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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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einem Wurmloch, wie der Delaarianer an der winzigen, bläulichen Darstellung eines Strudels erkennen konnte.
    Bei Wurmlöchern handelte es sich um natürliche durchquerbare Verbindungen zweier Punkte im Weltall, die für die meisten Captains und Piloten eine willkommene Alternative zum Flug durch den Hyperraum darstellten. Ein Raumschiff, das auf der einen Seite in ein Wurmloch hineinflog, kam nur Sekunden später auf der anderen heraus. So konnten innerhalb weniger Augenblicke Entfernungen zurückgelegt werden, für die man selbst im Hyperraum Wochen oder gar Monate bräuchte. Für gewöhnlich fanden sich an beiden Enden dieser interstellaren Verbindungen florierende Handelsstationen, jedoch bezweifelte Fargo, das dies bei diesem Wurmloch der Fall war, schließlich lag einer der Zugänge inmitten eines Asteroidenfeldes.
    »Dieser Frachter ist der Grund, weshalb ich mit dir sprechen wollte«, sagte Kou'Ta. »Auch wenn sich delaarische Tech bedeutend von keltranischer unterscheidet, könnte deren Regulator uns zumindest vorübergehend aushelfen – sofern es mir gelingt, ihn an die Kühlaggregate der Sabra anzupassen.« Er kratzte sich am rechten Ellenbogen. »Wir sollten ihn uns holen und dann so schnell wie möglich verschwinden.«
    Fargo starrte den Hiid'raner an. » Du willst sie ausrauben?«
    Kou'Ta zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Wenn man jahrelang mit einem delaarischen Piraten wie dir herumfliegt, färbt das mit der Zeit ab.«
    Delaarischer Pirat? Diese Bezeichnung kränkte Fargo ein wenig. Bisher hatte er noch nie ein hilfloses, havariertes Schiff überfallen, und er hielt so etwas auch nicht für reputierlich. Wenn er doch einmal eines überfiel, traf es für gewöhnlich nur Frachter und Kurierschiffe konkurrierender Tiibalt-Clans und Syndikate und geschah im Auftrag Rurpeg'Tzons, der einiges dafür springen ließ, dass deren wertvolle Fracht geplündert wurde. Derartiges gehörte zum üblichen Kräftemessen der verschiedenen Organisationen in den Grenzlanden und zählte zum Berufsrisiko eines jeden Frachterpiloten. Dank seiner jahrzehntelanger Erfahrung als Special Operative konnte Fargo sich seinerseits stets gut gegen die Enterversuche übermütiger Söldner verschiedenster Syndikate erwehren, die ihn in verlässlicher Regelmäßigkeit erwarteten, wenn er wieder einmal etwas Wertvolles für Rurpeg transportierte. Das und seine Erfolgsquote bei anderen Aufträgen hatten Fargo in den vergangenen vier Jahren zum Lieblingssöldner des Tiibalts gemacht und ihm recht hohes Ansehen innerhalb des Tzon-Clans verschafft.
    »Wir könnten die Keltraner auch höflich fragen, ob sie uns ihren Regulator überlassen würden«, riss ihn Kou'Tas quäkende Stimme aus den Gedanken. »Allerdings bezweifle ich, dass sie darauf eingehen werden, wenn sie nur den einen in den Triebwerkskern eingebauten Regulator besitzen und keinen Ersatz mit sich führen. Wir sollten das Überraschungsmoment nutzen und ihn uns holen, bevor noch irgendein RAID-Kreuzer auftaucht, um denen zu helfen.« Der Hiid'raner tippte auf dem Eingabefeld vor sich herum und projizierte eine dreidimensionale Darstellung des keltranischen Raumschiffs in die Luft über der astrometrischen Konsole. »Davon abgesehen ist es nur ein verhältnismäßig kleiner Frachter. Allzu groß kann die Besatzung nicht sein.«
    »Die Standardbesatzung dieses Schiffstyps beträgt drei Keltraner«, merkte TORR an.
    »Meinst du, du bekommst das hin?« Kou'Ta musterte Fargo mit skeptischem Gesicht. Offensichtlich entging ihm die leicht schwankende Haltung des Delaarianers nicht.
    »Drei gegen einen?«, überlegte Fargo.
    »Bist du ein Special Operative oder nicht?«
    »Das war ich … früher.« Fargos Blick wanderte über das Hologramm. Die Quelle des Notsignals sandte in zyklischen Abständen weitreichende Ringe aus. Höchstwahrscheinlich befand sich ein hilfsbereiter RAID-Kreuzer bereits auf dem Weg dorthin. Womöglich sogar jener, dem sie über Trellaan nur knapp entkommen waren.
    »Deiner Erfolgsquote bei unseren früheren Aufträgen nach zu urteilen, hast du das, was ein Operative eben so tut, noch nicht gänzlich verlernt.« Kou'Ta sah über die Schulter zu Ibana. »Aber du kannst ja den da mitnehmen, wenn du die Chancen etwas ausgleichen willst.«
    Der Arzt schaute verdutzt von seinem Holo-Interface auf.
    »Der würde mir vermutlich nur im Weg rumstehen«, murmelte Fargo und fragte lauter: »Wie weit ist der Frachter von unserer aktuellen Position

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