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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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riesigen Kampfkreuzers seinen Gleiter angesichts der Blitze des Unwetters nicht zu lokalisieren vermochten.
    Eine halbe Stunde verstrich, ohne daß die Heckscanner einen Ortungsreflex erfaßten, dann noch einmal dreißig Minuten.
    Nach einer Stunde bemerkte Corboran, daß er überhaupt nicht auf die Richtung geachtet hatte, in der er flog, und er mußte sich eingestehen, in dem Wüten des Sandsturms völlig die Orientierung verloren zu haben. Kurz darauf fiel einer der überlasteten Stabilisatoren aus, und die Triebwerkskontrollen meldeten eine Funktionsstörung: die Filter voller Sand, die Ansaugstutzen verstopft.
    Es blieb Corboran nichts anderes übrig, als zu landen. Er hielt es für gefährlich, in dem nun nicht mehr flugtüchtigen Gleiter zu verweilen, und aus diesem Grund zog er sich eine Schutzkombination über, stülpte sich die Kapuze über den Kopf und kletterte durch die Luke. Er stapfte an den Dünen entlang, und irgendwann – von dem Schweber hinter ihm war in dem dahinwirbelnden Sand längst nichts mehr zu sehen – duckte er sich hinter einen Felsen.
    Der Sturm dauerte noch vier Stunden, und als sich endlich wieder der Himmel erhellte, setzte Corboran seinen Weg fort. Erst als sein Gaumen trocken wurde und in der Magengrube ein flaues Gefühl entstand, fiel ihm ein, daß er sowohl den Wasser-Synthetisierer als auch die Nahrungskonzentrate an Bord des Gleiters zurückgelassen hatte.

8
Martyn
    4. Mai 2517
     
    Vor ihnen in der Kammer schwebte ein Kokon aus glühender Energie, und darin zeichnete sich undeutlich ein humanoider Körper ab. Narda erinnerte sich an die Worte Queen Alessas, und sie dachte: David terGorden … Ich habe es die ganze Zeit über gewußt, tief in meinem Innern.
    Sie drehte kurz den Kopf und sah Martyn an. Sein Blick war starr auf den Mann im Kokon gerichtet; nicht einmal seine Lider zuckten. Hinter ihnen standen einige Wissenschaftler des geflohenen Regenten, verängstigte Männer und Frauen, die den Kokon vergessen zu haben schienen, deren nervöse Aufmerksamkeit vielmehr allein Graugardisten galt, die in der Kammer und auch in den angrenzenden Tunneln und Korridoren Aufstellung bezogen hatten.
    Alessa sprach, leise mit einem Hauptmann, und Narda hörte einzelne Wortfolgen. »… mit seinem Gleiter entkommen …«
    »… können die Triebwerksemissionen angesichts der von den Blitzen ausgehenden Störstrahlung nicht anmessen …«
    »… spielt keine Rolle …«
    »… wird nicht weit kommen … Wir finden ihn irgendwann, ganz bestimmt …«
    Narda konzentrierte sich auf die Projektion eines Gedankens. Martyn? Und dann: David?
    Ich bin hier. Hab keine Furcht, Narda. Wir sind am Ziel. Bald ist es geschafft. Alessa glaubt, alles zu wissen, aber sie irrt sich.
    Die Queen trat vor und sah Narda an. »Sie werden jetzt den PSI-Kokon für mich öffnen«, sagte sie kalt. »Ich zweifle nicht daran, daß Sie dazu in der Lage sind, Narda del Drago.« Ein diabolisches Lächeln umspielte für einen Sekundenbruchteil ihre Lippen. »Wenn Sie versagen, hat das üble Folgen. Nicht nur für Sie, sondern auch ihre beiden verletzten Gefährten. Und noch etwas: Die hier anwesenden Grauen Treiber überwachen Sie. Wenn Sie irgendeinen Trick versuchen sollten, so erfahre ich sofort davon.«
    Sie winkte, und einer der Gardisten trat vor und schaltete die energetischen Fesseln Nardas und Martyns ab. Der Druck der Ergbänder ließ nach. Die Terranautin holte tief Luft, streckte sich und sah sich um. Alessa war zurückgetreten und stand nun neben einigen Männern und Frauen, die wie gewöhnliche Gardisten in graue Uniformen gekleidet waren: Treiber in den Diensten der Queens; sie hatten einst auf Omikron gelebt, und irgendwann waren sie von den Vigilanten in den Diensten Corborans verschleppt worden.
    »Also los!« befahl Alessa.
    Martyn bewegte sich. Er trat ganz dicht an Narda heran, so daß die Queen und die anderen Gardisten nicht mehr seine linke Hand sehen konnten, die in eine Tasche der Jacke gegriffen und zwei Flash-Blätter hervorgeholt hatte.
    Nimm eins davon.
    Narda starrte ihn ungläubig an.
    Zögere nicht länger, Narda. Vertrau mir. Nimm eins der Blätter und kau es. Die Terranautin griff danach, und während sie sich das eine Blatt in den Mund schob, ließ Martyn das andere zwischen seinen Lippen verschwinden.
    Sie kaute – und schlagartig erweiterte sich ihr Bewußtsein.
    Nicht die befürchtete Betäubung der Sinne setzte ein, sondern das genaue Gegenteil. Sie fühlte die Erwartung Queen

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