Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
Vom Netzwerk:
Flüssigkeit begann, aus dem Loch zu tropfen, und erfüllte die Luft innerhalb der Quarantäneschleuse mit fauligem Gestank. Die Maschine kreischte und klickte, wand sich wild und stürmte mit einem Mal auf Fargo zu. Der Delaarianer gab zwei weitere Schüsse ab, verfehlte sie jedoch. Er stieß ihr eine telekinetische Welle entgegen, doch wie schon ihr Artgenosse auf der Station über Revanna III absorbierte auch diese Maschine den zweiten Ctar-Angriff mit einem grünlichen Schutzschild.
    Die Bestie setzte zum Sprung an und Fargo machte sich zum Ausweichen bereit. Anstatt jedoch auf ihn zuzuspringen, stieß sie sich zur Decke hinauf, preschte nach vorn und schlug wie von Sinnen mit ihren Fangarmen nach dem Delaarianer. Fargo hatte alle Mühe, den wütenden Hieben auszuweichen. In welche Richtung er sich auch bewegte, die Maschine folgte ihm an der Decke. Duckte er sich, neigte auch sie sich tiefer. Von allen Seiten rauschten die schlanken Klingen ihrer Fangarme heran, immer und immer wieder. Fargo duckte sich unter ihnen hinweg, rollte sich zur Seite, hechtete noch vorn. Wieder und wieder.
    Plötzlich durchhallte der tiefe Warnton abermals die Quarantäneschleuse und lenkte den Delaarianer für den Bruchteil einer Sekunde ab. Fargo jaulte schmerzvoll auf, als eine der Klingen seinen Rücken streifte und sowohl den Stoff seiner Kleidung wie auch seine Haut aufriss. Die Maschine klickte spöttisch und intensivierte ihren Angriff. Ein weiterer Schnitt in den rechten Schenkel brachte Fargo ins Wanken. Er taumelte zurück, die Maschine setzte ihm nach. Sie wirbelte im Halbkreis herum und schmetterte ihn mit einem heftigen Tritt von einem ihrer acht Beine an die Wand, ließ sich herabfallen und schleuderte sich gegen ihn. Zwei ihrer kalten klauenartigen Hände packten Fargos Unterarme, während eine der Fangklauen zum finalen Schlag ausholte. Plötzlich zögerte die Maschine jedoch.
    »Ark'k'ek tr'shak'k n'ek'kr!«, klickte sie laut und deutete auf das Loch in ihrem Kopf. Offensichtlich sprach die Maschine zu Fargo. Wahrscheinlich teilte sie ihm mit, dass sein Angriff mit der Amalryt-Munition sinnlos gewesen war, denn die beschädigten Komponenten regenerierten sich, wieder Delaarianer leider nur allzu gut sehen konnte. Wie im Zeitraffer rekonstruierten sich die inneren Systeme ihres Kopfes. Dann knurrte die Maschine und stieß die Fangklaue nach ihm. Fargo versuchte, sich loszureißen, und rüttelte zusehends verzweifelter mit den Armen, doch der kalte Griff der silbernen Bestie lockerte sich nicht. Plötzlich schnellte die schwarze glasartige Klinge aus seinem linken Unterarm hervor und durchtrennte die Metallklauen, die ihn umklammerten. Der Hauch eines Gedankens an diese Klinge hatte genügt, um sie in Erscheinung treten zu lassen. Geistesgegenwärtig hob Fargo den Arm und wehrte damit die heranrasende Fangklaue ab. Die Klinge durchschnitt sie so mühelos, als bestünde sie aus Wachs. Sofort schlug der Delaarianer nach dem anderen Fangarm, der seinen rechten Arm festhielt, und durchtrennte auch diesen. Die Maschine kreischte laut auf, zuckte zurück und wand sich, als würde sie unsagbare Schmerzen leiden. Die stinkende weiße Flüssigkeit wurde in Strömen aus den zerschlagenen Fangarmen gepumpt und bespritzte nicht nur die Wand, sondern auch Fargo. Angewidert wischte er sie sich hastig aus dem Gesicht, griff den leblosen Rest des silbernen Arms, der sich noch immer an seinen rechten Unterarm klammerte, und riss ihn von sich. Dann nutzte er seine Chance und sprang auf den spinnenartigen Unterleib der Maschine. Das Ungetüm fauchte, klickte und knurrte, schlug mit den verstümmelten Fangarmen nach ihm, krümmte sich bockend wie ein ungezähmter Nàsanjù'droan. Der Delaarianer krallte sich mit aller Kraft in die schmalen Rillen der sich überlappenden Panzerung ihres buckligen Rückens, um nicht abgeworfen zu werden, und suchte nach der Schwachstelle der Maschine.
    Wo versteckst du dein neuronales Zentrum? , überlegte Fargo, während er Rumpf und Unterleib seines störrischen Reittiers musterte. Durch das Loch in der Kopfpanzerung hatte er nichts gesehen, was Ibanas Beschreibung eines grünlich pulsierenden Gehirns auch nur ansatzweise nahekam. Etwa in deinem Buckel? , mutmaßte der Delaarianer schließlich, da die Panzerplatten, die den Rücken der Maschineschützten, deutlich dicker waren, als die des Unterleibs. Da es nur einen Weg gab, herauszufinden, ob sich das neuronale Zentrum tatsächlich dort befand, zögerte

Weitere Kostenlose Bücher