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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Problem. Eines der Warnhologramme meldete eine Fehlfunktion im primären Backbordausleger, die verhinderte, dass sich dieser neu ausrichtete.
    »Verdammt, jetzt beweg dich schon!«, grollte Fargo.
    »Wie sieht's aus?«, erkundigte sich Ibana.
    Der Delaarianer sah zum Statushologramm über der Mittelkonsole auf und antwortete: »Wir kommen nur auf zweiundneunzig Prozent Stabilität.«
    »Was!? Wir werden wegen eines einzigen lausigen Prozents sterben?«, horchte Kou'Ta auf und rutschte schockiert in seinem Sitz zusammen.
    »Fünfzehn Sekunden bis Sprungdistanz«, gab TORR bekannt und setzte warnend hinzu: »Achtung! Die Spannung in der Außenhaut aufgrund extremer Gravitationseinwirkung überschreitet das Sicherheitslimit. Teile des Rumpfes beginnen, sich zu verformen.«
    Als wollte sie die Meldung der KI unterstreichen, ächzte die Rumpfpanzerung der Sabra'sán mit einem Mal laut auf. Die Erschütterungen verstärkten sich zusehends und beschädigten diverse Systeme des Raumschiffs. Als plötzlich ein Schwall Funken aus einem Relais im unteren Bereich der Mittelkonsole sprühte, schrie Kou'Ta spitz auf und zuckte erschrocken zusammen. So wie es aussah, würde die Sabra'sán vermutlich in wenigen Augenblicken in Stücke gerissen werden.
    Innerlich hatte Fargo bereits mit seinem Leben abgeschlossen, als das Statushologramm des Stabilitätsfeldes plötzlich grün aufleuchtete und dreiundneunzig Prozent Sprungstabilität anzeigte. Eine der Erschütterung musste den primären Backbordausleger in die richtige Position gebracht haben.
    »Zehn Sekunden bis Sprungdistanz«, meldete TORR und begann, die verbleibenden Sekunden laut abzuzählen.
    Vor dem Bug der Sabra'sán sammelten sich schwarzviolette Entladungen und wirbelten die Ausleger entlang zum Heck des Schiffs. Die Erschütterungen im Rumpf gewannen an Macht und schüttelten die Crew heftig durch. Immer mehr Warnhologramme leuchteten auf. Die meisten wiesen auf strukturelle Schäden in der Panzerung hin, andere auf Fehlfunktionen verschiedener Subsysteme und Hitzeentwicklung in diversen Einzelteilen des Schiffs.
    »Festhalten! Wir springen gleich durch die Singularität«, rief Fargo gegen den Lärm im Cockpit. »Sollte es schief gehen, sehen wir uns im Blutgrund wieder.«
    »Bei all den Variablen, die gegen uns stehen, ist das leider sehr wahrscheinlich«, jammerte Kou'Ta. Der Hiid'raner duckte sich im Sitz zusammen und hielt sich die Augen zu.
    »Mögen uns die Astraari beistehen!«, erklang Ibanas Stoßgebet aus dem Hintergrund, als sich TORRs Countdown dem Ende näherte.
    Mit jeder Sekunde nahmen die Entladungen vor dem Bug zu, bis sie schließlich das gesamte Schiff umschlossen und die Sabra'sán mit einem bebenden dumpfen Knall verschwand.

39
    Was für'n Höllenritt , dachte Fargo, während er sich langsam im Sitz zurücklehnte und die Augen öffnete. Die holografischen Eingabefelder der Hauptkontrollkonsole vor ihm waren erloschen, ebenso die Cockpitbeleuchtung und alle anderen Holo-Bildschirme und -Tastenfelder. Einzig die sporadisch aus verschiedenen Relais des Cockpits stiebenden Funken sorgten für etwas Licht. Diese Finsternis war kein gutes Zeichen. Die Sabra'sán musste bei dem Sprung durch die Ctar-Singularität erhebliche Schäden davongetragen haben, was bedeutete, dass sie nun hilflos durch unbekannten Raum trieb.
    Jenseits der Mittelkonsole sah Fargo Kou'Ta schlaff in den Sicherheitsgurten seines Sitzes hängen. »Ist alles in Ordnung mit dir, Kou?«
    Es kam keine Antwort.
    Fargo wand sich aus den eigenen Gurten und beugte sich zu dem Hiid'raner hinüber. Er rüttelte vorsichtig an Kou'Tas knochiger Schulter und wartete auf eine Reaktion, doch der Hiid'raner rührte sich nicht. In der Dunkelheit konnte Fargo nicht erkennen, ob der kleine graue Kerl atmete, deshalb legte er ihm Zeige- und Mittelfinger an den dünnen Hals und fühlte nach seinem Puls. Kou'Tas zwei Herzen schlugen noch, allerdings vermochte Fargo nicht zu sagen, ob der rasante Takt, den sie anstimmten, gut oder schlecht war.
    Plötzlich erstrahlte bläuliches Licht im hinteren Bereich des Cockpits, und Fargo wandte sich überrascht der Quelle zu. Der helle Schein stach wie dutzende Nadeln in seinen Augen. Es brauchte einen Moment, bis sie sich an die neuen Lichtverhältnisse angepasst hatten und Fargo erkannte, dass Ibana sein Holo-Interface aktiviert hatte.
    »Ich nehme an, diese Dunkelheit bedeutet nichts Gutes«,sagte der Arzt und öffnete die Sicherheitsgurte seines

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