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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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müssen, bevor sie entbehrlich gewesen seien.
    »Wissen Sie es, Mr. Urban?«
    »Ja.« Ich wußte es tatsächlich. Die Zusammenhänge wurden allmählich sichtbar. Nun, da ich zu den Urhebern vorgestoßen war, ließen sich die vormals rätselhaften Einzelheiten rasch einordnen und begreifen. »Ja«, wiederholte ich. »Wie Sie schon bemerkten, ging Mara Kent gestern morgen aus dem Haus, ehe Sie sie in Ihre Obhut zu nehmen vermochten, und so hatten Sie keine Ahnung, was sie beabsichtigte. Vermutlich gerieten Sie in Panik, als Armstead erklärte, es sei Eile geboten, um rechtzeitig zur Fernsehaufnahme zu kommen. Am Telefon sagte er mir, daß das Studio das nächste Ziel sei. Aber das Studio war ein Ort, an dem zu erscheinen Sie sich niemals leisten konnten, weil Sie nicht über Mara Kents Verbleib informiert waren und sie folglich nicht aufzuhalten vermochten. Deshalb mußte Harvey Armstead sterben. Er hätte, so wie Claude, selbstverständlich sofort begriffen, daß seine Frau unmöglich an einem und zugleich an einem anderen Ort sein konnte. Also sagten Sie ihm vermutlich, Sie fühlten sich nicht wohl genug, um an den Aufnahmen teilzunehmen, und Ihnen stünde der Sinn eher nach frischer Seeluft. Das war das Ende von Harvey Armstead.«
    Ein paar Sekunden lang schwieg sie. »Sie verfügen über einen bemerkenswerten Verstand, Mr. Urban. Vielleicht sind Sie doch nicht entbehrlich. Vielleicht kann ich Sie gebrauchen. Wissen Sie noch mehr?«
    »Nicht viel. Ausgenommen die Tatsache. ..«, und hier schluckte ich erst einmal, weil ich nicht die leiseste Vorstellung besaß, welche Folgen meine nächsten Worte haben mochten – »die Tatsache, daß Sie nicht menschlicher Art sind! «
    Sie sagte nichts; offenbar erwartete sie, daß ich weitersprach.
    Das tat ich, nachdem der kritische Moment ausgestanden war. »Die Änderungen in Mara Kents Leben begannen vor ungefähr einem Monat, kurz nach der unerklärlichen Explosion, die sich in der Nähe ereignete. Ich glaube wohl zu Recht, das war Ihre Ankunft.«
    »Sie versetzen mich in Erstaunen, Mr. Urban. Ihre Intelligenz stellt mich zufrieden. Sie übertrifft die anderer Angehöriger Ihrer Rasse weit.«
    »Aber ich bin nicht zufrieden«, meinte ich. »Es gibt noch ein paar Fragen, auf die ich keine Antworten weiß.«
    Sie lächelte. »Zum Beispiel die Frage nach unserer Herkunft?«
    »Zum Beispiel«, sagte ich .«warum Sie so viele teure Perlen gekauft haben, nur um sie zu Pulver zu zermahlen.«
    Ihre Augen spiegelten ihre Überraschung darüber, daß ich vom Schicksal der Perlen wußte, und ihre Neugier, zu erfahren, wie ich es herausgefunden hatte. Auf ihre Frage hätte ich geantwortet, daß es sich nur um eine Vermutung handelte, die auf einem Hinweis von Cullen beruhte – daß nämlich an den Leichen von Claude und Armstead Perlenreste und Schwefelspuren entdeckt worden waren.
    Aber sie fragte nicht. Sie gab eine nüchterne Antwort. »Meine Kinder und ich ... wir benötigen das Mineral zum Leben.«
    »Ihre Kinder? «
    »Diese beiden«, sagte sie und wies auf die zwei nahezu gesichtslosen Gestalten zu meinen Seiten. »Meine Kinder. Als ich eintraf, stand ihre Geburt kurz bevor. Ich zog sie in diesem Schuppen auf und machte mich daran, ihnen eine Form zu verleihen – auf mentalem Wege -, in der sie mich würden begleiten können. Als mein Ehemann und mein Diener. Aber wie Sie sehen, war die Transformation noch nicht beendet, als ich mich gezwungen sah ...«
    »Als Sie sich gezwungen sahen, die menschlichen Vorbilder zu töten.«
    »Meine Kinder vermögen sich nicht an Geist und an der Substanz von Toten fortzuentwickeln. Deshalb müssen sie, so lange sie leben, in ihrem gegenwärtigen Zustand verbleiben. Ich kann den begonnenen Prozeß nicht rückgängig machen. Sie werden für Augen wie die Ihren, Mr. Urban, immer ein Schrecknis sein. Doch sie werden nicht vielen Menschen unter die Augen treten.«
    »Nur jenen, die Sie zu ermorden beschließen«, bemerkte ich.
    »Ja.«
    »Und was ist mit der Gesundheitsnahrung?«
    »Zufällig erfuhr ich durch Mara Kent von ihrer Existenz. Vorher nahm ich an, alle menschliche Nahrung sei mit chemischen Zusätzen angereichert, die schädliche Wirkungen bei mir und meinen Kindern verursacht hätten.«
    »Und so verfielen Sie auf den Verzehr von Perlen – und von Salat.«
    Wiederum lächelte sie. Dann wurde ihre Miene hart. »Nun sind meine Kinder so, wie Sie sie sehen, Mr. Urban, und nicht anders. Ich hatte gehofft, mehr gebären zu können. Das ist

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