Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
Vom Netzwerk:
verloren hatte?«
    Auf diese Frage wusste Ibana jedoch keine Antwort und sagte ehrlich: »Ich weiß es nicht.« Auf dem Holo-Bildschirm der Überwachungskamera des Aufzugs sah er, wie sich der Delaarianer in denselben schob, und studierte kurz den dreidimensionalen Plan des Turms. »Fahren Sie mit dem Aufzug in die zehnte Etage hinunter. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu den Forschungslaboren der Nano-Tech-Abteilung.«
    »Verstanden«, bestätigte Fargo. »Irgendwelche Hinweise auf unangenehme Überraschungen?«
    »Moment«, sagte Ibana und vergrößerte den Bereich der weitläufigen Nano-Tech-Abteilung auf dem holografischen Plan. »Nichts im direkten Umfeld des Aufzugs …« Eine rotgestreifte Zone zog den Blick des Arztes auf sich. »Aber die Quarantäneschleuse des Labors, in dem sich Tshaska und Rannes aufhalten, wird von einer roten Markierung umgeben. Allerdings findet sich auf dem Plan dazu keine — «
    Zwei Gestalten schlichen durch das Bild einer Überwachungskamera und erregten Ibanas Aufmerksamkeit. Ein Mann und eine Frau näherten sich mit gezogenen Waffen der Überwachungszentrale. Ibana erkannte die beiden Menschen. Es waren die RAID-Detectives, die ihn an Bord der Exlunas verhört hatten.
    Dem Arzt blieben nur noch Sekunden, bis die Detectives hereinstürmen und ihn abermals verhaften würden. Und füreinen flüchtigen Augenblick erwog Ibana, sich den beiden zu stellen und mit Hilfe der Berichte alles zu erklären. Jedoch verwarf er diese Idee schnell wieder, als er sich an die Verbrechen erinnerte, die er in den vergangen Tagen verübt hatte: Diebstahl von Firmeneigentum, Flucht aus RAID-Gewahrsam, Einbruch und Beihilfe zu mehrfachem Mord – denn nichts anderes war es, was der Delaarianer mit den Wachen von Viver-Tech Industries machte. Im Grunde gab es für Ibana nur einen Ausweg, allerdings würde dieser seiner Strafakte einen weiteren Punkt hinzufügen.
    Angriff auf Detectives der RAID? , überlegte er kurz. Die stecken mich ohnehin für etliche Jahre ins Gefängnis, wenn sie mich kriegen, da macht das auch keinen Unterschied mehr.
    Ibana presste sich mit dem Rücken an die karge Wand neben der Tür, atmete tief durch und konzentrierte seine Gedanken auf eine Ctar-Attacke. Sein Puls erklomm ungeahnte Höhen, während er auf den Moment des Angriffs wartete. Bisher hatte der Arzt seine Ctar-Fähigkeiten nur in Dark Ctar-Kämpfen und zur gelegentlichen Selbstverteidigung genutzt, doch nun gedachte er, sie gegen bewaffnete Detectives der Reconnaissance And Intervention Division einzusetzen. Wenn es schief ging, würden ihm die Detectives vermutlich ins Bein oder gar gleich in den Kopf schießen.
    Wenigstens ist keiner von denen ein Ctar'ry , dachte Ibana, denn das einzige Ctar, das er wahrnahm, war sein eigenes.
    Plötzlich stürmte die Frau durch die Tür und rief mit fester Stimme: »Reconnaissance And — « Eine heftige telekinetische Welle traf die Iskullanerin und warf sie durch die Tür zurück in den Korridor. Ibana nutzte die Gelegenheit und rannte seinerseits hindurch, wohl wissend, dass ihr Partner noch immer auf den Beinen und nun alarmiert war. Der Arzt konzentrierte sich darauf, ein schützendes Ctar-Kraftfeld um seinen Körper herum zu erzeugen und stolperte in seiner Eile beinahe über die am Boden liegende Frau.
    »Stehen bleiben!«, rief ihr Partner; noch schoss er nicht.
    Ibana ignorierte ihn und rannte auf einen abzweigendenKorridor zu. Ein Energiestoß traf auf das Ctar-Kraftfeld, durchdrang es und schlug brennend in Ibanas rechtes Schulterblatt ein. Dem Arzt entfuhr ein schmerzerfüllter Aufschrei. Die Kraft des Treffers drückte seinen Oberkörper nach vorn und brachte ihn ins Straucheln. Das kleine Headset rutschte ihm dabei vom Ohr und fiel zu Boden. Ibana ruderte mit den Armen, um den drohenden Sturz abzufangen, taumelte, fing sein Gleichgewicht wieder und eilte um die Ecke, während weitere Schüsse auf Beinhöhe Brandlöcher in die grauen Wände sengten.
    »Intai!«, fluchte Ibana, als er den Verlust des Headsets bemerkte, doch deswegen würde er nicht umkehren. Die beißenden Schmerzen trieben ihn geradezu den Flur hinunter. Die Wunde brannte, schrie nach Behandlung, doch das musste warten. Ibana bog in einen anderen Korridor ab und sprintete auf den Aufzug an dessen Ende zu. Während er rannte, befühlte er seine Schulter. Trotz der Schmerzen hielt sich die Verletzung offenbar in Grenzen. Ohne das dämpfende Ctar-Kraftfeld hätte das Geschoss gewiss weitaus

Weitere Kostenlose Bücher