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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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größeren Schaden verursacht und den Arzt von den Füßen gerissen.
    Ibana erreichte den Aufzug und zog den Daumen durch die holografische Schaltfläche. Zu seiner Erleichterung öffneten sich die Türen ohne Verzögerung. Er eilte hinein und fuhr mehrere Etagen hinab.

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    »Ibana?«, flüsterte Fargo in das Mikro seines Headsets. Es kam keine Antwort. »Verdammt, jetzt melden Sie sich schon!« Stille.
    Irgendetwas ging dort oben vor sich. Ehe Fargo sich jedoch weitere Gedanken um Ibanas Sicherheit machen konnte, öffnete sich die gewölbte Tür des röhrenförmigen Aufzugs.
    »Zehnte Etage. Nano-Tech-Abteilung. Quarantänelabore und Testhangar«, verkündete eine kühle, vallarnische Stimme.
    Augenblicklich huschte Fargo zur Seite und ging neben dem Rahmen der Aufzugstür in Deckung, um allzu neugierigen Blicken aus dem dahinterliegenden Korridor zu entgehen. Dieser war ungewöhnlich breit und wand sich in etwa fünfzig Metern Entfernung um eine enge Rechtskurve. Direkt jenseits der Türschwelle des Aufzugs prangte eine große holografische Sicherheitswarnung auf den grauen Bodenkacheln und ermahnte das Personal, die Schutzmaßnahmen während des Umgangs mit den Naniten und allem, was aus ihnen bestand, explizit zu befolgen.
    Ein mulmiges Gefühl stieg in Fargo auf. Er erinnerte sich an Ibanas Geschichte über den Keltraner und daran, dass eine geringe Menge der Naniten ausreichte, um eine Person unter qualvollen Schmerzen in eine mordlustige Maschine zu transformieren. Zwar behauptete der Arzt auch, das Xetagen würde ihn halbwegs immun gegen die Naniten machen, doch Fargo war sich dessen nicht so sicher. Selbst wenn er es war, Tshaska würde nach einer Injektion dieser Mistdinger das gleiche Schicksal erleiden wie der Keltraner, und das musste er um jeden Preis verhindern.
    Der Delaarianer presste sich gegen den Rahmen der Aufzugtür und spähte in den Korridor. Niemand war zu sehen.Dann studierte Fargo rasch die holografischen Linien, die sich auch auf dieser Etage über den Boden schlängelten und die Wege zu den verschiedenen Laboren wiesen. Rannes und Tshaska hielten sich im sogenannten Auslegerlabor auf, wie Fargo und Ibana mit Hilfe der Holo-Bildschirme in der Überwachungszentrale herausgefunden hatten. Eine violette Linie trug diese Bezeichnung und verlief den breiten Korridor entlang. Fargo folgte ihr, leise und zügig. Dabei näherte er sich der Wand zu seiner Rechten. Die in regelmäßigen Abständen abzweigenden Gänge und schmalen Nischen auf dieser Seite des Korridors boten nützliche Deckung, sollte ihm eine Patrouille über den Weg laufen. Auf der gegenüberliegenden Seite durchbrachen breite Sicherheitstüren alle zehn Meter die Wand. Jede von ihnen wurde von warnenden Holo-Bildschirmen gesäumt, die einmal mehr an die Gefahren der hier erforschten Nanotechnologie erinnerten. Unterhalb der Bildschirme befand sich ein holografisches Tastenfeld nebst einem aufwendigen biometrischen Scanner, der sich vom Boden bis zur Decke erstreckte und allem Anschein nach den gesamten Körper abtastete, ehe die Tür den Weg freigab. Fargo hoffte, dass das Auslegerlabor nicht auf die gleiche Weise gesichert war, denn ohne eine zugangsberechtigte Geisel würde es einige Zeit brauchen, dieses Sicherheitssystem zu umgehen. Zeit, die Tshaska davon lief. Immerhin gab es keine Garantie dafür, dass Rannes sich an die gesetzte Frist hielt. Womöglich hatte er ihr die Naniten bereits injiziert. Nein! Fargo weigerte sich, das zu glauben. Auf dem Holo-Bildschirm der Überwachungskamera des Labors sah die Yûrikki noch immer normal aus. Andererseits braucht es vermutlich seine Zeit, bis sich diese Mistdinger weit genug ausgebreitet haben und man es sieht , überlegte er.
    Der Gedanke, zu spät zu kommen und Tshaska zu verlieren, ließ Fargo schneller laufen. Er eilte den Flur entlang und der Kurve entgegen. Kurz darauf verfluchte er sich jedoch für seine unvorsichtige Hast, als er sich plötzlich einer Patrouille gegenübersah, die um die Kurve getrabt kam und augenblicklich das Feuer auf ihn eröffnete. Der Delaarianer stürzte sichrasch in eine der schmalen Nischen und entging den kleinen, grünlichen Energieblitzen mit knapper Not.
    Hättest du dich nicht von deinen Gefühlen ablenken lassen, hättest du diese Typen vielleicht kommen hören , mahnte der Operative in ihm.
    Als der Geschosshagel kurz versiegte, riskierte Fargo einen flüchtigen Blick zu den beiden Wachen und zuckte sofort zurück, als ihm eine weitere

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