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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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der Grund, aus dem mein - das heißt, Mara Kents – Sexualverhalten sich so einschneidend änderte. Aber irgend etwas mißlang. Menschlicher Same vermag Frauen unserer Rasse zu befruchten, aber in meinem Fall geschah dies nicht.«
    »Vasektomie«, konstatierte ich. »Sie haben sich den falschen Mann ausgesucht.«
    »Schließlich begann ich mich um einen anderen zu bemühen.«
    »Claude. Ihre Blicke sind keineswegs unbemerkt geblieben.« Ich hielt es für überflüssig, meine Informationsquelle zu nennen, die gute Mrs. O’Bannion. Sollte das Geschöpf sich ruhig weiter über meine Kenntnisse wundern.
    »Claude«, wiederholte sie. »Aber das ist jetzt nicht mehr möglich. Ich mache mir gerade Gedanken über Sie, Mr. Urban. Haben Sie sich ebenfalls einer solchen Operation unterzogen wie Armstead? Ich erkenne an Ihrem Gesicht, daß das nicht zutrifft. Sehr gut. Ich habe noch viele Jahre der Fruchtbarkeit vor mir, und Sie werden Vater meiner künftigen Kinder sein.« Ihre Lippen lächelten breit. »Kaum zu glauben, daß ich vor kurzer Zeit noch fest entschlossen war, Sie zu töten, als wir uns im Haus begegneten.«
    Vielleicht, dachte ich, vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätte es getan. »Und wovon soll ich der Erzeuger sein? Wer oder was sind Sie?«
    Sie machte eine ausholende Handbewegung. »Als ich diese Welt erreichte, stellte man zahlreiche Spekulationen an, ob die Detonation wohl durch den Sturz eines Körpers aus dem Bereich, den die Menschen Weltraum nennen, oder durch irgend etwas unterhalb der Erdkruste ausgelöst worden sei. Die Antwort ist, daß beide Erwägungen weder falsch noch richtig sind. In früheren Zeiten, Mr. Urban, gab es Menschen, die von uns wußten und die uns – auf unsere geistige Einflüsterung und mit unserer Unterstützung – in diese Welt Einlaß zu verschaffen suchten. Sehen Sie. Kennen Sie das?«
    Sie entfaltete ein Stück Pergament. Ich hatte keine Ahnung, was die Linien und Symbole darauf bedeuten mochten, aber ich hatte schon ähnliche Zeichnungen gesehen. In mittelalterlichen Büchern über Schwarze Magie; Connie studierte solche Dinge aus psychologischem Interesse.
    »Ich sehe, daß Sie nicht völlig unvertraut damit sind, Mr. Urban. Den Menschen jener Zeit war kein Erfolg beschieden, jedenfalls kein voller Erfolg. Ihnen gelang nicht, was wir anstrebten – nämlich uns nicht nur spirituell, sondern auch körperlich in diese Welt zu bringen. So begannen wir in unserer Dimension an dem Problem zu arbeiten. Ich habe es zuerst bewältigt. Ich hatte das Glück, daß sich während eines Versuchs ein menschliches Wesen am korrekten Bezugspunkt meines Diagramms befand. Natürlich starb der Mensch.«
    Ja. Das mußte der vermißte Mexikaner gewesen sein, überlegte ich.
    Sie lachte. »Deshalb besitze ich bei unserer Rasse einen hohen Status, Mr. Urban. Weil ich den Durchbruch geschafft habe, weil ich in dieser Welt diejenige bin, die mit Leichtigkeit anderen den Zutritt ermöglichen kann.«
    Sie blickte zum Haus. »Ich bin zu der Auffassung gelangt, daß diese Nacht für eine zweite Transmission günstig ist. Ursprünglich wollte ich eine Zeitlang warten, bis die Umstände meiner Ankunft in Vergessenheit geraten sind, doch aufgrund der neuen Situation sehe ich mich ein wenig zur Eile veranlaßt. Sobald sich genug von uns hier versammelt haben, ist unsere Macht so groß, daß niemand uns aufzuhalten vermag. Ich bin sicher, daß Ihnen das bereits völlig klar ist, Mr. Urban.«
    »Sie meinen vermutlich Ihre Waffen.«
    Ihr Lachen klang verächtlich. »Sie denken in den Begriffen konventioneller Kampfwerkzeuge, Mr. Urban? Das sollten Sie nicht. Schauen Sie in mein Gesicht.«
    Ich sah hin. Und – guter Gott!
    Der plötzliche Schwefelgeruch war ekelerregend, aber es war der Anblick der Veränderung, die mit ihrem Gesicht vorging, der mich packte – mich packte wie ein Anfall, wie eine Herzattacke und ein Gehirnschlag zusammen. Durch meinen Schädel schien ein Wasserfall zu dröhnen, während ich den Blick nicht von dem Gesicht zu wenden vermochte – von der schmelzenden gelben Masse, aus der in höllischer Fremdartigkeit die Augen starrten! Und dann war es vorüber, und das Brausen in meinem Kopf wich, so daß ich schließlich meine eigenen Schreie vernahm. »Das ist es, was Sie unsere Waffe nennen«, sagte sie - sie, die wieder das Gesicht von Mara Kent trug.
    »Es genügt, wenn wir unsere tatsächliche Form annehmen. Ich habe es Ihnen nicht vollständig vorgeführt. Ich brauche Sie

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