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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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und Fensterläden zugeschlagen. »Was
treibt
Schwyz denn da unten?«
    »Er postiert zur Verteidigung Bogenschützen an jedes Fenster. Er fürchtet, der König könnte herkommen.«
    Die Königin schüttelte nachsichtig den Kopf, als hätte sie es mit übereifrigen Kindern zu tun. »Selbst Henry kommt bei diesem Wetter nicht schnell voran. Gott hat dem Schnee für mich Einhalt geboten, und nun schickt er ihn, um den König aufzuhalten. Wohlan, ich werde hier in diesem Zimmer bleiben, bis mein Sohn kommt.« Sie schaute Adelia an. »Und du auch, ja?«
    »Madam, mit Eurer Erlaubnis werde ich zu den anderen …«
    »Nein, nein. Gott hat dich mir als Glücksbotin geschickt.« Eleanor lächelte sehr schön. »Du wirst hier bei mir bleiben und …« Sie trat zu der Leiche und riss ihr den schützenden Umhang vom Kopf. »… gemeinsam werden wir zusehen, wie die Schöne Rosamund verfault.«
    Und das taten sie dann auch.
     
    Was Adelia später von dieser Nacht in Erinnerung bleiben sollte, waren die endlosen Stunden tiefen Schweigens, als sie und die Königin – bis auf den schlafenden Montignard – allein waren und Eleanor von Aquitanien scheinbar unermüdlich und kerzengerade dasaß, die Augen auf die Leiche der Frau gerichtet, die ihr Mann geliebt hatte.
    Sie erinnerte sich zudem, wenn auch ungläubig, dass irgendwann ein junger Höfling mit einer Laute hereinkam, durch den Raum schlenderte und entzückend auf Okzitanisch sang, dann jedoch, als er kein Lob von der Königin bekam und erst recht nicht von der Leiche, wieder verschwand.
    Und die Hitze. Adelia erinnerte sich an die Hitze von Kohlenbecken und einhundert Kerzenflammen. Irgendwann bettelte sie förmlich um Linderung. »Könnten wir nicht einen Moment lang die Fenster öffnen, Madam?« Sie fühlte sich wie in einem Brennofen.
    »Nein.«
    Und so blieb Adelia, die Glücksbringerin, die durch ihren Status als gottgesandte Retterin das Recht erworben hatte, in der Nähe der Königin zu sein, auf dem Boden hocken, ihren Umhang unter sich, während die Königin, noch immer in Pelze gehüllt, auf einem Stuhl saß und den Leichnam betrachtete.
    Eleanor ließ ihn nur einmal aus den Augen, als der Weinbrand gebracht wurde und Adelia ihn nicht trank, sondern ihn über den Schnitt in ihrer Hand goss und dann aus dem Reisetäschchen mit ihren Instrumenten, das sie in ihrem Beutel trug, Nadel und Seidenfaden nahm.
    »Wer hat dich gelehrt, Wunden mit Weinbrand zu reinigen«, wollte Eleanor wissen. »Ich selbst nehme dafür doppelt gebrannten Bordeaux … Ach, warte, lass mich das machen.«
    Mit einem missbilligenden Zungenschnalzen, als Adelia versuchte, die Wunde mit der linken Hand zu nähen, nahm sie ihr Nadel und Faden aus der Hand und machte sieben Stiche, wo Adelia sich mit fünf begnügt hätte, wodurch die Naht zwar ordentlicher, die ganze Prozedur aber auch schmerzhafter wurde. »Wir, die wir auf dem Kreuzzug waren, mussten lernen, Verwundete zu behandeln. Es waren so viele«, sagte sie resolut.
    Und für die meisten war die Unfähigkeit ihres Heerführers, des Königs von Frankreich, verantwortlich, wie Rowley nach seiner eigenen, sehr viel späteren Kreuzfahrt ins Heilige Land gesagt hatte.
    Die Kirche hatte Ludwig deswegen keine Vorhaltungen gemacht, sondern sich lieber auf den Skandal konzentriert, den Eleanor als seine damalige Gattin ausgelöst hatte, indem sie darauf bestand, ihren Gemahl zu begleiten und ein ganzes Gefolge ähnlich abenteuerlustiger Frauen mitzunehmen.
    »Die Lady lässt sich ebenso wenig zähmen wie Funken, die zum Himmel stieben«, hatte Rowley nicht ohne Bewunderung über sie gesagt. »Sie und ihre Amazonen. Und als sie in Antiochia ankamen, hatte sie eine Affäre mit ihrem Onkel Raymond von Poitiers. Was für eine Frau.«
    Ein Rest dieser Verwegenheit war geblieben, das zeigte schon allein ihre Anwesenheit hier, doch die Zeit, so dachte Adelia, hatte diesen Rest in Verzweiflung verwandelt.
    »Ist das …
aah.
« Adelia wollte tapfer bleiben, doch die Königin setzte die Nadel eher geschickt als behutsam ein. »Habt Ihr dort gelernt … wie man durch einen Irrgarten kommt? Im …
uuuff
 … Osten?« Es gab nämlich keine Anzeichen dafür, dass Eleanor ebenso lange zwischen Wormholds Hecken herumgestolpert war wie sie selbst und ihre Gefährten.
    »Mylady«, mahnte die Königin.
    »Mylady.«
    »Ja, in der Tat. Die Sarazenen verstehen sich auf dergleichen, wie auch auf so vieles andere. Ich bin überzeugt, dein Bischof hat das

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