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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gründlich geprüft wird, zuerst von den Polizisten an der Tür und dann von Beamten drinnen. Man könnte sich aber zunutze machen, daß alle Empfänge und offiziellen Essen von privaten Unternehmen organisiert wer den.«
      »Ach?«
      »Morgen abend um halb sieben gibt die Premierministerin eine Weihnachtsfeier für wenigstens hundert Leute, ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiter. Büroangestellte, Schreibkräfte, die Putzfrauen – alle werden da sein. Das Fest findet im soge nannten Säulenzimmer statt. Ich habe bereits dafür gesorgt, daß Sie als Extrakellner bei einer Firma arbeiten werden.«
      Brosnan war verblüfft über die Ungeheuerlichkeit des Gan
    zen. »Aber wie komme ich wieder raus? Ich meine, ich kenne das Haus überhaupt nicht.«
      Sie öffnete eine Schublade und nahm ein zusammengefalte tes Blatt Papier heraus. »Das sind Grundrisse vom Erdgeschoß und vom ersten Stock. Es ist nicht weiter schwer.«
      Er faltete das Blatt auseinander und studierte die Pläne. »Woher haben Sie das?«
      »Allgemein zugängliche Informationen, die im Lauf der Jahre von Zeitungen und Illustrierten veröffentlicht wurden«, sagte sie. »Sie brauchen natürlich einen offiziellen Ausweis mit Bild, aber so etwas ist für meinen Vertrauensmann ein Kinder spiel. Wichtig ist allerdings, wie Sie aussehen. Sie werden Ihr Äußeres erheblich verändern müssen, ehe das Foto gemacht wird.«
      »Und wie soll ich das machen?«
      »Ich habe einen alten Freund, der sich darauf spezialisiert hat. Ich schlage vor, Sie kommen später wieder. Sagen wir, um zehn. Ziehen Sie aus dem Hotel aus. Es ist besser, wenn Sie von nun an hier wohnen.«
      »Gut.«
      Er stand auf und ging zur Tür. Sie sagte: »Übrigens, beinahe hätte ich's vergessen. Ich habe mich in Dublin erkundigt. Devlin liegt in der Privatklinik Mountjoy. Offenbar macht er gute Fortschritte.«
      »War eine junge Frau bei ihm?«
      »Ja, aber sie ist gestern zu seinem Haus in Mayo gefahren. Anscheinend für länger.«
      Brosnan nickte. »Sehr gut. Bis nachher.«
      Er ging die Treppe hinunter, und der Dobermann lief bis zum Geländer mit und sah ihm nach. Er kehrte erst zu seiner Herrin zurück, als die Eingangstür ins Schloß fiel.

    Im Arbeitszimmer der Premierministerin war es fast dunkel, die einzige Lichtquelle war eine Leselampe auf dem Schreib tisch. Sie schrieb eifrig, als Ferguson hereingeführt wurde.
      »Brigadier Ferguson«, sagte der Sekretär und ging wieder.
      Sie machte sich nicht einmal die Mühe aufzusehen, schrieb einfach weiter, und da das Protokoll dem Besucher verbot, sich unaufgefordert zu setzen, mußte Ferguson wie ein Schuljunge vor dem Schreibtisch stehenbleiben. Endlich hörte sie auf, lehnte sich zurück und sah zu ihm hoch. Das Gesicht war gelassen, aber die Augen blickten kalt.
      »Ich habe Ihren Bericht über die Sache Brosnan gelesen, Brigadier. Darf ich annehmen, daß Sie nichts ausgelassen haben?«
      »Nichts, von dem ich Kenntnis hätte, Ma'am. Ich gebe Ihnen mein Wort«, versicherte Ferguson ihr.
      »Gut. Dann gleich zum wichtigsten Punkt. Sie sagen in dem Bericht, Sie wollten nach den Anhaltspunkten, die dieser Brosnan Ihnen gegeben hat, den Gefechtskopf suchen. Haben Sie schon Erfolg gehabt?«
      »Ich freue mich, Ihnen sagen zu können, daß wir das Objekt heute nachmittag gefunden haben, Prime Minister. Ich war selbst dabei.« Eine Tatsache, an die er sich noch lange erinnern würde, und er schauderte, als er an die Leichen dachte, die von den Tauchern geborgen worden waren.
      »Dann können wir zumindest hoffen, die Vertrauensbasis zwischen uns und Bonn wiederherzustellen.« Sie öffnete eine Akte und tippte mit dem Zeigefinger auf den Inhalt. »In Ihrem ersten Bericht über die Angelegenheit, von dem diese Baxter eine Kopie hatte, stand nichts von Norah Cassidy. Jene unan genehme Affäre wird erst in dem Report erläutert, den Sie mir jetzt vorgelegt haben. Darf man den Grund wissen, Brigadier? Ist es vielleicht, weil Sie sich geschämt haben?«
      Ferguson fiel keine Antwort ein.
      Sie bohrte weiter: »Sie haben Professor Devlin also bewußt die Unwahrheit über Norah Cassidy gesagt, und er hat es Brosnan weitererzählt.«
      »Ich sah mich dazu gezwungen, Ma'am. Ich mußte Brosnan wütend machen, damit er sich auf das Unternehmen einließ, und dann war die Sache plötzlich nicht mehr zu steuern, wie so
    oft bei solchen Dingen!«
      »Ich finde nicht, daß der Zweck

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