter Dyke-Clonner war ein Idiot gewesen, sondern auch der angeblich so fähige Boicen. Die Kontrolle über das Interkosmische Anti-Entropiesystem … Im Vergleich dazu war der Deformator nichts weiter als ein Kinderspielzeug.
    Die Luke des Gleiters klappte vor ihm auf, und Corboran stieg ein, schloß das Schott und nahm hinter der Konsole Platz.
    Er wußte, daß es jetzt auf jede Sekunde ankam. Wenn Alessa ihn erwischte, würde sie ihn auf der Stelle hinrichten lassen, sehr zur Freude Kremgars.
    Das Triebwerk dröhnte, und Corboran gab Vollschub.
    Der Gleiter raste einer Rakete gleich davon, hinein in den Sturm, dessen Böen den Stabilisatoren arg zusetzten, fort von den Gebäuden der Camps und den gelandeten Fähren und Shuttles der Garde. Irgendwo weiter oben schwebte noch immer die gewaltige Masse eines Trichterschiffes, und Corboran setzte seine ganze Hoffnung darauf, daß die Instrumente an Bord des

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