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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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entfernt?«
    »Gute zwei Stunden im Normalraum. Wir sollten die Triebwerke schonen, falls wir unerwartete Schwierigkeiten bekommen und schnell verschwinden müssen«, erklärte Kou'Ta und setzte seufzend hinzu: »Also noch reichlich Zeit für dich, um wieder vollkommen nüchtern zu werden.«
    Fargo rollte mit den Augen, dann studierte er das Hologramm des Frachters. Typisch keltranisches Design. In die Höhe gestreckt statt längs angeordnet. Die beiden Triebwerkelagen in klobigen Auslegern seitlich am Rumpf. Der Triebwerkskern befand sich genau dazwischen. Etwa vierundzwanzig Meter über dem Steuerbordausleger durchbrach eine Luftschleuse die holografische Außenhaut. Sie war gerade groß genug, dass die Sabra'sán daran andocken konnte. Das Andockmanöver des schwarzen Dreiecks würde der Crew des Frachters jedoch nicht entgehen, und vermutlich würde es anschließend auch nicht sehr lange dauern, bis die Keltraner an der Luftschleuse aufkreuzten. Damit Fargo den Regulator mit Kou'Tas Hilfe ungestört ausbauen konnte, müsste der Delaarianer die Crew erst neutralisieren, was sich in Anbetracht der Tatsache, dass Keltraner an Bord ihrer Schiffe auf künstliche Schwerkraft verzichteten, um kostbare Energie zu sparen, nicht so einfach gestalten dürfte. Die Crew war es gewohnt, sich in Schwerelosigkeit zu bewegen. Fargo nicht.
    »Wo ist eigentlich dein Schatten abgeblieben?«, fragte Kou'Ta unvermittelt. Fargo schaute verwirrt zu ihm. »Die Yûrikki, die dich ständig verfolgt, seit du wieder aufgetaucht bist«, fuhr der Hiid'raner fort.
    »Sie schläft in meinem Quartier«, sagte Fargo und wandte sich erneut dem Hologramm des Frachters zu.
    »Ah, ja. Wie schön, dass du dafür selbst dann Zeit findest, wenn uns vermutlich sämtliche RAID-Streitkräfte dieses Sektors auf den Fersen sind.« Kou'Ta strich sich über die flache Stirn und begann zu grinsen. »Das ist demnach wohl der Grund, weshalb du dich rasiert hast.«
    »Männer rasieren sich eben«, meinte Fargo.
    »Hiid'ranische Männer nicht«, erwiderte Kou'Ta.
    »Ihr habt ja auch kein einziges Haar am Körper.«
    »Oh doch! Wir haben Haare an unseren — «
    »Ich will's nicht wissen!«
    »Ich wollte Augenlidern sagen«, entgegnete Kou'Ta betont und klimperte auffällig mit den Wimpern.
    »Hmhm, sicher«, schmunzelte Fargo zweifelnd. Dann wandte er sich um und ging auf das Schott zu. Urplötzlich begann sein Herz zu rasen, und ein Gefühl der Schwere drückte auf seine Brust. Alles drehte sich mit einem Mal.Fargo musste sich am Rahmen des Schotts abfangen, um nicht umzukippen. Von einer Sekunde zur anderen rang ihm jeder Atemzug immense Anstrengungen ab, als wäre die Atmosphäre im Schiff furchtbar dünn geworden. Die Brauen perplex zusammengezogen drückte der Delaarianer die Hand gegen sein Brustbein. Das war definitiv keine der Nachwirkungen des Dusks. Er glaubte zu spüren, wie etwas über und durch sein Herz kroch. Auf eine seltsame Weise vertraut … und beunruhigend.
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Ibana aus der entlegenen Front des Cockpits.
    »Bestens«, antwortete Fargo gepresst und zwang sich, weiter zu gehen. Sich mit diesem Arzt zu unterhalten, war das Letzte, was er im Moment wollte. Und wenn er mit seiner Vermutung recht hatte, konnte Ibana ihm ohnehin nicht helfen.
    Sich an der Wand abstützend wankte der Delaarianer auf die Treppe zu, die zum Frachtraum hinunterführte, als sich plötzlich etwas Warmes auf seine Schulter legte. »Warten Sie«, sagte der Arzt.
    Fargo verzog sein Gesicht, streifte die Hand des Korymiers von sich, als wäre sie ein widerwärtig stinkender Batzen Rel-tak-Rotz und brummte: »Mir geht's gut.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Ibana. Sein Blick musterte den Delaarianer wie ein medizinischer Scanner, der plötzlich auf der langen schwarzen Narbe an seinem linken Unterarm verharrte.
    Durch die Entzugserscheinungen und den ganzen Stress, von Trellaan runter zu kommen, hatte Fargo diese Wunde vollkommen vergessen. Er erinnerte sich dunkel an die glatte, schwarze Klinge, die daraus hervorgeschossen war und den Xerrexianer aufgespießt hatte. Nein. Eigentlich wollte er sich nicht daran erinnern. Nicht an die Klinge und erst recht nicht an diesen verstörenden Traum.
    Ibana sah von der Narbe auf. »Also? Was sind Ihre Symptome? Wie fühlen Sie sich?«
    »Ich fühle mich bestens!«, erwiderte Fargo gereizt.
    »Versuchen Sie, mich oder sich selbst davon zu überzeugen?«, fragte der Arzt, ehe er den Zeigefinger

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