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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Taifun«, spottete Kou'Ta.
    »SSA-System bei achtundneunzig Prozent«, warf die KI beiläufig ein.
    »Bei geschwächten Hex-Kraftfeldern sind solche Erschütterungen trotz ausgefahrener Stabilisatoren vollkommen normal.«
    »Und diese Hitzeentwicklung im gesamten Schiff? Ist die auch vollkommen normal? « Der Hiid'raner deutete mit bangem Blick auf die Anzeigen vor sich.
    »Wir hängen noch in den Hangartraktorstrahlen des Kreuzers«, erwiderte Fargo, sein Tonfall spiegelte den Ernst dieser Situation wider. »Wenn sie unser Schiff nicht abwerfen, könnte das für sie und für uns ziemlich böse ausgehen.«
    »Und was meinst du mit ›böse‹?«
    »Na ja, wir würden explodieren und mindestens den halben Kreuzer wegsprengen.«
    Kou'Ta sackte schockiert in seinem Sitz zusammen. »Warum habe ich auch gefragt …«
    »SSA-System bei neunundneunzig Prozent.« Mit der Statusmeldung der KI ging ein Alarmsignal einher, das vor der übermäßigen Hitzeentwicklung warnte, die Fargo mittlerweile auf der Haut spüren konnte. Allmählich wurde es eng. Ein Blick auf den Holo-Bildschirm über dem Sichtfenster verriet dem Delaarianer, dass sich die temporäre Singularität bereits zu formieren begann. Stahlplatten verbogen sich und wurden kurz darauf von den Wänden gerissen. Aus allen Ecken flogen Gegenstände auf die Sabra'sán zu und wirbelten um sie herum. Wenn die RAIDer das Schiff nicht bald abwarfen, würde ihre Flucht ein tragisches Ende nehmen.
    Als sich die Hangartore plötzlich vor ihnen öffneten und die Sabra'sán mit hohem Tempo in das Sternenmeer hinausgeschleudert wurde, seufzte Fargo erleichtert. Das Innere des Schiffs kühlte sich augenblicklich spürbar ab.
    »SSA-System bei einhundert Prozent. Die Sabra'sán ist sprungbereit«, meldete TORR, von einem warnenden Piepsen begleitet. »Achtung! Der Rumpf wird der gegenwärtigen Gravitationskraft nicht mehr lange standhalten können! Ich empfehle sofortigen Sprung.«
    »Müssen wir vorher nicht erstmal irgendeinen Zielpunkt bestimmen?«, fragte Kou'Ta.
    »Das habe ich bereits getan. Zwölf Lichtjahre in Richtung Es Ben-System«, gab TORR bekannt.
    Fargo aktivierte die interne Komm-Anlage und sagte: »Bereithalten für Singularitätssprung.« Anschließend betätigte er die entsprechend beschriftete Schaltfläche auf der Mittelkonsole und warf einen flüchtigen Blick zu Kou'Ta hinüber. Der Hiid'raner hielt sich die Augen zu und murmelte etwas in seiner Muttersprache, während die Vibrationen an Stärke gewannen und sie ordentlich durchschüttelten. Dann heulten die Sprungaggregate laut auf, und das Schiff verschwand mit einem dumpfen Knall im Nichts.

34
    Das Licht im Cockpit und sämtliche Holo-Bildschirme flackerten, als Fargo wieder zu sich kam. Er hing halb im Pilotensitz und halb auf der Konsole davor. Seine Stirn schmerzte; die letzte Erschütterung musste ihn umgehauen haben.
    Irgendjemand rüttelte an seiner Schulter.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte eine hohe, quäkende Stimme.
    Fargo drückte sich langsam von der Konsole hoch und sah zur Seite. Eine verschwommene graue Gestalt beugte sich zu ihm hinüber und musterte ihn. Ein Anflug von Sorge lag auf Kou'Tas unscharfem Gesicht. Nachdem Fargo während der letzten Stunden nicht gerade freundlich mit ihm umgesprungen war, kam das mehr als unerwartet. Vielleicht sorgte sich der Hiid'raner aber auch einfach nur um seine eigenen Überlebenschancen, die ohne den Delaarianer wesentlich geringer waren als mit ihm.
    Fargo lehnte sich in den Sitz zurück. »Wo sind wir?«
    »Wenn ich diese flackernden Anzeigen richtig deute, sind wir genau da, wo wir hinwollten. Zwölf Lichtjahre von Asteroidenfeld und RAID-Kreuzer entfernt«, antwortete Kou'Ta. »Allerdings ist der Energiespeicher wieder so gut wie leer, weswegen wir hier eine Weile festsitzen werden.«
    Fargo nahm den Hinweis nickend zur Kenntnis und befahl TORR die Panzerschotten vor den Sichtfenstern zurückzuziehen. Er wollte sehen, ob irgendwelche Gefahren für das Schiff und seine Crew da draußen lauerten. Die Platten fuhren geräuschvoll in ihre Ruhepositionen hinab und enthüllten kurz darauf die vertraute Nacht des Weltraums. In unmittelbarer Nähe waren weder ein Planet oder eine Sonne zu sehen noch eine Station oder andere Raumschiffe. Für den Moment waren sie in Sicherheit.
    »Zum Glück gibt es hier keine Asteroiden«, sagte Kou'Ta. »Unsere Hex-Kraftfelder sind nämlich vollständig ausgefallen, und die Außenhaut weist beträchtliche Schäden

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