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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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doch zu mehr nütze als ein ASIR-System«, meinte Kou'Ta.
    »Es freut mich zu sehen, dass selbst ein unfähiger Aushilfsmechaniker Derartiges zu schätzen weiß«, meldete sich TORR über Funk zu Wort.
    Kurz darauf war auch die zweite Tür offen und der Arzt starrte Tshaska verwundert entgegen. Offensichtlich hatte auch er nicht mit ihrem Erscheinen gerechnet.
    »Sie?«, fragte er und trat aus der Zelle.
    »Hat Gann euch überhaupt nichts von seinem Plan erzählt?«, wollte Tshaska wissen.
    »Er sagte nur, dass wir uns keine Sorgen machen sollen«, antwortete Kou'Ta.
    »Ist er auch in einer der Zellen?«, erkundigte sich die Yûrikki, während ihr Blick durch den langgestreckten Raum schweifte.
    »Meinen Scans zufolge befindet sich der Captain in einem der Verhörräume am Ende des Gangs«, sagte die KI.
    Tshaska wandte sich an Kou'Ta und Ibana. »Ihr beide geht zur Sabra zurück und macht sie startklar. TORR wird euch sagen, welchen Weg ihr nehmen müsst. Ich hole Gann und komme mit ihm nach.«
    Die beiden nickten und setzten sich in Bewegung. Tshaska drehte sich um und schritt zügig auf die Türen am Ende des Gangs zu. Die rechte öffnete sich wie von Geisterhand, als sie nur noch wenige Meter entfernt war. Die Yûrikki eilte hindurch und fand sich in einem kleinen Raum wieder. In dessen Mitte stand ein unscheinbarer Tisch und dahinter saß der Delaarianer, mit den Händen an den Stuhl gefesselt.
    »Ich wusste, du schaffst das«, sagte Fargo mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
    »Ohne TORR wäre ich nie so weit gekommen«, entgegnete sie, umrundete den Tisch und beugte sich zu den Handschellen hinab. »Kou'Ta und der tal'henn sind auf dem Weg zurück zum Schiff. Nur unser allseits geliebter Captain fehlt noch.«
    »Du bist vermutlich die Einzige, die so über mich denkt, Kleine. Für Kou und diesen Arzt bin ich eher so was wie 'ne wandelnde Katastrophe.«
    Tshaska schaute zu ihm auf, sein Lächeln war verschwunden. »Ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber ich glaube nicht, dass sie so über dich denken. Denn trotz deiner … Eigenheiten bist du doch ein guter Mensch.«
    Fargo schüttelte den Kopf und wandte den Blick zur Tür.»Da irrst du dich.«
    »Ganz bestimmt nicht. Das hast du mir schon mehr als einmal bewiesen. Zuletzt vor einigen Stunden in deinem Quartier.«
    Ein fragender Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er daraufhin zu der Yûrikki zurücksah. Doch Fargo sagte nichts, sondern schaute ihr einen Augenblick lang grübelnd in die Augen, dann senkte er seinen Blick. Vermutlich waren seine Erinnerungen an jenes Gespräch in seinem Quartier verschwommen, falls er sich überhaupt daran erinnerte. Immerhin war er zu diesem Zeitpunkt high gewesen. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, dass er ihr vom Tod seiner Tochter und dem darauffolgenden Selbstmord seiner Frau erzählt hatte. Allerdings kannst du dir nicht sicher sein, ob dass, was er dir gesagt hat, die Wahrheit war , dachte Tshaska plötzlich. Was, wenn diese Geschichte nur ein Produkt des Drogenrauschs war? Dieser Gedanke bereitete ihr Unbehagen, doch das musste warten. Später, wenn sie wieder auf der Sabra'sán wären, würde sie ihn darauf ansprechen. Jetzt mussten sie erst einmal hier raus.
    Tshaska musterte die Handschellen. Sie waren ein Bestandteil der Lehne des Stuhls und wurden über ein kleines holografisches Tastenfeld bedient, das mittig in die Rückwand der Lehne eingelassen war. Und wie zuvor bei den Arrestzellen bedurfte es eines mehrstelligen Codes, um die Handschellen zu öffnen. Tshaska empfand dies als leicht übertrieben. Vermutlich brauchte man hier selbst für die Toilettentür ein ellenlanges Passwort. Sie seufzte innerlich, hielt den Codebrecher über das Tastenfeld und drückte auf die grün leuchtenden Schriftzeichen. Einmal mehr gelang es dem kleinen Wunderstück delaarischer Technologie, ein vallarnisches Sicherheitssystem innerhalb weniger Sekunden zu umgehen. Augenblicklich lockerten sich die Handschellen und gestatteten es dem Delaarianer, sich aus ihrer Umklammerung zu befreien.

    »Das wäre erledigt«, sagte Tshaska lächelnd und erhob sich wieder.
    Fargo zog die Arme aus den Metallriemen und rieb sich die Handgelenke. Seit mehr als einer Stunde wurden sie von den Handschellen gewürgt und schmerzten fürchterlich. Es fühlte sich an, als wäre er wieder auf Entzug. Dem unangenehmen Kribbeln in seinen Fingerspitzen nach zu urteilen, dass er seit einer Weile wieder verspürte, blieben ihm noch etwa fünf

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