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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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und hob den Kopf ruckartig an. Ihre Augen sprangen umher, suchten nach der Quelle der Blitze und fixierten sie schließlich. Auch Fargo und Tshaska sahen sich nach deren Ursprung um. Ibana war auf die Knie zusammengebrochen und lehnte schwer atmend an dem Stuhl, auf dem Fargo eben noch gefesselt gesessen hatte. Sein rechter Arm hing schlaff am Körper herab und Schmerz verzerrte sein Gesicht, der plötzlich blanker Todesangst wich, als abermals zwei kleine Lichtpunkte unterhalb des großen, mittleren Objektives der Maschine aufglühten und dem Arzt grüne Laserstrahlen entgegenschossen. Das tödliche gebündelte Licht verfehlte Ibana jedoch um Haaresbreite, da eine Welle dunkler Nebelfetzenvom Boden des Auslegerlabors aufstieg und Ak'kre'trs Kopf gegen die Decke des Testhangars schmetterte. Dieses Mal war es Fargo, der dem Arzt das Leben gerettet hatte. Der Delaarianer gestattete sich einen kurzen Schnaufer, dann schob er Tshaska rasch von sich und sprang auf. Er konzentrierte sich erneut, sammelte die kalten Energien des Taen'Ctar und jagte dem kolossalen Ungetüm einen Gravitationsstrom entgegen, der dessen Kopf tief in den Stahl der Deckenverkleidung hineinpresste.
    Der Rumpf der Maschine wand sich energisch, und sie knurrte zornig. Die Tentakel am Hals schlugen wütend gegen den Ausleger des Labors und das stützende Gerüst, das die unteren Sektionen des Monstrums umgab. Die Streben und Brücken des Gerüsts wurden dadurch aus ihren Verankerungen gerissen und krachten lautstark zu Boden. Unterhalb des Kopfes der Maschine verbogen sich einige der zangenartigen Klauen unter dem Druck der Gravitation. Ak'kre'tr kreischte und versuchte freizukommen, doch offensichtlich hatte auch diese Maschine trotz ihrer gigantischen Ausmaße dem Taen'Ctar nichts entgegenzusetzen. Ihr Kopf blieb so lange in dem Gravitationsstrom gefangen, wie Fargo ihn aufrechterhielt. Allerdings konnte er sie auf diese Weise nicht ewig festhalten halten, denn mit jeder Sekunde schwand seine Kraft, und so geschah, was zwangsläufig geschehen musste: Der Delaarianer sank erschöpft auf die Knie hinab und der Gravitationsstrom verebbte. Große Splitter geborstener Stahlplatten lösten sich daraufhin aus der Decke und stürzten zu Boden. Etliche winzige Stromkabel rissen funkensprühend, als die Maschine ihren Kopf knurrend aus der Deckenverkleidung zog und zum Labor hinunter neigte. Alle sieben Augen richteten sich auf Fargo, durch das große Mittlere grub sich ein langer Riss. Anstatt jedoch erneut anzugreifen, stieß Ak'kre'tr ein tiefes, vibrierendes Grollen aus und zog den Kopf zurück. Dann senkte das Ungetüm seinen Rumpf so weit hinab, dass es unter dem Ausleger des Labors hindurchpasste, und stakste langsam auf das gigantische Tor in der gegenüberliegenden Wand des Testhangars zu. Bei jedemSchritt seiner langen gepanzerten Beine erbebte der Boden, und Fargo erkannte, was das Monstrum vorhatte. Das Mistding will abhauen! , schoss es dem Delaarianer durch den Kopf. Er erhob sich rasch und wankte, als sich das Auslegerlabor für einen flüchtigen Moment drehte. Er schüttelte die leichte Benommenheit jedoch schnell ab und eilte zu Ibana hinüber, der sich noch immer an dem Ctar'ry-Verhörstuhl abstützte.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Fargo.
    »Mehr oder weniger«, antwortete Ibana und deutete auf seine Schulter.
    »Können Sie aufstehen?« Fargos Blick zuckte kurz zu dem Tisch, auf dem seine Ausrüstung lag und wieder zu Ibana zurück.
    »Ich denke schon«, nickte der Arzt und erhob sich vorsichtig. »Sie haben mir das Leben gerettet. Danke.«
    Der Delaarianer lachte fast stimmlos auf. »Nur nicht dran gewöhnen.« Dann rannte er zu dem länglichen Tisch hinüber, sammelte Codebrecher, Werkzeugmappe und die beiden Amalryt-Magazine ein, steckte sie in seine Hosentaschen und den Hybrid-Impuls-Revolver ins Holster am rechten Schenkel. Danach griff er sich das delaarische Headset und den Peilsender sowie das Medispray und den Quarantänebehälter und eilte zu Ibana und Tshaska zurück.
    »Geht zum Landeplatz in der vierzigsten Etage und lasst euch von Kou abholen«, sagte Fargo und drückte dem Arzt den Peilsender in die Hand.
    »Und was hast du vor?«, wollte Tshaska wissen.
    »Na, irgendwer muss doch dieses Ding aufhalten«, erwiderte der Delaarianer gespielt zuversichtlich.
    »Wie willst du das anstellen?« Die Yûrikki zuckte erschrocken zusammen, als Ak'kre'tr unvermittelt gegen eine der Stützen des Auslegers stieß und das Labor

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